Marathon-Schummelei
Gewußt wie - ohne Chip und mit Abkürzen

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Copyright, Text, Fotos: Herbert Steffny
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Marathon-Schummler: Mexikanischer Politiker und Liechtensteins "Rekordlerin"
(14./18.10.2007)

Nachtrag vom 15.12.2007: Chip-Schummlerin Mennenga hat weitere Zeiten erfunden...

Zwei prominente Schummler wurden beim Berlin Marathon im Nachhinein entlarvt. Die zwei Hauptmethoden des Pfuschens beim Marathon sind, abgesehen vom Doping, Abkürzen, was der Zeitmess-Chip am Fuss angeblich entlarven soll, und eben Pfuschen mit dem Chip!

Zeit Mess Chip - kein Schummelschutz - Foto, Copyright: www.steffny.com

Drei Zeitmess-Chips - das gibt eine ganze Mannschaftswertung!
(Foto, Copyright: www.steffny.com)

 

Das Märchen vom Chip, der Marathons gegen Laufbetrüger immunisiert

Richtig gelesen! Der Chip war noch nie ein Garant dafür, dass man damit nicht auch betrügen könnte. Solange niemand etwas auffällt, ist es beispielsweise möglich einem Kumpel einen Chip zu geben, nach dem Motto: "Lauf Du mir mal 'ne gute Zeit, ich geb Dir ein Bier aus." Der zweite Chip steckt dann unsichtbar, aber dennoch die Zeiterfassungsimpulse auslösend in der Socke und warum sollten zwei Läufer nicht die ganze Zeit plaudernd nebeneinander laufen, was die selben Zwischenzeiten erklären würde? Das würde mitten im Teilnehmerpulk also nie auffallen, solange niemand misstrauisch wird. Das mit dem Zeitmess-Chips gepfuscht wird und keine Läufer mehr im Ziel über Nummernabriss oder durch das früher übliche Startnummern einsammeln registriert werden, habe ich schon vor über 10 Jahren bei der sogenannten DLV Strassenlaufkomission als damaliger Strassenlaufwart des DLV als Lücke angeprangert. Hat nichts bewirkt... Auch das Startnummern registrieren war kein Schummelschutz, aber immerhin kam jemand mit Nummer ins Ziel. Heute werden nur noch finishende Chips registriert, nicht mehr Läufer. Im besten Falle hat der Veranstalter sicherheitshalber Videokameras installiert, auf denen man bei Verdacht nochmal nachschauen könnte.



Eindeutig: nur ein Chip am Fuß!
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

Fall 1: Landesrekorde und Qualifikationsleistung erschummelt

Im Falle der Liechtensteinerin Kerstin Metzler-Mennenga schöpfte ein involvierter Läufer nach dem Rennen Verdacht. Die 26-Jährige, die Mitglied im schweizerischen Verein LC Uster ist und an der ETH in Zürich Sport studiert, gab einem deutschen Läufer aus Hildesheim unter dem Vorwand einer wissenschaftlichen Untersuchung und dem Anreiz eines kleinen Salärs von 100,-- Euro ihren Chip mit. Dieser etwas naive Zeitgenosse, der sich von einer Mittäterschaft distanziert und sich wohl der potentiellen Chipschummelei nicht bewußt war, wunderte sich hinterher, dass die Chip-Kuckucks-Dame in der gleichen Zeit wie er in der Ergebnisliste mit Startnummer F7173 geführt wurde und machte den Veranstalter darauf aufmerksam. Das spricht für ihn (*Anmerkung siehe unten). Allerdings intervenierte auch der Schweizer Nationaltrainer Richard Umberg, der früher selbst ein guter Marathonläufer (2:13:37, Maassluis 1984) war. Ihm waren diese Unstimmigkeit ebenfalls aufgefallen. Die getürkte Zeit von 2:42:21 Stunden (Netto 2:42:03) bedeutete erneut Landesrekord für Liechtenstein mit dem Metzler-Mennenga sich zunächst auch in der Presse feiern ließ und für die Olympischen Spiele 2008 in Peking empfehlen wollte (Olympianorm Liechtenstein: 2:48:50 Stunden). Ihre Bestzeit von 36:57 Minuten (24.8.2006, München)*** über 10.000 Meter läßt eigentlich nur eine Zeit von 2:52 Stunden im Marathon zu. Zur Rede gestellt, gab Metzler-Mennenga schließlich den Laufbetrug zu. Auch in Hamburg 2007 (20. Platz in 2:52:14, damals ebenfalls Landesrekord, bisher Maria Wille 2:58:48, Wien 1992) und Frankfurt (52. Platz in 3:15:21 habe sie sich bereits Zeiten erschlichen ohne zu laufen. In Frankfurt hat sie wohl auf den Falschen gesetzt, es ging wohl was schief, denn der Kurierläufer mit Zielvorgabe 2:50 brach nach 1:25 Stunden regelrecht ein. Das ist eben das Risiko einer Pfuscherin....


Drohengebärden mit dem Anwalt - Warum keine Sperre wie beim Doping?

Sie legt aber... hört, hört... Wert darauf, dass ihre Weltmeisterschaftsteilnahme 2007 redlich verdient sei. Sie ließ daher heute (18.10.2007) über Ihren Anwalt Daniel Tschikof mir gegenüber Folgendes klarstellen: "Meine Mandantin war für die Teilnahme an der WM in Osaka bereits vor dem Hamburg Marathon selektiert und auch das Resultat von Frankfurt hatte hierfür keinen Einfluss." Das ist schon ziemlich dreist, aber ob das ihren Ruf jetzt noch rettet? (**Siehe Anmerkung und Konsequenzen des Verbands von Liechtenstein unten). Erstaunlich, aber dieses Drohen mit juristischen Tiraden wirft auch ein Licht auf Metzler-Mennenga selbst. Jetzt versucht sie mit Anwälten ihr ramponiertes Image (oder Fördergelder?) zu retten, eine Schadensbegrenzung ohne zu merken wie sie sich immer tiefer rein reitet. Liechtenstein ist bekanntlich sehr klein, so dass man mitten rein treten muss, um es nicht zu verfehlen. Hier kennt jeder jeden: "Dass Liechtenstein in diesem Jahr (...) an der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Japan vertreten ist, macht mich sehr stolz", gab der Sportminister Liechtensteins Klaus Tschütscher bei der Verabschiedung Mennengas nach Japan noch seiner Freude Ausdruck.... Und jetzt, Herr Minister? Das wird sich auch Mennenga fragen, die ist nicht nur in Liechtenstein mitten rein getreten... aber in den Fettnapf! Welche dramatische Fallhöhe! Den heimischen Stimmungswandel bezeugt Johannes Wohlwend vom Liechtensteinischen Olympischen Verband (LOSV) : "Wir sind wahnsinnig enttäuscht. Das ist ein Sportbetrug." Das geht also auch ohne Medikamente. Nach meiner Meinung wäre für die Dame wie beim Doping eine Zweijahressperre zu fordern! Auf solche Athletinnen kann die Laufszene sicherlich eine Weile verzichten.


Mennenga macht zuhause Schlagzeilen...

Räubergeschichten - Geldübergabe im Wald

Das Ostschweizer Tagblatt beschreibt einen tränenrührigen Erklärungsversuch der Athletin: "Ich habe bisher noch nie darüber gesprochen, aber ich leide an Asthma, Allergien und Diabetes. Der Sport hat mir immer geholfen. Nun habe ich einen riesigen Fehler gemacht." Sie behauptete zunächst, dass sie im Internet von einer "Master-Studie" überzeugt worden sei und für unbekannte Personen ihre Chips an andere Sportler weitergegeben habe. Der Beweggrund dafür sei Geld gewesen. Sie habe dafür 2000 Euro erhalten. "Das Geld habe ich meinen Eltern gegeben, für die ich auch Geld von meinem Arbeitslohn immer beiseite gelegt habe. Ihnen geht es nicht so gut, und ich wollte helfen." Also Schuld ist der große Unbekannte und die Umstände erinnern eher an einen Krimi: Das Honorar für das Austauschen der Chips, die 2000 Euro, hätte sie in einem Wald in Zürich abgeholt, wo das Geld deponiert gewesen sein soll. Nun flog diese ohnehin kaum zu glaubende Story auch noch auf. Mittlerweile hat sie über ihren Anwalt gegenüber dem Liechtensteiner Olympischen Sport Verbund zugegeben, dass auch diese Räubergeschichten erfunden waren. Geld für Anwälte scheint Mennenga offenbar noch übrig zu haben...

Ihr wahres (sportliches) Leistungsvermögen zeigte ihr Ergebnis bei der (Hitze-)WM in Osaka, wo sie mit 3:11:45 als 53. und Fünftletzte einlief. Hier muss sie doch wohl selbst gelaufen sein? Und vier Wochen später in Berlin war sie zumindest in der Ergebnisliste wieder fit... "Das Ganze lief wie ein Krimi ab. Ich wollte schon lange mit der Wahrheit herausrücken, da ich mir bewusst bin, dass es ein grosser Fehler war. Leider kann ich es nicht mehr rückgängig machen. Ich kann mich nur bei allen Beteiligten entschuldigen", so die (Nicht-)Läuferin am 12.10.2007 im Liechtensteiner Volksblatt. Metzler-Mennenga hat übrigens 2006 auch einen Weltrekord im Halbmarathon (2:15:38 Stunden) und Weltmeistertitel über 3.000 Meter jeweils im Rückwärtslaufen erzielt. Nein, rückgängig machen kann das auch eine Rückwärtsläuferin nicht mehr. Wer einmal lügt....

Fall 2: Dumm gelaufen - Marathonmedaille für 28 Kilometerlauf

Im Spanischen gibt es auch ein Sprichwort: "Él que no transa no avanza." Soll heißen: "Wer nicht schummelt, kommt nicht voran!" Bei uns sagt man dagegen "Lügen haben kurze Beine!" Beides jedenfalls passend für einen zweiten Fall beim Berlin Marathon, der ebenfalls zur Disqualifikation führte. Es handelt sich laut einem Bericht in der Neuen Züricher Zeitung um den mexikanischen Politiker Roberto Madrazo, seines Zeichens Abgeordneter im mexikanischen Parlament und Gouverneur des Teilstaats Tabasco. Im Jahr 2006 war er sogar Präsidentschaftskandidat der PRI (Partido Revolucionario Institucional). 22 Prozent der Wähler stimmten immerhin für den unterlegenen Madrazo. Der Werdegang des Politikers soll schon immer, so die Einschätzung der renommierten Schweizer Zeitung, von Unregelmäßigkeiten und Betrügereien begleitet worden sein. In Berlin ist er nach seiner Chip Zeit in 2:40:57 Stunden mit Startnummer 33751 mit für einen Topläufer ungewöhnlichen langen roten Trainingsjacke, Hut und langer Hose jubelnd ins Ziel gelaufen, auf Platz 143 und noch vor der (nicht gelaufenen) Liechtensteinerin. Die Zielfotos belegen das eindeutig. Eine gute Zeit für einen 55-Jährigen und das bedeutete zunächst auch den Altersklassensieg in der M55, den er dem Deutschen Martin Wahl (2:43:55) gestohlen hätte. Zwischen 20 und 35 Kilometern fehlen allerdings seine Zwischenzeiten, die in Berlin alle 5 Kilometer registriert wurden. Hat er die 15 Kilometer dazwischen in weltrekordverdächtigen 21:11 Minuten zurückgelegt? Arriba, Arriba! Speedy Gonzales läßt grüßen? Da wäre selbst Haile Gebrselassie vor Neid das chronische Lächeln vergangen. Eine andere Erklärung ist viel wahrscheinlicher: Kilometer 20 und 35 liegen nur zwei Steinwürfe auseinander. Madrazo bestritt indes einen Betrugsversuch mit der Begründung, er wäre nur wegen einer Verletzung vorzeitig ins Ziel zurückgekehrt, um dort seine Sachen zu holen. Wozu dann der Weg über die Ziellinie mit Jubelposen? War das schon wieder Naivität? Und wenn es wirklich kein Vorsatz war, wußte er offenbar nicht, dass er in einer "auffällig" guten Zeit seine unverdiente Medaille abholt? In Mexiko ist er in den Medien jedenfalls nun eine Lachnummer. Der Nicht-Ganz-Marathonläufer wurde nun wie Metzler-Mennenga disqualifiziert und auf Lebenszeit für den Marathon in Berlin gesperrt. Er verschwand von der Ergebnisliste, auf der Mennenga allerdings am 15.10.2007 eigenartigerweise immer noch zu finden war...

* Nachspiel 1:
Im einem Mail meldete sich bei mir der, wie erwähnt, im Nachhinein misstrauisch gewordene, "Kurierläufer" ein Triathlet aus Hildesheim, der sich möglicherweise des Betrugspotentials um den Chip (siehe Einleitung meines Artikels) nicht bewußt war und sich nun selbst als Opfer sieht. Er verwahrte sich dagegen, dass ich ihn der Naivität bezichtigt hätte. Zu den näheren Umständen des Schwindels hilft er mir bei der Quellenrecherche und teilte mir Folgendes mit, was ich hier der Vollständigkeit ergänzen möchte. Er zitiert einen anonymen "Trilobit", der in seinem allerersten Beitrag im
leichtathletik.de - Forum am 14.10.2007 für den "Chip-Kurierläufer" Partei ergreift. Dieser Forumsbeitrag erschien nach meinem Artikel. "Trilobit" scheint aber offensichtlich alle Details zu kennen, als ob er daneben gestanden hätte:
"Dem betroffenen Läufer waren die 100,- Euroen schnurzpiepegal. In dem Aufruf, mit dem der Kontakt hergestellt wurde, war davon auch nicht die Rede. Er wollte das Geld gar nicht annehmen, bis es ihm förmlich in die Hand gedrückt wurde. Er war vielmehr an der individuellen Auswertung der angeblich erfassten Daten (Bodenkontaktzeiten, Schrittlänge und -frequenz, Beschleunigungskräfte...), an einer Ausfertigung der "Masterstudie" sowie an der Analyse seines Trainingslogs interessiert. Dies war ebenso in Aussicht gestellt worden. Den Zeitmesschip konnte er nicht als solchen erkennen, da er als "Vorbeugung gegen Verlust" in ein Schnürsenkeltäschchen eingenäht und von außen nicht als solcher zu ertasten war. Keinesfalls richtig wäre also die Unterstellung: "Gib mir 100 EUR und ich trage Deinen Zeitmesschip". Im Gegenteil: als der Läufer bemerkte, hinters Licht geführt worden zu sein, spendete er den Betrag umgehend der Deutschen Kinderkrebsstiftung."
Auf einer
Internetseite wurden im Mai 2007 von einer Stefanie Mertens (alias Mennenga!?) Marathonläufer für eine Mastersstudie in Berlin gesucht, die im engen Zeitfenster von ca. 2:46 bis 2:48 Stunden finishen sollten. Einige Leser des Aufrufs reagierten sehr unterschiedlich in diesem Forum: von am Geld interessiert bis kritisch, die genau festgelegte Zielzeit und den wissenschaftlichen Aussagewert dieser Studie hinterfragend, zu der sich eigentlich nicht viele melden könnten... Der Berliner "Kurierläufer" bekam erst später seine Zweifel. Immerhin!

** Nachspiel 2:
Sperre und Fördergelder: Der Liechtensteiner Olympische Sportbund hat mittlerweile die Konsequenzen gezogen. LOSV-Präsident Leo Kranz erklärt auf Anfrage der Liechtensteiner Zeitung Vaterland: "Der LOSV verurteilt die Betrügereien aufs Schärfste. Liechtensteinische Sportler haben im In- und Ausland Vorbildfunktionen und sollen durch ihre Leistungen und ihr Verhalten als Botschafter Liechtensteins wirken. Betrug jeglicher Art verträgt sich nicht mit den Werten des Sportes und ist zu sanktionieren." Der LOSV hat aufgrund wiederholten Vergehens nach eingehender Diskussion beschlossen, dass Kerstin Metzler-Mennenga auf Lebzeiten von der Teilnahme als Athletin an Europäischen Kleinstaatenspielen sowie Olympischen Spielen für Liechtenstein ausgeschlossen wird. Metzler-Mennenga habe sich via Anwalt beim LOSV gemeldet, sich entschuldigt und zugesagt, sämtliche bisher erhaltenen Fördergelder zurückzubezahlen.

Stellungnahme des Vereins LC Uster:
(www.lcu.ch / 12.10.2007) "Communique des LC Uster zu den Betrügereien von Kerstin Metzler-Mennenga: Schockiert und enttäuscht nimmt der Vorstand des LC Uster Kenntnis von den bekannt gewordenen Betrügereien an einigen Marathonläufen durch sein Mitglied Kerstin Metzler-Mennenga. So berichteten verschiedene Tageszeitungen nach dem Geständnis an einer Pressekonferenz Metzler-Mennenga's heute. Vereinsleitung, Präsident und Leistungssport-Coach des LC Uster verurteilen Betrügereien scharf, denn es ist das klare Ziel die AthletInnen mit fairen Mitteln zu eigenen Höchstleistungen zu bringen. Die Zusammenarbeit mit der Athletin bestand seit rund 1 1/2 Jahren und beschränkte sich auf die Trainingsplanung der Athletin und vereinzelte gemeinsame Trainingsläufe. Über Sanktionen gegenüber der Athletin wird der Vorstand nach Vorliegen aller Fakten beraten und entscheiden. Marco Eggs, Präsident LC Uster"

***Nachspiel 3 (Nachtrag vom 15.12.2007): Mennenga hat weitere Zeiten erfunden:
Die oben als persönliche Bestzeit aufgeführte 10.000 Meter Zeit von 36:57,24 aus München vom 24.8.2007 ist ebenfalls erfunden, die Rennen haben nicht stattgefunden. Das gab die Liechtensteinerin selbst mittlerweile zu. Damit erübrigen sich natürlich auch meine oben gemachten Hochrechnungen auf potentielle Bestzeiten über Marathon. Ihre wohl tatsächliche 21,1 km Zeit von 1:25:29, erzielt bei den Halbmarathon Weltmeisterschaften in Edmonton, läßt eine Zeit über Marathon von knapp über 3:00 Stunden zu. In den Bestenlisten des Liechtensteinischen Verbandes, die übrigens bis heute noch nicht korrigiert sind (Zugang am 15.12.2007
www.ltlv.li, unter Dokumente Bestenlisten, Landesrekorde, etc.) findet sich auch noch eine frühere 10.000 Meter Bestleistung von Mennenga: 37:32,46 Minuten am 15.5.2003 in Waldkirch in Deutschland erzielt (siehe Screenshot):


Meine Recherche ergab: Das in der Liechtensteiner Bestenliste aufgeführte Rennen in Waldkirch hat nie stattgefunden!

Da ich im Schwarzwald gerade um die Ecke von Waldkirch wohne, habe ich auf Anfrage vom Schweizer Nationaltrainier Richard Umberg die Angabe mal überprüft und die Kreispressewarte und Veranstalter aus Waldkirch angeschrieben. Hier das Ergebnis der Recherche: In Waldkirch fand am Donnerstag 15.05.2003 überhaupt keine Leichtathletikveranstaltung statt. Der letzte 10.000m-Lauf in Waldkirch fand am 24.4.1999 bei den Baden-Württembergischen-Langstreckenmeisterschaften statt. Eine Kerstin Metzler-Mennenga ist in D-79183 Waldkirch noch nie bei einer Leichtathletikveranstaltung (auch nicht beim Kandel-Berglauf) am Start gewesen und ist gänzlich unbekannt! Es ist schon erstaunlich, dass im ganzen Umfeld von Mennenga so gut wie niemand Verdacht schöpfte. Erschreckend ist allerdings wie leichtfertig solche Zeiten offenbar vom Liechtensteinischen Verband geglaubt wurden, bzw. wie die Verbandsfunktionäre regelrecht vorgeführt wurden. Nur durch Zufall kam die ganze Kiste ins Rollen. Da heißt es für Veranstalter, Trainer, Funktionäre oder Journalisten einfach immer aufmerksam zu bleiben.... Kaum nachvollziehbar: Nicht nur beim Liechtensteinischen Verband, sondern selbst bei der IAAF stehen die erschummelten Zeiten am 15. Dezember 2007 noch in der Menennga-Biografie des Internationalen Leichtathletik Verbands IAAF:

Die Schummelzeiten von Berlin und München stehen auch am 15.Dezember 2007
immer noch in der IAAF Biografie !!!

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