Trierer Silvesterlauf 2011
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Autor und Copyright: Herbert Steffny
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Kampfläufer Gabius gegen Äthiopien und Zwillingszwist in Trier
(von Herbert Steffny am 1.1.2012 aus Trier)

Petrus – der Trierer Stadtpatron und zugleich auch für das Wetter verantwortlich – hatte ein Einsehen mit der 22. Auflage des Trierer Silvesterlaufs an dem wie im Vorjahr rund 1.500 Teilnehmer in verschiedenen Elite- und Volkslauf-Kategorien teilnahmen. Pünktlich zum Nachmittag endete der Regen und bei milden Temperaturen um 10 Grad Celsius war dann auch im kurzen Hemd und Hose gut laufen. Einzig das Pflaster der ältesten deutschen Stadt war streckenweise etwas feucht und als die Elite um die Kurven des 1.000 Meter Rundkurses fegte, war es in den Kurven verstärkt durch den Konfettiregen der begeistert mitgehenden Zuschauer schon etwas rutschig. Walker, Kinder, Jugendliche Volksläufer und die Elite feierten sportlich einen stimmungsvollen Jahresausklang auf dem mittelalterlichen Marktplatz.


Stimmungsvoller Jahresausklang in Trier
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


"Sujew gegen Hahner" - so lautete das (faire) Duell um die heimliche deutsche Meisterschaft der Zwillingsschwestern in Trier. Gesa Krause (links) mischte bei der jungen Girl-Group munter mit.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)




Auf und davon - die Äthiopierin Almensh Belete fackelte nicht lange und lief einem einsamen Start-Ziel-Sieg entgegen.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)



Zwillingszwist und die jungen Wilden

Beim Elitelauf der Frauen konnte man auf das Duell der fast geschlossen angetretenen jungen deutschen Nachwuchsgarde (die „jungen Wilden“ bis 21 Jahre) gespannt sein, nachdem die Leistungsträgerinnen der vergangenen Jahre Irina Mikitenko und die Vorjahressiegerin Sabrina Mockenhaupt diesmal in Peuerbach bzw. in Soest starteten. Aber auch ohne Miki-Mocki und Co. gab es einen spannenden Rennverlauf, wenn auch nur um die Plätze hinter der früh enteilten Äthiopierin Almensh Belete, einer Bahnspezialistin, die vor zwei Jahren hier schon einmal Vierte wurde. Hinter einer zunächst afrikanischen Führungsgruppe mit der U23-Cross-Europameisterschafts Dritten Corinna Harrer aus Regensburg im Schlepptau, formierte sich die deutsche Girl-Group, bei der mancher Zuschauer vielleicht ins Grübeln kam, wer da wer ist!? Die beiden Zwillingspaare Anna und Lisa Hahner und Diana und Elina Sujew trugen nämlich vor historischer Altstadtkulisse und unter dem Beifall der rund 10.000 begeisterten Zuschauer die heimliche deutsche Meisterschaft der Zwillingsschwestern aus. Die Mittelstrecklerinnen, die Sujews und die Langstrecklerinnen, die Hahners, trafen sich sozusagen auf halber Strecke beim 5.000 Meter Straßenlauf. Im fair ausgetragenen „Zwillingszwist“ mischte die Hindernisspezialistin und Vorjahresdritte Gesa Krause erfrischend mit, als man sich auf die gemeinsame Verfolgung der enteilten Spitze machte.


Start-Ziel-Sieg für Alemnsh Belete

Schon nach einer Runde führte die davonstürmende Äthiopierin Almensh Belete, die eine 5.000 Meter Bestzeit von 15:09 Minuten aufweist, zunächst noch zusammen mit der erst 17-jährigen  Eritraerin Samrawit Mengisteab. Dahinter tummelten sich zunächst mit der Kenianerin Rosemary Kithusi und Soumia Laabani aus Marokko noch weitere Afrikanerinnen. Corinna Harrer folgte, hinter ihr die besagte Zwillingstruppe und noch etwas weiter zurück die Marathonläuferin Katharina Heinig, die 22-jährige Tochter der früheren deutschen Marathon-Olympiadritten Katrin Dörre-Heinig. Corinna Harrer, die amtierende deutsche 1.500 Meter Meisterin, verwaltete ihre von Vorjahressiegerin Sabrina Mockenhaupt geerbte Startnummer 1 nicht schlecht, denn mit einer guten Renneinteilung schob sich die 20-jährige Regensburgerin weiter nach vorne. Nach der zweiten Runde kassierte die Management Studentin die Kenianerin Kithusi, in der dritten war sie bereits auf Platz zwei um letztlich mit neun Sekunden Rückstand auf Almensh Belete (15:55 Minuten) eine gute Leistung abzuliefern. Der Streckenrekord von 15:15 Minuten der Kenia/Niederländerin Lornah Kiplagat aus dem Jahre 2000 blieb weiterhin unangetastet.


Corinna Harrer pirschte sich bis auf den zweiten Platz vor.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)
 
Lisa Hahner gibt alles beim Zielspurt.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)
 
Marathonläuferin Katharina Heinig im Konfettiregen.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)
 
Hendrik Pfeiffer - souveräner Sieger beim Jugendlauf.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)




Gesah Felicitas Krause lief als Vierte am Treppchen vorbei.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

Podium für Corinna Harrer und Diana Sujew

Spannend blieb dahinter der Kampf um die Plätze.  Machte in der Fünfergruppe zunächst Anna Hahner das Tempo, so zeigte sich eingangs der letzten Runde Diana Sujew in Front, die sich auf den letzten 1.000 Metern noch klar absetzte und in einem starken Finale nochmals bis auf drei Sekunden an Corinna Harrer heran lief. Letztlich belegten die Sujews Platz drei und acht und die Hahners die Plätze fünf und sieben, was nach Platzpunkten, dann einen knappen Sieg mit 11 zu 12 für die Sujew Schwestern ergibt. Die fast blinde Läuferin Michaela Kummer, mit 3:11:38 Stunden Weltrekordhalterin im Marathonlauf in der Kategorie B2, lief beim Elitelauf der Frauen in Begleitung ihres Ehemannes Oliver den 5-Rundenkurs in 20:06 Minuten. Im starken Jugendrennen des Vorprogramms siegte Hendrik Pfeiffer von der LAZ Rhede über 5.000 Meter in guten 15:03 Minuten mit einer halben Minuten Vorsprung vor dem Saarbrücker Jan Lukas Becker (15:37 Minuten) und dem Trierer Lokalmatador Dominik Werhan (15:46 Minuten). Auch hier hielt der Streckenrekord des Trierers Thorsten Baumeister von 14:52 Minuten aus dem Jahre 2007.


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Der Tübinger Arne Gabius war schon am Start guter Dinge....
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)



...im Rennen mischte er gehörig an der Spitze mit.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)
Kampfläufer Arne Gabius gegen Äthiopien

Bei den deutschen Männern fehlte aus gesundheitlichen Gründen der Marathonläufer Andrè Pollmächer, der bei einem Trainingslager in Portugal einen leichten Schlaganfall erlitt. Dafür rannte der Tübinger Arne Gabius, ein in Trier gerne gesehener Kampfläufer, wie gewohnt ein sehr couragiertes Rennen. Vom Startschuss an übernahm er die Spitze und lief bis zur zweiten Runde und nochmals in der vierten Runde mutig in Front einer siebenköpfigen Spitzengruppe. Der spätere Sieger Mosimet Girmet ließ es am Start dagegen ruhiger angehen und schloss erst in der zweiten Runde zur Spitzengruppe auf. Der erst 19-jährige Äthiopier lief dann nur in der zumeist aus Landsmännern besetzten Frontgruppe mit und setzte sich in einem spannenden Endspurt knapp gegen Tola Bane und Yigrem Demelash durch. Der Youngster lief beim Great Ethiopian Run, einem 10 Kilometer Lauf im November in der Höhe von Addis Abeba als Sieger beachtliche 28:37 Minuten. Seine Siegerzeit für den 8.000 Meter Kurs in Trier war mit 22:36 Minuten 15 Sekunden über dem bereits 14 Jahre alten Streckenrekord, den 1997 der Kenianer Isaac Kariuki in 22:21 Minuten aufstellte.


Carsten Schlangen feiert Geburtstag

Arne Gabius kam als mit Abstand bester Deutscher auf Rang fünf, nur neun Sekunden hinter dem Sieger ein. Der Tübinger war mit seiner Leistungen zufrieden, im letzten Jahr wurde er hinter Micah Kogo aus Kenia zwar Zweiter, benötigte aber immerhin 33 Sekunden länger. Als nächstes plant er im Januar wieder ein Höhentrainingslager in Kenia in Iten, im Zentrum des kenianischen Laufwunders in rund 2.300 Meter Höhe. Die nächstplatzierten Deutschen waren auf Rang 11 und 12 der 2:17 Marathonläufer Sören Kah von der LG Lahn-Aar-Esterau und der Berliner 1.500 Meter Spezialist Carsten Schlangen, der wie gewohnt seit Jahren an seinem Geburtstag in Trier startet. Bester Lokalmatador im international stark besetzten Rennen wurde im Wettstreit mit Florian Neuschwander der ebenfalls für Post Trier startende Marc Kowalinski auf Rang 20 in 24:30 Minuten.

Ergebnisse:

8.000m Männer

1. 22:36 Girmet, Mosinet ETH
2. 22:38 Tola, Bane ETH
3. 22:38 Demelash, Yigrem ETH
4. 22:42 Damte Kuashu, Taye ETH
5. 22:45 Gabius, Arne LAV Tübingen
6. 22:47 Osman, Abrar ERI
7. 22:49 Tasama, Dame ETH
8. 23:08 Bakhet, Ali QAT
9. 23:18 Stitzinger, Patrick NED
10. 23:27 Issam, Zaid MAR
11. 23:44 Kah, Sören LG Lahn-Aar-Esterau
12. 23:50 Schlangen, Carsten LG Nord-Berlin
13. 24:01 Caelen, Florent BEL
14. 24:04 Weerts, Jean-Pierre BEL
15. 24:09 Roto Towett, Dominic  KEN


  5.000 Meter Frauen

1. 15:55 Belete, Almensh ETH
2. 16:04 Harrer, Corinna LG TELIS FINANZ Regensburg
3. 16:07 Sujew, Diana SC Potsdam
4. 16:15 Krause, Gesa LG Eintracht Frankfurt
5. 16:16 Hahner, Anna Run2sky.com
6. 16:20 Laabani, Soumia MAR
7. 16:27 Hahner, Lisa Run2sky.com
8. 16:38 Sujew, Elina SC Potsdam
9. 16:52 Schenkel, Sandra BEL
10. 16:57 Mengisteab, Samrawit ERI
11. 17:14 Kithusi, Rosemary BEL
12. 17:27 Heinig, Katharina LG Eintracht Frankfurt
13. 17:39 Krebs, Aline LAZ Zweibrücken
14. 17:53 Touria, Samiri MAR
15. 18:05 Schulze, Susanne Brühler TV

Mosinet Girmet siegte im Spurt vor drei Landsleuten.

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Fünfter, aber über eine halbe Minute schneller als 2010.
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Verfolger: Marathonläufer Kah und Mittelstreckler Schlangen.
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Lokalmatador Marc Kowalinski war bester Trierer.
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Alle Jahre wieder: der Berliner Carsten Schlangen feiert seinen Geburtstag sportlich in Trier.
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Die blinde Läuferin Michaela Kummer geführt vom Ehemann Oliver.
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Who is who? Die Hahner- und die Sujew Zwillinge in Trier.
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Nicht die Schnellste, aber ein schöner Farbtupfer beim Frauenrennen.
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