Für Sabrina Mockenhaupt läuft es z.Zt. nicht mehr rund. Sie musste verletzungsbedingt ihren geplanten EM 10.000m Start absagen. Damit klappte es 2016 weder für die EM noch die Olympischen Spiele 2016. (Foto,
Copyright: Herbert Steffny)
Der Stuttgarter Arne Gabius setzt als "Leitwolf" die Zeichen für den deutschen
Läufernachwuchs im Langstreckenteam.Gelingt im nach Silber 2012
über 5.000m bei den Europameisterschaften wieder der Sprung auf
das Treppchen?
(Foto,
Copyright: Herbert Steffny)
|
Deutsches Team mit 104 Athleten (20.6.2016) Die
Europameisterschaften der Leichtathletik vom 6. bis 10. Juli in
Amsterdam stehen klar im Schatten der Olympischen Spiele in Rio de
Janeiro (12. bis 21. August 2016).
Die Umstellung auf den Zwei-Jahres-Modus führte zwangsläufig zu dieser
Terminkollision und Entwertung der kontinentalen Spiele. Eine Folge:
der Marathonlauf findet nun nur noch alle vier Jahre im Zwischenzyklus
zu den Olympischen Spielen statt. Dennoch melden die
Veranstalter mit 1.473 Sportlern aus 50 Ländern ein
Rekordergebnis. Das russische Team nimmt als Konsequenz der Doping
Machenschaften nach den Beschlüssen der IAAF allerdings nicht teil.
Mit dem größten Team seit Budapest 1998, insgesamt 104 Athleten (51
Männer und 53 Frauen) wartet der Deutsche Leichtathletik-Verband
(DLV) bei den Europameisterschaften auf. Darunter befinden sich
auch die beiden Kugelstoß-Titelverteidigern Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) und
David Storl (SC DHfK Leipzig) sowie die Speerwurf-Weltmeisterin Katharina
Molitor (TSV Bayer Leverkusen). Robert Harting (SCC Berlin; Diskuswurf) verzichtet wegen einer optimalen Olympiavorbereitung auf die EM-Titelverteidigung.
Zugleich ist Amsterdam für einen großen Teil der Sportler noch die entscheidende Qualifikation für ein Olympiaticket. Der
Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) wird erst nach der EM am 12. Juli die abschließende
Olympia-Nominierung vornehmen.
Titelchancen für Homiyu Tesfaye und Gesa Krause Homiyu
Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt; 1.500 m, 3:35.05 Minuten) und Gesa Felicitas Krause
(LG Eintracht Frankfurt, 9:22.33 Minuten, 3.000m Hindernislauf) führen
derzeit die Europabestenlisten an und haben durchaus Titelchancen.
Der spurtstarke Nordschwarzwälder Timo Benitz
schlug Homiyu Tesfaye allerdings bei den Titelkämpfen. Man darf auf die
Neuauflage dieses Duells gespannt sein. Die äthiopischstämmige
Langstrecklerin Fate Tola Geleto (LG
Braunschweig) startet über 5.000 Meter nach ihre gerade erfolgten Einbürgerin erstmals für die deutsche Nationalmannschaft. Sabrina Mockenhaupt
(LG Sieg) wurde für die 10.000 Meter Disziplin aufgestellt, musste aber
wegen einer Verletzung absagen, ebenso wie der Halbmarathonläufer Manuel Stöckert, dem eine Blinddarm OP in die Quere kam.
Halbmarathon als Marathonersatz Schon
im Mai wurde nach den großen Straßenläufen der Frühjahrssaison vom
DLV das Team für den Halbmarathon - erstmals als Ersatzdisziplin für
den EM-Marathon - nominiert. Hier schöpfte der Verband das volle
Kontingent aus, nämlich alle sechs möglichen Plätze sowohl im
Männer- als auch im Frauenrennen. Neben der Einzelwertung geht es am
10. Juli in der Amsterdamer Innenstadt entlang der Amstel und durch den
Vondelpark auch um einen Team-Cup, zu dem die Ergebnisse der besten
Teilnehmer jeder Nation addiert werden. Angeführt werden die deutschen
Straßenläufer von Arne Gabius,
der den Start um 9.30 (F) / 9.50 (M) am Reichmuseum, wie die anderen
Marathonteilnehmer von Rio zu einem Testrennen und zur
Standortbestimmung vor dem Olympiastart nutzen wird. Ein
Leckerbissen für Freizeitläufer: in der Innenstadt findet am selben Tag
um 11.30 auch ein 10 Kilometer Volkslauf statt.
Das deutsche Mittel- und Langstrecken Team
Männer:
800 m | Sören Ludolph | LG Braunschweig |
| Benedikt Huber | LG Telis Finanz Regensburg | 1.500 m | Homiyu Tesfaye | LG Eintracht Frankfurt |
| Timo Benitz | LG farbtex Nordschwarzwald | 5.000 m | Florian Orth | LG Telis Finanz Regensburg | | Richard Ringer | VfB LC Friedrichshafen | | Martin Sperlich | VfB LC Friedrichshafen | Halbmarathon | Arne Gabius | LT Haspa Marathon Hamburg | | Manuel Stöckert * | SC Ostheim/Rhön | | Hendrik Pfeiffer | TV Wattenscheid 01 | | Jens Nerkamp | PSV GW Kassel | | Julian Flügel | Asics Team Memmert | | Philip Pflieger | LG Telis Finanz Regensburg | * wegen Blinddarm-OP abgesagtFrauen:800 m | Christina Hering | LG Stadtwerke München |
| Fabienne Kohlmann | LG Karlstadt/Gambach/Lohr | 1.500 m | Maren Kock | LG Telis Finanz Regensburg | 5.000 m | Maren Kock | LG Telis Finanz Regensburg |
| Fate Tola Geleto | LG Braunschweig | 10.000 m | Sabrina Mockenhaupt * | LG Sieg | Halbmarathon | Anja Scherl | LG Telis Finanz Regensburg | | Franziska Reng | LG Telis Finanz Regensburg | | Katharina Heinig | LG Eintracht Frankfurt | | Anna Hahner | run2sky.com | | Isabell Teegen | SC Rönnau 74 | | Melina Tränkle | LG Region Karlsruhe | 3.000 m Hindernis | Gesa Felicitas Krause | LG Eintracht Frankfurt | | Maja Rehberg | SG TSV Kronshagen/Kieler TB | | Jana Sussmann | LT Haspa Marathon Hamburg | * wegen Verletzung abgesagt
EM 2016 Zeitplan Mittel- u. Langstrecken
Tag 1 – Mittwoch 6.Juli 2016
17:55 3.000mH M Vorläufe 18:25 800m W Vorläufe 18:55 10.000m
W Finale
Tag 2 - Donnerstag 7.7.2016
12:05 800m M Vorläufe 18:25 1.500m M Vorläufe 18:50 800m W Halbfinale
Tag 3 - Freitag 8.7.2016
13:30 3.000mH W Vorläufe 18:15 1500m W Vorläufe 18:35 800m M Halbfinale 18:50 200m M Halbfinale 20:45 10.000m
M Finale 21:25 3.000mH M Finale
Tag 4 - Samstag 9.7.2016
21:05 5.000m
W Finale 21:40 800m W Finale 21:50 1.500m M Finale
Tag 5 - Sonntag 10.7.2016
09:30 Halbmarathon W Finale 09:50 Halbmarathon M Finale 11:30 10K (Volkslauf) 17:15 3.000mH W Finale 17:45 1.500m W Finale 18:10 5.000m M Finale 18:30 800m
M Finale
|
Die EM Leichtathletik im Free-TV:Mi 6.7. | 10:30 - 14:00 | ZDF | SportExtra Leichtathletik-EM | . | 17:05 - 18:56 | ZDF | SportExtra Leichtathletik-EM | | 17:45 - 20:15 | Eurosport 1 | Leichtathletik-EM | | 19:15 - 20:15 | ZDF | SportExtra Leichtathletik-EM | | 23:00 - 23:40 | Eurosport 1 | Leichtathletik-EM | | | | | Do 7.7. | 09:45 - 14:00 | Eurosport 1 | Leichtathletik-EM | | 10:00 - 20:00 | ARD-Livestream sportschau.de | Zehnkampf, Speerwurf Männer Leichtathletik-EM | | 10:45 - 15:30 | ARD | Leichtathletik-EM | | 17:33 - 20:00 | ARD | Leichtathletik-EM | | 17:50 - 20:15 | Eurosport 1 | Leichtathletik-EM | | 23.00 - 23:40 | Eurosport 1 | Leichtathletik-EM | | | | | Fr 8.7. | 12:00 - 14:00 | Eurosport 1 | Leichtathletik-EM | | 12:05 - 14:00 | ZDF | SportExtra Leichtathletik-EM | | 17:50 - 22:15 | Eurosport 1 | Leichtathletik-EM | | 18:00 - 19:00 | ZDF | SportExtra Leichtathletik-EM | | 19:05 - 22:00 | ZDF | SportExtra Leichtathletik-EM | | | | | Sa 9.7. | 13:00 - 19:55 | ARD | Leichtathletik-EM | | 13:00 - 20:30 | ARD-Livestream sportschau.de | Siebenkampf, Diskuswurf Männer Leichtathletik-EM | | 18:05 - 22:00 | Eurosport 1 | Leichtathletik-EM | | 20:15 - 22:00 | ARD | Leichtathletik-EM | | | | | So 10.7. | 09:15 - 11:00 | Eurosport 1 | Leichtathletik-EM | | 17:00 - 19:00 | ZDF | SportExtra Leichtathletik-EM | | 17:45 - 19:15 | Eurosport 1 | Leichtathletik-EM |
|
| Die Langstreckenwettbewerbe und Ergebnisse
10.000m Frauen - Ex-Kenianerin gewinnt (6.7.2016 aktualisiert 30.7.2016)Die erste Goldmedaille der Europameisterschaften ging an die Türkei. Wenngleich der Name Yasemin Can (Foto, hier beim Training im kenianischen Nationaltrikot in Iten Kenia Ende Juli vor Rio), über die Herkunft der Siegerin hinweg täuscht. Die gebürtige Kenianerin Vivian Chemutai,
seit diesem Jahr für die Türkei startberechtigt, übernahm nach 2.000
Metern beim 10.000 Meter-Finale die Führung vor der Titelverteidigerin von Zürich Jo Pavey
und setzte sich dann nach 15:30,03 Minuten bei 5.000 Meter mehr und
mehr von der Konkurrenz ab. Bis zu 70 Meter Vorsprung hatte sie
zeitweilig vor einer Verfolgergruppe um die Portugiesin Dulce Felix
aufzuweisen. In schnellen 31:12,86 Minuten verbesserte sie im Ziel
ihren eigenen U23-Europarekord. Dahinter sicherte sich die
Europameisterin von 2012 Dulce Felix Silber in 31:19,03 Minuten vor der
Norwegerin Karoline Bjerkeli Grøvdal
mit 31:23,45 Minuten. Alle Damen auf dem Podium liefen eine persönliche
Bestzeit. Die bereits 42-jährige Britin Jo Pavey unterbot als Fünfte
in 31:34.61 noch die Olympianorm. Die einzige für Deutschland
gemeldete Sabrina Mockenhaupt hatte verletzungsbedingt im Vorfeld abgesagt.
Ergebnisse: 1. |
Yasemin Can |
TUR
|
31:12,86 min |
2. |
Dulce Felix |
POR
|
31:19,03 min |
3. |
Karoline Bjerkeli Grövdal |
NOR
|
31:23,45 min |
4. |
Fionnuala McCormack |
IRL
|
31:30,74 min |
5. |
Jo Pavey |
GBR
|
31:34,61 min |
6. |
Veronica Inglese |
ITA
|
31:37,43 min |
7. |
Jessica Andrews |
GBR
|
31:38,02 min |
8. |
Jip Vastenburg |
NED
|
32:04,00 min |
9. |
Sarah Lahti |
SWE
|
32:14,17 min |
10. |
Trihas Gebre |
ESP
|
32:20,45 min |
11. |
Alexi Pappas |
GRE
|
32:27,80 min |
12. |
Carla Salome Rocha |
POR
|
32:57,44 min |
13. |
Christelle Daunay |
FRA
|
33:03,36 min |
14. |
Tara Jameson |
IRL
|
33:19,85 min |
15. |
Olga Skrypak |
UKR
|
33:36,79 min |
16. |
Johanna Peiponen |
FIN
|
34:39,91 min |
|
Sara Moreira |
POR
|
dnf |
|
Almensch Belete |
BEL
|
dnf | 10.000m Männer - Kenia-Türken mit Doppelsieg (8.7.2016)Nachdem Titelverteidiger Mo Farah
aus Großbritannien den Fokus auf Olympia legt und in Amsterdam nicht
antrat, war ein internationaler Titel vakant. Das Starterfeld war mit
nur 12(!) Teilnehmern (leider keiner aus Deutschland) sehr
überschaubar. Mit einem flotten ersten Kilometer setzten sich die
beiden Kenia-Türken "Ali Kaya" und "Polat Kemboi Arikan" vormals Stanley Kiprotich Mukche und Paul Kipkosgei Kemboi von
dem weißen europäischen Rest ab. Bei der EM 2014 in Zürich belegten beide den dritten und vierten Platz. Der Rennverlauf spitzte sich dann auch
auf den Zweikampf um den Titel zu. Die weißen Europäer warfen
frühzeitig resignierend bei keineswegs schlechten
Wetterbedingungen (18 Grad, bedeckt) frühzeitig die Flinte
ins Korn. Die (...seien wir ehrlich...) nur zweitklassigen
Kenianer wurden dann doch etwas langsamer und das Tempo verschleppte
sich nach Halbzeit (13:57 min) auf eine Zeit über 28 Minuten. Im langen
Zielspurt behielt der Olympia-Neunte von 2012 Arikan letztlich in
28:18,52 min die Oberhand vor seinem Landsmann Kaya. Nicht weit
dahinter holte der Spanier Antonio Abadia
Bronze. Mit mehr Mut wäre für den spanischen Crossmeister mit einer
Bestzeit von 28:07 Minuten vielleicht mehr drin gewesen....
Schwach: nur acht Läufer kamen ins Ziel.
Ergebnisse:
1. |
Polat Kemboi Arikan |
TUR
|
28:18,52 min |
2. |
Ali Kaya |
TUR
|
28:21,42 min |
3. |
Antonio Abadia Beci |
ESP
|
28:26,07 min |
4. |
Dmytro Lashyn |
UKR
|
28:27,90 min |
5. |
Dewi Griffiths |
GBR
|
28:28,55 min |
6. |
Juan Perez |
ESP
|
28:37,42 min |
7. |
Soufiane Bouchikhi |
BEL
|
29:03,74 min |
8. |
Ahmed El Mazoury |
ITA
|
29:29,36 min |
|
Girmau Amare |
ISR
|
dq |
|
Andy Vernon |
GBR
|
dns |
|
Aimeru Almeya |
ISR
|
dnf |
|
Daniel Mateo |
ESP
|
dq |
3.000m Hindernis Männer - Gold und Bronze für Frankreich (8.7.2016)Das Rennen begann zunächst sehr bummelig. Auch hier lief von Beginn an ein Kenianer namens Aras Kaya alias Amos Kibitok im
türkischen Trikot vorneweg. Der sportliche Fremdenlegionär bewarb sich
zunächst in Russland, die aber ihre Einwanderungspolitik änderten. Also
bot er seine Dienste der Türkei an. Die Startgenehmigung der IAAF
erhielt er nur vier Tage vor dem Finale! Eine schnelle Zeit war also
frühzeitig vermasselt, aber das Rennen entwickelte sich folgerichtig zu
einem langen Steigerungslauf. Eingangs der letzten Runde übernahm
der Franzose
Mahiedine Mekhissi-Benabbad die Führung und zog unwiderstehlich durch, der überlegene Sieg in
8:25,63 min war dem eigentlichen Favoriten nicht mehr zu nehmen. In Zürich vor zwei Jahren
gewann er zwar schon einmal das EM-Finale, wurde aber disqualifiziert,
weil er auf der Zielgeraden sein Trikot auszog und mit blankem
Oberkörper jubelnd ins Ziel lief. Den zweiten Platz sicherte sich in
Amsterdam der Kenianer... ohhh, Entschuldigung der Türke Aras Kaya vor
dem französischen Titelverteidiger Yoann Kowal. Deutsche Teilnehmer gab es leider keine.
Ergebnisse:
1. |
Mahiedine Mekhissi-Benabbad |
FRA
|
8:25,63 min |
2. |
Aras Kaya |
TUR
|
8:29,91 min |
3. |
Yoann Kowal |
FRA
|
8:30,79 min |
4. |
Sebastián Martos |
ESP
|
8:31,93 min |
5. |
Jamel Chatbi |
ITA
|
8:32,43 min |
6. |
Rob Mullett |
GBR
|
8:33,29 min |
7. |
Kaur Kivistik |
EST
|
8:33,75 min |
8. |
Abdoullah Bamoussa |
ITA
|
8:35,35 min |
9. |
Yuri Floriani |
ITA
|
8:35,94 min |
10. |
Fernando Carro |
ESP
|
8:40,73 min |
11. |
Ole Hesselbjerg |
DEN
|
8:42,27 min |
12. |
Hakan Duvar |
TUR
|
8:44,03 min |
13. |
Emil Blomberg |
SWE
|
8:48,98 min |
14. |
Abdelaziz Merzoughi |
ESP
|
8:51,37 min |
|
Krystian Zalewski |
POL
|
dns |
Getürkt?
Nach dem dritten Tag der Europameisterschaften führt die Türkei nach 20
von 44 Entscheidungen mit ihrer "Fremdenlegionär-Armee" im
Medaillenspiegel:
1.
|
TUR
|
3 |
4 |
1 |
2.
|
GBR
|
3 |
1 |
3 |
3.
|
GER
|
2 |
2 |
3 |
4.
|
ESP
|
2 |
1 |
1 |
5.
|
NED
|
2 |
0 |
2 |
6.
|
POL
|
2 |
0 |
0 | 5.000m Frauen - erneut Gold für Türkei (9.7.2016)Die türkische Fremdenlegionärstruppe schlug auch über 5.000 Meter wieder zu. Es triumphierte erneut die 10.000 Meter Europameisterin - Yasemin Can (Türkei, 15:18,15 min). Die gebürtige Kenianerin (als Vivian Jemutai) übernahm auch diesesmal frühzeitig die Führung. Nach langsamen 1.000 Meter in 3:19 Minuten beschleunigte die erst 19-Jährige die Pace und siegte mit fast zweieinhalb Sekunden Vorsprung vor der Schwedin Meraf Bahta (15:20,54min, gebürtig aus Eritrea) und der Britin Stephanie Twell, die knapp dahinter Bronze erlief. Die für Deutschland erstmals international startberechtigte gebürtige Äthiopierin Fate Tola (LG Braunschweig) belegte Platz acht in15:43,30 min. Die Regensburgerin Maren Kock stieg aus. Ergebnisse:
1. |
Yasemin Can |
TUR
|
15:18,15 min |
2. |
Meraf Bahta |
SWE
|
15:20,54 min |
3. |
Stephanie Twell |
GBR
|
15:20,70 min |
4. |
Susan Kuijken |
NED
|
15:23,87 min |
5. |
Laura Whittle |
GBR
|
15:24,18 min |
6. |
Eilish McColgan |
GBR
|
15:28,53 min |
7. |
Louise Louise |
NED
|
15:42,79 min |
8. |
Geleto Fate Tola |
GER
|
15:43,30 min |
9. |
Kristiina Mäki |
CZE
|
15:52,90 min |
10. |
Deirdre Byrne |
IRL
|
15:53,67 min |
11. |
Alexi Pappas |
GRE
|
15:56,75 min |
|
Mary Teresa Cullen |
IRL
|
dns |
|
Maureen Koster |
NED
|
dns |
|
Maren Kock |
GER
|
dnf |
|
Trihas Gebre |
ESP
|
dns |
Die türkische Fremdenlegion - Kommentar von Herbert Steffny
Getürkt?
Eine Farce? Vorweg - was hier läuft ist legal! Die türkische
Nationalmannschaft für Amsterdam beinhaltet eine Reihe rasch
eingebürgerte Athleten: 7 Kenianer, 2 Jamaikaner, 2 Äthiopier, 1
Kubaner, 1 Azerbeidschaner, 1 Südafrikaner und 1 Ukrainer, ach ja...
und ein paar gebürtige Türken. Der neue Vize-Europameister über 3.000m Hindernis Aras Kaya
alias Amos Kibitok erhielt die Startgenehmigung nur vier Tage vor
dem Finale!
Ein Teil der Läufer war noch nie in der Türkei! Die zweifache Europameisterin über 10.000m und 5.000m Yasemin Can alias Vivian Chemutai
trainiert selbst kurz vor den Olymischen Spielen von Rio Ende Juli
in Iten/Kenia noch im kenianischen Nationaltrikot (!) wie ich mich
selbst vor Ort überzeugen konnte (siehe Foto).
Insbesondere bei den
Langstrecken dominieren plötzlich Afrikaner auch bei
Europameisterschaften, die Türken führten bei Halbzeit der EM mit viermal Gold und
insgesamt zehn Podiumsplätzen im
Medaillenspiegel. Soviel gab es in der gesamten EM-Geschichte nicht für
den Staat am Bosporus. Den Europarekord im Marathonlauf sind die weißen Europäer seit diesem Jahr auch los, denn Kaan Kigen Özbilen (Foto oben) lief in Seoul für die Türkei startend 2:06:10 Stunden. Eingebürgerte Afrikaner gab es auch schon
früher -
wir erinnern uns an den dänischen 800 Meter Weltrekordler Wilson Kipketer.
Nur geschieht dies nun bei einigen Nationen wie Bahrein, Katar und auch
der Türkei systematisch und flächendeckend.
Innerhalb
von einem Jahr
können Athleten nach den Statuten der IAAF das Startrecht erhalten,
wenn der ursprüngliche Landesverband die Freigabe erteilt. Hier wird
finanziell gegebenenfalls nachgeholfen. Ein Jahr Abstand für Starts im
Nationaltrikot ist
allerdings viel zu kurz und müsste auf wenigstens drei Jahre verlängert
werden. Auch wir haben mittlerweile gebürtige Äthiopier wie Tesfaye Homiyu oder Fate Tola
im deutschen Trikot. Aber in Deutschland oder v.a. allem in der Schweiz
wartet man länger. Bei den Eidgenossen erhält man die
Staatsbürgerschaft erst nach wenigstens 12 Jahren. Der Schweizer
Marathonrekordler Tadesse Abraham
und neue Halbmarathon Europameister aus Eritrea musste also lange auf sein Startrecht warten und spricht mittlerweile die Landessprache. Nichts gegen
Willkommenskultur, Multi-Kulti und Integration von Ausländern über Sport. Konkurrenz kann
den Leistungslevel bereichern, aber dieses systematische "Einkaufen" von
Athleten erinnert an die lächerlichen Verhältnisse wie im Vereinsfußball. Enttäuschend
und frustrierend für manche gebürtige Europäer, wenn eine Armada von
Afrikanern, die innerhalb kürzester Zeit eingebürgert wurden, ihnen nun auch die europäischen Medaillen wegschnappen.
| Halbmarathon Frauen - Sarah Moreira souverän (10.7.2016)Bei
sonnig warmen Temperaturen von 21 Grad wurden 90
Halbmarathonläuferinnen um 9.30 Uhr auf einen winkligen Zwei-Rundenkurs
durch Amsterdam geschickt. Kopfsteinpflaster, kleine Anstiege über
Brücken oder deren Zufahrten und viele Kurven in der Innenstadt machten
die Strecke nicht gerade schnell. Der Zuschauerzuspruch war erbärmlich,
also auch keine Hilfe. Hier und da klatschte mal einer... schade!
Immerhin lieferten die Häuserschluchten, Parks und Alleebäume
stellenweise erfrischenden Schatten. Darunter die deutschen Läuferinnen
Anja Scherl, Franziska Reng, Katharina Heinig, Anna Hahner, Isabell Tegen und Melina Trenkle,
die teils etwas angeschlagen waren (Hahner Sturz mit Rad, Reng
Wadenprobleme). Neben der Einzelwertung ging es auch um eine
Teamwertung. Die Italienerin Veronica Inglese übernahm forsch zunächst die Führung vor der äthiopisch-türkischen Sultan Haydar
bei einem Tempo auf 1:09 Stunden (zwei Kilometer in 6:34 min).
Fünf Kilometer wurden von dem Duo in 16:26 Minuten durchlaufen. Die
stärkste Deutsche Teilnehmerin Anja Scherl lag zu diesem Zeitpunkt 24
Sekunden dahinter auf Platz 20 (16:50 min), elf Sekunden dahinter
Katharina Heinig und Franziska Reng.
Nach sieben Kilometern schloss die verhaltener angelaufene Portugiesin Sarah Moreira
auf, immerhin Hallen-Europameisterin über 3.000 Meter. Bei 10
Kilometern (33:06 min) musste die Italienerin kurzfristig leicht
abreissen lassen. Die Portugiesin machte nun das Tempo, Haydar
beschränkte sich auf's Mitlaufen. Anja Scherl lief 48 Sekunden dahinter
auf Platz 19. Katharina Heinig lag bereits zwei Minuten zurück. Die
Türkin Haydar verlor bei 13 Kilometern den Anschluss, während die
Italienerin wieder zu Moreira aufschloss. Der Vorsprung des Duos
vergrößerte sich zusehends. Es sah nun so aus, als ob der Sieg nur noch
zwischen den beiden entschieden würde. 49:50 Minuten betrug die
Zwischenzeit bei 15 Kilometern vor der nun Dritten Jessica Augusto aus Portugal 50:06 Minuten.
Die Entscheidung: nach einer Stunde hatte sich die 5.000 Meter Europameisterin Sarah Moreira (Foto) von
der Italienerin freigelaufen und war nun alleine auf weiter Flur.
20 Kilometer durchlief sie in 1:06:42 Minuten. Recht locker siegte die
30-Jährige 2:24 Stunden Marathonläuferin letztlich souverän in 1:10:19
Stunden in den Katakomben am Reichsmuseum. Beim 10.000 Meter Lauf vor drei Tagen ist sie noch ausgestiegen, nun ihr größter Triumpf! Silber holte sich 16
Sekunden dahinter die Italienerin Veronica Inglese und mit Bronze
legte Jessica Augusto auch den Grundstein für den portugiesischen Mannschaftssieg mit der zwölftplatzierten Dulce Felix. Dahinter holten sich die Teams von Italien und der Türkei Silber und Bronze. Beste Deutsche wurde Anja Scherl als 17. in 1:13:03 Stunden hinter der überraschend gut laufenden auf Platz 15 einkommenden Schweizerin Martina Strähl 1:12:55 Stunden. Ihre stärker eingeschätzte Landsfrau Maja Neuenschwander
enttäuschte etwas und fiel auf Platz 23 in 1:13:18 Stunden zurück. Das
Schweizer Team kam immerhin auf Rang sechs. Die restlichen deutschen
Teilnehmerinnen hinter Scherl wuchsen nicht über sich hinaus. Isabell Teegen wurde 51. in 1:16:35 Stunden und Katharina Heinig 55. in 1:17:15 Stunden. Anna Hahner musste sich in 1:18:41 sogar mit Platz 74 begnügen. Franziska Reng und Melina Tränkle stiegen aus. Die großzügige Nominierungspolitik zahlte sich nicht aus. Den Deutschen Damen blieb nur ein enttäuschender Platz 14 unter 16 Teams.
Ergebnisse:
1. |
Sara Moreira |
POR
|
1:10:19 h |
2. |
Veronica Inglese |
ITA
|
1:10:35 h |
3. |
Jessica Augusto |
POR
|
1:10:55 h |
4. |
Rasa Drazdauskaite |
LTU
|
1:11:47 h |
5. |
Esma Aydemir |
TUR
|
1:11:49 h |
6. |
Ouranía Reboúli |
GRE
|
1:11:52 h |
7. |
Monica Madalina Florea |
ROU
|
1:11:56 h |
8. |
Eva Vrabcova-Nyvltova |
CZE
|
1:12:01 h |
9. |
Agnieszka Mierzejewska |
POL
|
1:12:10 h |
10. |
Gemma Steel |
GBR
|
1:12:19 h |
11. |
Sultan Haydar |
TUR
|
1:12:34 h |
12. |
Dulce Felix |
POR
|
1:12:39 h |
13. |
Alyson Dixon |
GBR
|
1:12:47 h |
14. |
Anna Incerti |
ITA
|
1:12:51 h |
15. |
Martina Strähl |
SUI
|
1:12:55 h |
16. |
Jacqueline Gandar |
FRA
|
1:13:00 h |
17. |
Anja Scherl |
GER
|
1:13:03 h |
18. |
Maryna Damanzewitsch |
BLR
|
1:13:09 h |
19. |
Rosaria Console |
ITA
|
1:13:12 h |
20. |
Anne-Mari Hyryläinen |
FIN
|
1:13:13 h |
21. |
Olga Skrypak |
UKR
|
1:13:14 h |
22. |
Paula Todoran |
ROU
|
1:13:16 h |
23. |
Maja Neuenschwander |
SUI
|
1:13:18 h |
24. |
Krisztina Papp |
HUN
|
1:13:23 h |
25. |
Nina Sawina |
BLR
|
1:13:23 h |
26. |
Elizeba Cherono |
NED
|
1:13:27 h |
27. |
Alessandra Aguilar |
ESP
|
1:13:28 h |
28. |
Olivera Jevtic |
SRB
|
1:13:39 h |
29. |
Laila Soufyane |
ITA
|
1:13:42 h |
30. |
Andrea Mayr |
AUT
|
1:13:49 h |
31. |
Jessica Draskau-Petersson |
DEN
|
1:13:50 h |
32. |
Nastasia Iwanowa |
BLR
|
1:13:59 h |
33. |
Diana Lobacevske |
LTU
|
1:14:06 h |
34. |
Ruth van der Meijden |
NED
|
1:14:12 h |
35. |
Laura Manninen |
FIN
|
1:14:16 h |
36. |
Maria Azucena Diaz |
ESP
|
1:14:21 h |
37. |
Iryna Somawa |
BLR
|
1:14:44 h |
38. |
Catherine Bertone |
ITA
|
1:15:06 h |
39. |
Laura Hrebec |
SUI
|
1:15:08 h |
40. |
Korlima Chemtai |
ISR
|
1:15:22 h |
41. |
Laurane Picoche |
FRA
|
1:15:24 h |
42. |
Sonja Roman |
SLO
|
1:15:27 h |
43. |
Sevilay Eytemis |
TUR
|
1:15:36 h |
44. |
Anna Sofie Holm Baumeister |
DEN
|
1:15:40 h |
45. |
Andreea Alina Piscu |
ROU
|
1:15:47 h |
46. |
Marisa Barros |
POR
|
1:15:53 h |
47. |
Sophie Duarte |
FRA
|
1:15:59 h |
48. |
Claire Mccarthy |
IRL
|
1:16:02 h |
49. |
Kim Dillen |
NED
|
1:16:11 h |
50. |
Sofija Jaremtschuk |
UKR
|
1:16:30 h |
51. |
Isabell Teegen |
GER
|
1:16:32 h |
52. |
Yelena Dolinin |
ISR
|
1:16:44 h |
53. |
Lily Partridge |
GBR
|
1:16:57 h |
54. |
Darja Mychajlowa |
UKR
|
1:17:06 h |
55. |
Katharina Heinig |
GER
|
1:17:15 h |
56. |
Estela Navascues |
ESP
|
1:17:16 h |
57. |
Fanny Pruvost |
FRA
|
1:17:19 h |
58. |
Frida Lunden |
SWE
|
1:17:22 h |
59. |
Tina Muir |
GBR
|
1:17:23 h |
60. |
Vanessa Fernandes |
POR
|
1:17:27 h |
61. |
Kateryna Karmanenko |
UKR
|
1:17:28 h |
62. |
Jamie Van Lieshout |
NED
|
1:17:36 h |
63. |
Monika Juodeskaite |
LTU
|
1:17:39 h |
64. |
Veronika Brennhovd Blom |
NOR
|
1:17:45 h |
65. |
Martina Tresch |
SUI
|
1:17:47 h |
66. |
Anita Baierl |
AUT
|
1:17:48 h |
67. |
Minna Lamminen |
FIN
|
1:17:48 h |
68. |
Kristine Helle |
NOR
|
1:17:50 h |
69. |
Remalda Kergytè |
LTU
|
1:17:56 h |
70. |
Emma Nordling |
SWE
|
1:17:58 h |
71. |
Gladys Ganiel O'Neill |
IRL
|
1:18:06 h |
72. |
Switlana Stanko-Klymenko |
UKR
|
1:18:18 h |
73. |
Eli Anne Dvergsdal |
NOR
|
1:18:29 h |
74. |
Anna Hahner |
GER
|
1:18:41 h |
75. |
Runa Skrove Falch |
NOR
|
1:19:11 h |
76. |
Cecilia Norrbom |
SWE
|
1:19:19 h |
77. |
Tubay Erdal |
TUR
|
1:19:25 h |
78. |
Marthe Katrine Myhre |
NOR
|
1:19:38 h |
79. |
Zsofia Erdelyi |
HUN
|
1:21:32 h |
80. |
Agata Strausa |
LAT
|
1:21:42 h |
81. |
Yasemin Can |
TUR
|
1:23:25 h |
|
Marta Silvestre |
ESP
|
dnf |
|
Franziska Reng |
GER
|
dnf |
|
Meryem Erdogan |
TUR
|
dnf |
|
Charlotte Purdue |
GBR
|
dnf |
|
Dominika Napieraj |
POL
|
dnf |
|
Melina Tränkle |
GER
|
dnf |
|
Militsa Mircheva |
BUL
|
dnf |
|
Séverine Hamel |
FRA
|
dnf |
|
Liliana Danci |
ROU
|
dnf |
Halbmarathon Männer - Abraham Tadesse für die Schweiz (10.7.2016) Auch
beim Halbmarathon der Männer startete 20 Minuten nach den Damen die
Türkei mit mehr als einem Fremdenlegionär und mit ihrem gedungenen
Marathonstar Kaan Kigen Özbilen, dem neuen Europarekordler - aus Kenia. Der übernahm dann auch gleich die Führung, gefolgt von Tadesse Abraham aus der Schweiz. Der beste Deutsche Arne Gabius blieb zunächst mutig wie immer auf Platz fünf in Tuchfühlung zur Spitze. Der Kenia-stämmige Evans Kiplagat
startend für Azerbeidschan komplettierte zwei Kilometer später ein
afrikanisches Führungstrio. Gabius lief etwas dahinter in einer
Verfolger-Gruppe. In schnellen 14:19 Stunden raste die
"Afrika-Truppe" über die Fünf-Kilometer Marke, das würde eine
Zielzeit von 60:25
Minuten ergeben, unglaublich schnell für den eckigen, unruhigen Kurs.
Arne Gabius lief nun viel verhaltener auf Rang 16 in 14:53 Minuten
durch. Um Platz 30,35 lagen rund 15 Sekunden dahinter die Deutschen Julian Flügel, Jens Nerkamp und Philipp Pflieger. Bei acht Kilometern schloss der Italiener Daniele Meucci auf. Knapp dahinter als Fünfter der Spanier Carles Castillejo.
10
Kilometer wurden in 29:15 durchlaufen. Philipp Pflieger und Julian
Flügel liefen als Duo nun auf Platz 28/29 in 30:32 Minuten. Arne Gabius
stieg zwischenzeitlich leider mit muskulären Problemen aus, der zweite
Ausstieg bei einem wichtigen Rennen nach dem London Marathon
im Frühjahr. Enttäuschend, denn das reduzierte dann allerdings die
Chancen der deutschen Mannschaft erheblich. Das Quartett Özbilen,
Abraham, Meucci und Kiplagat setzte sich in der Folge vom Spanier ab.
Als nächste fielen Meucci und Kiplagat zurück und das Rennen spitzte
sich auf den Schweizer Abraham (Foto) gegen
den Türken Kaan Kigen Özbilen zu. Bei 15 Kilometern (43:53 Minuten)
griff der Schweizer den Führenden Özbilen an und legte rasche einige
Meter vor. Bei 18 Kilometern betrug der Abstand dann schon rund 40
Meter. Sollte es eine Goldmedaille für die Schweiz geben? Offenbar
hatte der Türke dem Antritt des Schweizers nichts mehr entgegen zu
setzen.
Bei 20 Kilometer (58:46 Minuten) betrug
der Abstand schon 100 Meter vor Özbilen und 200 Meter vor dem
Drittplatzierten Daniele Meucci. 500 Meter vor dem Ziel schnappte
Abraham sich eine Schweizer Fahne und - Schrecksekunden - verlief sich
kurz in eine Autoausfahrt. Ein Streckenposten winkte irritierenderweise
für Tadesse Abraham an dieser Stelle Begleitfahrzeuge von der Strecke.
Doch das änderte nichts an dem klaren Sieg des Schweizer
Marathonrekordlers (2:06:40 Stunden) in 1:02:03 Stunden. 24
Sekunden dahinter lief Özbilen vor Meucci ein. Bester Deutscher war Julian Flügel (Foto) auf Platz 24 in 1:05:18 Stunden vor Philipp Pflieger als 33.Platzierter 1:06:01 Stunden. Auch hier übertraf sich leider niemand.
Die Teamwertung gewann überraschend die Schweiz mit Platz 1, 15 und 26 (Tadesse Abraham, Julien Lyon, Adrian Lehmann)
mit zwei Sekunden vor Spanien mit den Plätz 8, 10 und 12. Bronze
sicherte sich die Italien. Deutschland kam unter 16 gewerteten Nationen
nur auf Platz 10. Da wäre mehr drin gewesen. Mit zwei von acht
Aussteigern und bei den Frauen zwei von neun Aussteigern, also vier von
insgesamt 17 "dnfs" (did not finish) ist die Negativ-Quote der
Deutschen erstaunlich hoch! Erstaunlich: die kleine Schweiz zeigte auch
wie bei den Damen den Deutschen wo der Hammer hängt!
Ergebnisse:
1. |
Tadesse Abraham |
SUI
|
1:02:03 h |
2. |
Kaan Kigen Özbilen |
TUR
|
1:02:27 h |
3. |
Daniele Meucci |
ITA
|
1:02:38 h |
4. |
Marcin Chabowski |
POL
|
1:02:54 h |
5. |
Abdi Hakin Ulad |
DEN
|
1:03:22 h |
6. |
Abdi Nageeye |
NED
|
1:03:43 h |
7. |
Hassan Chahdi |
FRA
|
1:03:43 h |
8. |
Carles Castillejo |
ESP
|
1:03:52 h |
9. |
Callum Hawkins |
GBR
|
1:03:57 h |
10. |
Jesus Espana |
ESP
|
1:04:01 h |
11. |
Dmitri Laschyn |
UKR
|
1:04:11 h |
12. |
Ayad Lamdassem |
ESP
|
1:04:13 h |
13. |
Stefano La Rosa |
ITA
|
1:04:15 h |
14. |
Mikael Ekvall |
SWE
|
1:04:28 h |
15. |
Julien Lyon |
SUI
|
1:04:40 h |
16. |
Szymon Kulka |
POL
|
1:04:47 h |
17. |
Paul Pollock |
IRL
|
1:04:58 h |
18. |
Ercan Muslu |
TUR
|
1:05:00 h |
19. |
Evans Kiplagat |
AZE
|
1:05:01 h |
20. |
Lemawork Ketema |
AUT
|
1:05:10 h |
21. |
Mustafa Mohamed |
SWE
|
1:05:11 h |
22. |
Roman Prodius |
MDA
|
1:05:14 h |
23. |
David Nilsson |
SWE
|
1:05:16 h |
24. |
Julian Flügel |
GER
|
1:05:18 h |
25. |
Marius Ionescu |
ROU
|
1:05:21 h |
26. |
Adrian Lehmann |
SUI
|
1:05:21 h |
27. |
Michel Butter |
NED
|
1:05:24 h |
28. |
Soufiane Bouchikhi |
BEL
|
1:05:31 h |
29. |
Ruggero Pertile |
ITA
|
1:05:48 h |
30. |
Asbjörn Persen |
NOR
|
1:05:56 h |
31. |
Roman Fosti |
EST
|
1:06:00 h |
32. |
Mick Clohisey |
IRL
|
1:06:00 h |
33. |
Philipp Pflieger |
GER
|
1:06:01 h |
34. |
Kevin Seaward |
IRL
|
1:06:20 h |
35. |
Rui Pinto |
POR
|
1:06:28 h |
36. |
Tom Wiggers |
NED
|
1:06:29 h |
37. |
Marius Öyre Vedvik |
NOR
|
1:06:29 h |
38. |
Xavier Chevrier |
ITA
|
1:06:31 h |
39. |
Bart van Nunen |
NED
|
1:06:41 h |
40. |
Igor Russ |
UKR
|
1:06:45 h |
41. |
Alexander Matwijtschuk |
UKR
|
1:06:53 h |
42. |
Matthew Bond |
GBR
|
1:07:00 h |
43. |
Yimer Getahun |
ISR
|
1:07:02 h |
44. |
Fredrik Uhrbom |
SWE
|
1:07:06 h |
45. |
Mert Girmalegese |
TUR
|
1:07:07 h |
46. |
Serkan Kaya |
TUR
|
1:07:09 h |
47. |
Christian Kreienbühl |
SUI
|
1:07:09 h |
48. |
Remigijus Kancys |
LTU
|
1:07:12 h |
49. |
José Moreira |
POR
|
1:07:17 h |
50. |
Jarkko Järvenpää |
FIN
|
1:07:21 h |
51. |
Jens Nerkamp |
GER
|
1:07:22 h |
52. |
Lee Merrien |
GBR
|
1:07:29 h |
53. |
Yohan Durand |
FRA
|
1:07:32 h |
54. |
Juri Rusjuk |
UKR
|
1:07:38 h |
55. |
Janis Viskers |
LAT
|
1:07:40 h |
56. |
Maru Teferi |
ISR
|
1:07:40 h |
57. |
Sergiu Ciobanu |
IRL
|
1:07:46 h |
58. |
Edwin Kemboi |
AUT
|
1:07:51 h |
59. |
Milan Kocourek |
CZE
|
1:08:00 h |
60. |
Jonas Luras Hammer |
NOR
|
1:08:06 h |
61. |
Konstantinos Gelaouzos |
GRE
|
1:08:09 h |
62. |
Roman Romanenko |
UKR
|
1:08:14 h |
63. |
Samuel Barata |
POR
|
1:08:30 h |
64. |
Jiri Homolac |
CZE
|
1:08:34 h |
65. |
Daniele D'Onofrio |
ITA
|
1:08:41 h |
66. |
Romain Courcieres |
FRA
|
1:08:42 h |
67. |
Marcel Berni |
SUI
|
1:08:47 h |
68. |
Hans Kristian Flöystad |
NOR
|
1:08:55 h |
69. |
Gabor Jozsa |
HUN
|
1:08:57 h |
70. |
Berihun Wuwe |
ISR
|
1:09:11 h |
71. |
Valentin Pfeil |
AUT
|
1:09:34 h |
72. |
Ivan Fernandez |
ESP
|
1:09:38 h |
73. |
Yavuz Agrali |
TUR
|
1:09:41 h |
74. |
Anton Kosmac |
SLO
|
1:09:45 h |
75. |
Eirik Gramstad |
NOR
|
1:09:55 h |
76. |
Rui Pedro Silva |
POR
|
1:10:04 h |
77. |
Jonathan Hay |
GBR
|
1:10:08 h |
78. |
Ageze Guadie |
ISR
|
1:10:45 h |
79. |
Pavel Dymak |
CZE
|
1:10:55 h |
80. |
Andres Kempf |
SUI
|
1:11:10 h |
81. |
Taras Salo |
UKR
|
1:11:24 h |
82. |
Vit Pavlista |
CZE
|
1:11:58 h |
83. |
Marcel Tschopp |
LIE
|
1:15:36 h |
84. |
Orjan Gronnevig |
NOR
|
1:18:12 h |
|
Polat Kemboi Arikan |
TUR
|
dnf |
|
Iolo Nikolow |
BUL
|
dnf |
|
Khalid Choukoud |
NED
|
dnf |
|
Hendrik Pfeiffer |
GER
|
dnf |
|
Arne Gabius |
GER
|
dnf |
|
Mark Hanrahan |
IRL
|
dnf |
|
Pedro Ribeiro |
POR
|
dnf |
|
Gary Murray |
IRL
|
dnf |
3.000m Hindernis Frauen - Gesa Krause überragend ! (10.7.2016) Die Favoritin Gesa Felicitas Krause (Foto) wurde ihrer Rolle voll gerecht. Die EM-Dritte von Zürich
lief von Beginn an in vorderster Front und setzte sich am vorletzten
Wassergraben von der Konkurrenz ab. Mit großem Vorsprung in der letzten
Runde jagte die Frankfurterin nicht nur ihre persönliche Bestzeit,
sondern auch den deutschen Rekord von Antje Möldner,
den sie bei ihrer überragenden Vorstellung in 9:18,85 Minuten nur
hauchdünn um 31 Hunderstel verpasste. Silber ging mit 10 Sekunden
Abstand an Luiza Gega aus Albanien und Bronze an Özlem Kaya
aus der Türkei. Nach diesem größten Erfolg, nach den U20 und U23
Euromameistertieln, geht es für die 23-jährige Krause erst mal für drei
Wochen ins Höhentrainingslager nach Davos. Die weitere Deutsche Maya Rehberg wurde wegen Verlassens der Bahn am Wassergraben im Gedränge disqualifiziert.
Ergebnisse:
1. |
Gesa Felicitas Krause |
GER
|
9:18,85 min |
2. |
Luiza Gega |
ALB
|
9:28,52 min |
3. |
Özlem Kaya |
TUR
|
9:35,05 min |
4. |
Marija Schatalowa |
UKR
|
9:38,17 min |
5. |
Fabienne Schlumpf |
SUI
|
9:40,01 min |
6. |
Nastassia Pusakowa |
BLR
|
9:42,91 min |
7. |
Michelle Finn |
IRL
|
9:43,19 min |
8. |
Diana Martin |
ESP
|
9:43,65 min |
9. |
Sara Louise Treacy |
IRL
|
9:45,19 min |
10. |
Sandra Eriksson |
FIN
|
9:45,71 min |
11. |
Ingeborg Lövnes |
NOR
|
9:45,75 min |
12. |
Kerry O'Flaherty |
IRL
|
9:45,88 min |
13. |
Meryem Akda |
TUR
|
9:55,42 min |
14. |
Matylda Kowal |
POL
|
9:57,27 min |
|
Maya Rehberg |
GER
|
dq |
5.000m Männer - Bronze für Richard Ringer im Photofinish! (10.7.2016) Immerhin:
unter 20 Gemeldeten waren drei deutsche Athleten am Schlusstag auf
der 12,5 Runden-Strecke am Start. Es gab allerdings auch keine
Vorläufe. Mit Richard Ringer (Foto)
gab es sogar einen mittlerweile routinierten Anwärter auf eine
Medaille. Mit 13:10,94 Minuten war er der Zweitschnellste im Feld
hinter dem Aserbeidschaner Hayle Ibrahimov (alias Haile Desta Hagos, ETH, PB 13:09,17min), der 2013 schon über 3.000 Meter Hallen-Europameister wurde. Die weiteren deutschen Starter sind der spurtstarke Florian Orth (PB 13:23,67 min) und Martin Sperlich (PB 13:29,54 min). Der Türke Ali Kaya, mit 13:00,31 Minuten der eigenlich schnellste Läufer im Feld, wurde vor zwei Tagen Vizemeister über 10.000 Meter, trat aber nicht an.
Das
Rennen begann nur 200 Meter lang gemächlich, dann übernahm Hayle
Ibrahimov halbherzig die Führung, aber 2:51 Minuten über 1.000 Meter
war dann doch eher das Tempo einer deutschen Jugendmeisterschaft.
Richard Ringer und Florian Orth hielten sich in der kompakten großen
Spitzengruppe. Hayle Ibrahimov
zog nach Ausbremsversuchen der Konkurrenz das Tempo immer wieder an.
2.000 Meter wurden in 5:36 Minuten (2:44er Abschnitt) durchlaufen.
Weitere Bremsversuche, aber Ibrahimov nahm das Tempo immer wieder auf.
3.000 Meter Zwischenzeit 8:25 Minuten (2:48er Abschnitt). Noch waren
alle beieinander auch die Deutschen. Es lief alles auf ein Spurtrennen
hinaus. Frage war nur einen lang gezogenen oder ein kurzer in der
letzten Runde?
Der Türke Aras Kaya
übernahm drei Runden vor Schluss die Führung der noch ca. ein Dutzend
Läufer. 4.000 Meter wurde in 11:12 Minuten passiert (2:49min
Abschnitt). Zwei Runden vor Schluss war das deutsche Trio noch in einer
guten Ausgangslage. 400 Meter vor dem Ziel ging's dann zur Sache.
Ibrahimov zog an und ein Quintett zog los und Richard Ringer
dabei. Auf der Zielgeraden schoben sich alle auf der Zielgeraden
derart ineinander, dass ein Photofinish entscheiden musste. Unglaublich: auf die Hunderstel Sekunde genau (13:40,85 min) wurde entschieden, der Spanier Ilias Fifa gewann um Haaresbreite vor Landsmann Adel Mechaal und Richard Ringer! Was für ein spannendes Finish! Der Norweger Henrik Ingebrigtsen
wurde um ein hundertstel geschlagen Vierter! Florian Orth komplettierte
das gute deutsche Auftreten mit Platz sieben und auch Martin Sperlich
auf Platz 10.
Ergebnisse:
1. |
Ilias Fifa |
MAR
|
13:40,85 min |
2. |
Adel Mechaal |
ESP
|
13:40,85 min |
3. |
Richard Ringer |
GER
|
13:40,85 min |
4. |
Henrik Ingebrigtsen |
NOR
|
13:40,86 min |
5. |
Morhad Amdouni |
FRA
|
13:40,94 min |
6. |
Hayle Ibrahimov |
AZE
|
13:42,20 min |
7. |
Florian Orth |
GER
|
13:45,40 min |
8. |
Yemaneberhan Crippa |
ITA
|
13:46,30 min |
9. |
Aras Kaya |
TUR
|
13:47,42 min |
10. |
Martin Sperlich |
GER
|
13:48,81 min |
11. |
Jamel Chatbi |
ITA
|
13:49,93 min |
12. |
Dennis Licht |
NED
|
13:54,21 min |
13. |
Jonathan Taylor |
GBR
|
13:55,20 min |
14. |
Carlos Mayo |
ESP
|
13:58,22 min |
15. |
Brenton Rowe |
AUT
|
13:58,96 min |
16. |
Jonny Davies |
GBR
|
14:04,13 min |
17. |
Kevin Batt |
IRL
|
14:20,50 min |
18. |
Sindre Buraas |
NOR
|
14:26,05 min |
19. |
Mykola Nyschnyk |
UKR
|
14:28,24 min |
|
Ali Kaya |
TUR
|
dns |
Der finale Medaillenspiegel: (nach 46 Entscheidungen)
Rang |
Nation |
Gold |
Silber |
Bronze |
1.
|
POL
|
6 |
5 |
1 |
2.
|
GER
|
5 |
4 |
7 |
3.
|
GBR
|
5 |
3 |
8 |
4.
|
TUR
|
4 |
5 |
3 |
5.
|
NED
|
4 |
1 |
2 |
6.
|
ESP
|
3 |
4 |
1 |
|