Die Dopingbeichte der Marion Jones |
Copyright, Text, Fotos: Herbert
Steffny
Lügen
haben lange Beine - Der tiefe Fall der Marion Jones
Sie können gerne hierhin verlinken (8./9.10.2007)
Marion Jones, der
einstige Superstar der US-Leichtathletik, Amerikas
Darling bei den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sidney
hat sich geoutet und gibt nun freiwillig die fünf
Olympiamedaillen von Sidney 2000 zurück. Wollte sie, vor
Gericht des Meineids bezichtigt, nur ihr Gewissen
erleichtern? Will sie, finanziell am Ende, Aufmerksamkeit
für ein geplantes Buch über ihr Dopinggeständnis
erzeugen? Was auch immer der Beweggrund war, die
Betrügerin und Lügnerin gab unter Tränen zu von 1999
bis 2001 mit dem anabolen Steroid THG (=Tetrahydrogestrinon)
gedopt zu haben. Und das ist wahrscheinlich nicht einmal
die volle Wahrheit. Für ein waches Auge mag das auch
nicht überraschend kommen. Die stets unter halblangen
Tights verborgenen mächtigen Muskelberge ihrer
Oberschenkel und das Pickelgesicht kamen für mich schon
immer nicht nur vom Müsli essen und Training. Für
einige Leichtathletik Meeting-Direktoren war sie in den
letzten Jahren bereits eine "persona non
grata" geworden, also nicht mehr erwünscht. Leinsamenöl statt Steroide Doping konnte Jones bisher nie richtig nachgewiesen werden, wenn gleich die Indizienkette gegen sie sprach. Irgendwie rutschte sie immer wieder durch das Netz. 2006 konnte eine zunächst positive A-Probe auf Erythropoietin (EPO) in der B-Probe nicht bestätigt werden. Das Umfeld von Marion Jones war hochgradig doping-verseucht. Hatte sie das nie bemerkt? Ihr mittlerweile Ex-Mann, der Kugelstößer und Weltmeister C.J Hunter wurde sogar vier Mal beim Dopen erwischt. Der Vater ihres Kindes und Sprinter Tim Montgomery war ebenfalls gedopt und in Millionenbetrugsaffären verwickelt. Ihr Ex-Trainer Trevor Graham war (ist) tief verwurzelt in die US-amerikanischen und karibischen Dopingmachenschaften und hatte u.a. als Kenner der Szene 2003 den BALCO-Skandal ausgelöst. Jones stand auf der Kundenliste dieser Dopinggiftküche. Von dessen Chef Victor Conte wurde sie sogar direkt des Dopings bezichtigt, worauf Sie mit einer 25 Millionen Dollar Klage reagierte und einen Vergleich erwirkte. Von ihrem Trainer Graham soll Jones übrigens die Dopingmittel bekommen haben. Wie sie vorgibt natürlich im Glauben es sei ein Nahrungsergänzungsmittel mit Leinsamenöl. Verdächtig sei der angeblich so naiven Dame nur vorgekommen, dass sie die Einnahme geheim halten solle. Es darf gelacht werden....! Was habe ich schon für belustigende Ausreden von Überführten gehört. Ein paar Kostproben?
Die 31-Jährige beendete endlich alle Spekulationen. Marion Jones entschuldigte sich explizit bei ihren Fans, dem US-Leichtathletik-Verband, ihren Freunden und Familie, ihren Kindern, ihrem jetztigem Ehemann Obadele Thompson und sogar bei ihren Rechtsanwälten, die sie offenbar ebenfalls hinter das Licht geführt hatte. "Sie sollen alle wissen, dass ich unehrlich war. Sie haben das Recht, auf mich sauer zu sein. Ich habe sie, mein Land und mich selbst im Stich gelassen. Es könnte nicht genug sein, wenn ich mich entschuldige. Ich frage aber um ihre Vergebung und ich hoffe, sie haben in ihrem Herzen den Platz dafür." Darf man ihr diesen Schritt hoch anrechnen und vergeben? Ich meine entschieden und in diesem Falle herzlos NEIN! Sie hat nicht nur andere um den Sieg und Prämien betrogen, u.a. drei Olympia-Goldmedaillen über 100 Meter, 200 Meter und 4x400 Meter zu Unrecht kassiert, sondern auch skrupelos und hackedicke gelogen. Wer wie sie, die keine 16 Jahre mehr alt ist, die Unverfrorenheit hatte, diejenigen, die eigentlich die Wahrheit sagten, rücksichtslos und eiskalt mit Millionenklagen zu überziehen und in den Ruin zu treiben, verdient bei mir kein Pardon. Dafür muss sie juristisch belangt werden. Belogen und betrogen wurden von ihr neben den Gegnerinnen auch die Zuschauer, Sportverbände, Sponsoren und sogar staatliche Ermittlungsbehörden. Erst Geld-, Haft- und Vorstrafen können den Dopingsumpf trockenlegen. Deshalb droht Marion Jones jetzt auch eine Haftstrafe, nachdem sie sich nun vor Gericht unter Tränen in zwei Fällen der Falschaussage für schuldig bekannte und ihren Rücktritt von ihrem "geliebten" Sport Leichtathletik erklärte. Na denn tschüß! Auf solche Leichathletinnen kann ich getrost verzichten. Marion Jones trägt wie die gedopte Rad-Mafia dazu bei, dass diese Sportarten in der Gunst der Sponsoren, Medien und Zuschauer weiter absteigen. Für diese Rufschädigung darf es keine Gnade geben. Für ihr Vergehen droht eine Haftstrafe von einem halben Jahr und eine Geldstrafe von 500.000 Dollar. Die Entscheidung wird im Januar 2008 erwartet. Sperre und Regressforderungen Der amerikanische Leichtathletik
Verband sperrte unterdessen die allerdings
zurückgetretene Athletin für zwei Jahre mit Wirkung vom
8. Oktober 2007 an. Zudem werden alle von Marion Jones
erzielten Ergebnisse ab dem 1. September 2000 annulliert.
Das betrifft nicht nur Ihre Olympiasiege, sondern auch
bei der WM 2001 in Edmonton gewann Marion Jones Gold
über 200 Meter und Silber über 100 Meter. Pikanterweise
würde für den Olympiasieg über 100 Meter im Jahre 2000
die Griechin Ekaterini Thanou
nachrücken, die allerdings selbst wegen Dopings und
gesperrt war. Der amerikanische Verband fordert von
Marion Jones nach US-Medienberichten darüber hinaus
100.000 US-Dollar Prämien zurück. Wahrscheinlich wird
es weitere Geldrückforderungen geben. Allerdings gilt
Marion Jones als bankrott. Marion Jones offiziell fünf Olympia Medaillen aberkannt und pleite (13.12.2007) Der bekennenden
Dopingsünderin Marion Jones sind ihre
fünf Olympia-Medaillen von Sydney 2000 offiziell
aberkannt worden. Das gab IOC-Präsident Jacques
Rogge gestern bekannt. Jones hatte bei den
Olympischen Spielen 2000 in Sydney dreimal Gold
über 100, 200 und 4x400 m, sowie zweimal
Bronze über 4x100 m und im Weitsprung gewonnen.
Zudem wurde der einstige US-Star auch als
Weitsprung-Fünfte in Athen 2004 disqualifiziert.
Aber auf die Texanerin kommen weitere Probleme zu. Der
internationale Leichtathletik Verband IAAF fordert
Preisgelder über rund 700.000 Dollar zurück und
die US-Anti-Doping-Agentur USADA verurteilte sie zur
Rückzahlung von 100.000 Dollar. Zudem droht dem
früheren Glamour Girl der amerikanischen Leichathletik
wegen mehrmaligen Meineids vor US-Ermittlern zu ihrer
Dopingvergangenheit eine Gefängnis- oder Geldstrafe. Am
11.01.08 muss sie sich dazu vor Gericht
verantworten. Vor einer möglichen Neuvergabe der
aberkannten Medaillen soll erst abgewartet werden, ob
weitere Athletinnen in den Skandal um das kalifornische
Labor Balco, zu dessen Klienten Marion Jones zählte,
verwickelt waren. Mit der Auslobung der nachrückenden Ekaterini
Thanou zur 100m Sprint Olympiasiegerin hätte
dass IOC nämlich ein weiteres Problem. Die Griechin war
wegen Verweigerung einer Dopingprobe von den Spielen
2004 in Athen ausgeschlossen und für zwei Jahre
gesperrt worden. Auch sie wird verdächtigt mit Balco
Kontakt gehaben zu haben. Marion Jones sitzt sechsmonatige Haftstrafe im Militärgefängnis ab (18.3.2008) Der gefallene US-Sprintstar Marion
Jones hat wegen Meineids in ihrer Dopingaffäre
(Balco-Affäre) und wegen Beihilfe zum Scheckbetrug in
einem Militärgefängnis Fort Worth / Texas eine
halbjährige Haftstrafe angetreten. Die 32-Jährige
Mutter von zwei Kindern hat ihre fünf Medaillen
mittlerweile zurückgegeben und alle Leistungen ab dem
1.9.2000 wurde aus den Statistiken gestrichen. Der
Internationale Leichtathletik Verband IAAF fordert zudem
Prämien in Höhe von 700.000 Dollar zurück. Der
einstige Medien-Darling gilt allerdings als pleite. passend hierzu: Dwain Chambers Dopingbeichte - "all you can eat" |
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