Leichtathletik EM - Amsterdam 2016
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Sabrina Mockenhaupt startet in Zürich über 10.000m und Marathon
Für Sabrina Mockenhaupt läuft es z.Zt. nicht mehr rund. Sie musste verletzungsbedingt ihren geplanten EM 10.000m Start absagen. Damit klappte es 2016 weder für die EM noch die Olympischen Spiele 2016.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Arne Gabius
Der Stuttgarter Arne Gabius setzt als "Leitwolf" die Zeichen für den deutschen Läufernachwuchs im   Langstreckenteam.Gelingt im nach Silber 2012 über 5.000m bei den Europameisterschaften wieder der Sprung auf das Treppchen?
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

















Deutsches Team mit 104 Athleten (20.6.2016)

Die Europameisterschaften der Leichtathletik vom 6. bis 10. Juli in Amsterdam stehen klar im Schatten der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (12. bis 21. August 2016). Die Umstellung auf den Zwei-Jahres-Modus führte zwangsläufig zu dieser Terminkollision und Entwertung der kontinentalen Spiele. Eine Folge: der Marathonlauf findet nun nur noch alle vier Jahre im Zwischenzyklus zu den Olympischen Spielen statt. Dennoch melden die Veranstalter mit 1.473 Sportlern aus 50 Ländern ein Rekordergebnis. Das russische Team nimmt als Konsequenz der Doping Machenschaften nach den Beschlüssen der IAAF allerdings nicht teil.

Mit dem größten Team seit Budapest 1998, insgesamt 104 Athleten (51 Männer und 53 Frauen) wartet der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) bei den Europameisterschaften auf. Darunter befinden sich auch die beiden Kugelstoß-Titelverteidigern Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) und David Storl (SC DHfK Leipzig) sowie die Speerwurf-Weltmeisterin Katharina Molitor (TSV Bayer Leverkusen). Robert Harting (SCC Berlin; Diskuswurf) verzichtet wegen einer optimalen Olympiavorbereitung auf die EM-Titelverteidigung. Zugleich ist Amsterdam für einen großen Teil der Sportler noch die entscheidende Qualifikation für ein Olympiaticket. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) wird erst nach der EM am 12. Juli die abschließende Olympia-Nominierung vornehmen. 

Titelchancen für Homiyu Tesfaye und Gesa Krause

Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt; 1.500 m,  3:35.05 Minuten) und Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt, 9:22.33 Minuten, 3.000m Hindernislauf) führen derzeit die Europabestenlisten an und haben durchaus Titelchancen. Der spurtstarke Nordschwarzwälder Timo Benitz schlug Homiyu Tesfaye allerdings bei den Titelkämpfen. Man darf auf die Neuauflage dieses Duells gespannt sein. Die äthiopischstämmige Langstrecklerin Fate Tola Geleto (LG Braunschweig) startet über 5.000 Meter nach ihre gerade erfolgten Einbürgerin erstmals für die deutsche Nationalmannschaft. Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) wurde für die 10.000 Meter Disziplin aufgestellt, musste aber wegen einer Verletzung absagen, ebenso wie der Halbmarathonläufer Manuel Stöckert, dem eine Blinddarm OP in die Quere kam.


Halbmarathon als Marathonersatz

Schon im Mai wurde nach den großen Straßenläufen der Frühjahrssaison vom DLV das Team für den Halbmarathon - erstmals als Ersatzdisziplin für den EM-Marathon - nominiert. Hier schöpfte der Verband das volle Kontingent aus, nämlich alle sechs möglichen Plätze sowohl im Männer- als auch im Frauenrennen. Neben der Einzelwertung geht es am 10. Juli in der Amsterdamer Innenstadt entlang der Amstel und durch den Vondelpark auch um einen Team-Cup, zu dem die Ergebnisse der besten Teilnehmer jeder Nation addiert werden. Angeführt werden die deutschen Straßenläufer von Arne Gabius, der den Start um 9.30 (F) / 9.50 (M) am Reichmuseum, wie die anderen Marathonteilnehmer von Rio zu einem Testrennen und zur Standortbestimmung vor dem Olympiastart nutzen wird. Ein Leckerbissen für Freizeitläufer: in der Innenstadt findet am selben Tag um 11.30 auch ein 10 Kilometer Volkslauf statt. 


Das deutsche Mittel- und Langstrecken Team

Männer:

800 mSören LudolphLG Braunschweig

Benedikt HuberLG Telis Finanz Regensburg
1.500 mHomiyu TesfayeLG Eintracht Frankfurt

Timo BenitzLG farbtex Nordschwarzwald
5.000 mFlorian OrthLG Telis Finanz Regensburg
Richard RingerVfB LC Friedrichshafen
Martin SperlichVfB LC Friedrichshafen
HalbmarathonArne GabiusLT Haspa Marathon Hamburg
Manuel Stöckert *SC Ostheim/Rhön
Hendrik PfeifferTV Wattenscheid 01
Jens NerkampPSV GW Kassel
Julian FlügelAsics Team Memmert
Philip PfliegerLG Telis Finanz Regensburg
* wegen Blinddarm-OP abgesagt

Frauen:

800 mChristina HeringLG Stadtwerke München

Fabienne KohlmannLG Karlstadt/Gambach/Lohr
1.500 mMaren KockLG Telis Finanz Regensburg
5.000 mMaren KockLG Telis Finanz Regensburg

Fate Tola GeletoLG Braunschweig
10.000 mSabrina Mockenhaupt *LG Sieg
HalbmarathonAnja ScherlLG Telis Finanz Regensburg
Franziska RengLG Telis Finanz Regensburg
Katharina HeinigLG Eintracht Frankfurt
Anna Hahnerrun2sky.com
Isabell TeegenSC Rönnau 74
Melina TränkleLG Region Karlsruhe
3.000 m HindernisGesa Felicitas KrauseLG Eintracht Frankfurt
Maja RehbergSG TSV Kronshagen/Kieler TB
Jana SussmannLT Haspa Marathon Hamburg
* wegen Verletzung abgesagt


EM 2016 Zeitplan Mittel- u. Langstrecken

Tag 1 – Mittwoch 6.Juli 2016

17:55 3.000mH M Vorläufe
18:25 800m W Vorläufe

18:55 10.000m W Finale

 Tag 2 - Donnerstag 7.7.2016

12:05 800m M Vorläufe
18:25 1.500m M Vorläufe
18:50 800m W Halbfinale

Tag 3 - Freitag 8.7.2016

13:30 3.000mH W Vorläufe
18:15 1500m W Vorläufe
18:35 800m M Halbfinale
18:50 200m M Halbfinale

20:45 10.000m M Finale
21:25 3.000mH M Finale

Tag 4 - Samstag 9.7.2016

21:05 5.000m W Finale
21:40 800m W Finale
21:50 1.500m M Finale

Tag 5 - Sonntag 10.7.2016

09:30 Halbmarathon W Finale
09:50 Halbmarathon M Finale

11:30 10K (Volkslauf)
17:15 3.000mH W Finale
17:45 1.500m W
Finale
18:10 5.000m M Finale
18:30 800m M Finale




Die EM Leichtathletik im Free-TV:

Mi 6.7.10:30 - 14:00ZDFSportExtra Leichtathletik-EM
.17:05 - 18:56 ZDFSportExtra Leichtathletik-EM
17:45 - 20:15Eurosport 1Leichtathletik-EM
19:15 - 20:15ZDFSportExtra Leichtathletik-EM
23:00 - 23:40Eurosport 1Leichtathletik-EM
 
Do 7.7.09:45 - 14:00Eurosport 1Leichtathletik-EM
10:00 - 20:00ARD-Livestream  sportschau.deZehnkampf, Speerwurf Männer Leichtathletik-EM
10:45 - 15:30 ARDLeichtathletik-EM
17:33 - 20:00ARDLeichtathletik-EM
17:50 - 20:15 Eurosport 1Leichtathletik-EM
23.00 - 23:40Eurosport 1Leichtathletik-EM
   
Fr 8.7.12:00 - 14:00Eurosport 1Leichtathletik-EM
12:05 - 14:00ZDFSportExtra Leichtathletik-EM
17:50 - 22:15 Eurosport 1Leichtathletik-EM
18:00 - 19:00ZDFSportExtra Leichtathletik-EM
19:05 - 22:00ZDFSportExtra Leichtathletik-EM
   
Sa 9.7.13:00 - 19:55ARDLeichtathletik-EM
13:00 - 20:30ARD-Livestream  sportschau.deSiebenkampf, Diskuswurf Männer Leichtathletik-EM
18:05 - 22:00Eurosport 1Leichtathletik-EM
20:15 - 22:00ARDLeichtathletik-EM
   
So 10.7.09:15 - 11:00Eurosport 1Leichtathletik-EM
17:00 - 19:00ZDFSportExtra Leichtathletik-EM
17:45 - 19:15 Eurosport 1Leichtathletik-EM







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Die Langstreckenwettbewerbe und Ergebnisse


10.000m Frauen - Ex-Kenianerin gewinnt (6.7.2016 aktualisiert 30.7.2016)

Yasemin_CanDie erste Goldmedaille der Europameisterschaften ging an die Türkei. Wenngleich der Name Yasemin Can (Foto, hier beim Training im kenianischen Nationaltrikot in Iten Kenia Ende Juli vor Rio), über die Herkunft der Siegerin hinweg täuscht. Die gebürtige Kenianerin Vivian Chemutai, seit diesem Jahr für die Türkei startberechtigt, übernahm nach 2.000 Metern beim 10.000 Meter-Finale die Führung vor der Titelverteidigerin von Zürich Jo Pavey und setzte sich dann nach 15:30,03 Minuten bei 5.000 Meter mehr und mehr von der Konkurrenz ab. Bis zu 70 Meter Vorsprung hatte sie zeitweilig vor einer Verfolgergruppe um die Portugiesin Dulce Felix aufzuweisen. In schnellen 31:12,86 Minuten verbesserte sie im Ziel ihren eigenen U23-Europarekord. Dahinter sicherte sich die Europameisterin von 2012 Dulce Felix Silber in 31:19,03 Minuten vor der Norwegerin Karoline Bjerkeli Grøvdal mit 31:23,45 Minuten. Alle Damen auf dem Podium liefen eine persönliche Bestzeit. Die bereits 42-jährige Britin Jo Pavey unterbot als Fünfte in 31:34.61 noch die Olympianorm. Die einzige für Deutschland gemeldete Sabrina Mockenhaupt hatte verletzungsbedingt im Vorfeld abgesagt.

Ergebnisse:

1. Yasemin Can TUR 31:12,86 min 
2. Dulce Felix POR 31:19,03 min 
3. Karoline Bjerkeli Grövdal NOR 31:23,45 min 
4. Fionnuala McCormack IRL 31:30,74 min 
5. Jo Pavey GBR 31:34,61 min 
6. Veronica Inglese ITA 31:37,43 min 
7. Jessica Andrews GBR 31:38,02 min 
8. Jip Vastenburg NED 32:04,00 min 
9. Sarah Lahti SWE 32:14,17 min 
10. Trihas Gebre ESP 32:20,45 min 
11. Alexi Pappas GRE 32:27,80 min 
12. Carla Salome Rocha POR 32:57,44 min 
13. Christelle Daunay FRA 33:03,36 min 
14. Tara Jameson IRL 33:19,85 min 
15. Olga Skrypak UKR 33:36,79 min 
16. Johanna Peiponen FIN 34:39,91 min 
Sara Moreira POR dnf 
Almensch Belete BEL dnf 


10.000m Männer - Kenia-Türken mit Doppelsieg (8.7.2016)

Nachdem Titelverteidiger Mo Farah aus Großbritannien den Fokus auf Olympia legt und in Amsterdam nicht antrat, war ein internationaler Titel vakant. Das Starterfeld war mit nur 12(!) Teilnehmern (leider keiner aus Deutschland) sehr überschaubar. Mit einem flotten ersten Kilometer setzten sich die beiden Kenia-Türken "Ali Kaya" und "Polat Kemboi Arikan" vormals Stanley Kiprotich Mukche und Paul Kipkosgei Kemboi von dem weißen europäischen Rest ab. Bei der EM 2014 in Zürich belegten beide den dritten und vierten Platz. Der Rennverlauf spitzte sich dann auch auf den Zweikampf um den Titel zu. Die weißen Europäer warfen frühzeitig resignierend bei keineswegs schlechten Wetterbedingungen (18 Grad, bedeckt) frühzeitig die Flinte ins Korn. Die (...seien wir ehrlich...) nur zweitklassigen Kenianer wurden dann doch etwas langsamer und das Tempo verschleppte sich nach Halbzeit (13:57 min) auf eine Zeit über 28 Minuten. Im langen Zielspurt behielt der Olympia-Neunte von 2012 Arikan letztlich in 28:18,52 min die Oberhand vor seinem Landsmann Kaya. Nicht weit dahinter holte der Spanier Antonio Abadia Bronze. Mit mehr Mut wäre für den spanischen Crossmeister mit einer Bestzeit von 28:07 Minuten vielleicht mehr drin gewesen.... Schwach: nur acht Läufer kamen ins Ziel.

Ergebnisse:

1. Polat Kemboi Arikan TUR 28:18,52 min 
2. Ali Kaya TUR 28:21,42 min 
3. Antonio Abadia Beci ESP 28:26,07 min 
4. Dmytro Lashyn UKR 28:27,90 min 
5. Dewi Griffiths GBR 28:28,55 min 
6. Juan Perez ESP 28:37,42 min 
7. Soufiane Bouchikhi BEL 29:03,74 min 
8. Ahmed El Mazoury ITA 29:29,36 min 
Girmau Amare ISR dq 
Andy Vernon GBR dns 
Aimeru Almeya ISR dnf 
Daniel Mateo ESP dq 


3.000m Hindernis Männer - Gold und Bronze für Frankreich (8.7.2016)

Das Rennen begann zunächst sehr bummelig. Auch hier lief von Beginn an ein Kenianer namens Aras Kaya alias Amos Kibitok im türkischen Trikot vorneweg. Der sportliche Fremdenlegionär bewarb sich zunächst in Russland, die aber ihre Einwanderungspolitik änderten. Also bot er seine Dienste der Türkei an. Die Startgenehmigung der IAAF erhielt er nur vier Tage vor dem Finale! Eine schnelle Zeit war also frühzeitig vermasselt, aber das Rennen entwickelte sich folgerichtig zu einem langen Steigerungslauf. Eingangs der letzten Runde übernahm der Franzose Mahiedine Mekhissi-Benabbad die Führung und zog unwiderstehlich durch, der überlegene Sieg in 8:25,63 min war dem eigentlichen Favoriten nicht mehr zu nehmen. In Zürich vor zwei Jahren gewann er zwar schon einmal das EM-Finale, wurde aber disqualifiziert, weil er auf der Zielgeraden sein Trikot auszog und mit blankem Oberkörper jubelnd ins Ziel lief. Den zweiten Platz sicherte sich in Amsterdam der Kenianer... ohhh, Entschuldigung der Türke Aras Kaya vor dem französischen Titelverteidiger Yoann Kowal. Deutsche Teilnehmer gab es leider keine.

Ergebnisse:

1. Mahiedine Mekhissi-Benabbad FRA 8:25,63 min 
2. Aras Kaya TUR 8:29,91 min 
3. Yoann Kowal FRA 8:30,79 min 
4. Sebastián Martos ESP 8:31,93 min 
5. Jamel Chatbi ITA 8:32,43 min 
6. Rob Mullett GBR 8:33,29 min 
7. Kaur Kivistik EST 8:33,75 min 
8. Abdoullah Bamoussa ITA 8:35,35 min 
9. Yuri Floriani ITA 8:35,94 min 
10. Fernando Carro ESP 8:40,73 min 
11. Ole Hesselbjerg DEN 8:42,27 min 
12. Hakan Duvar TUR 8:44,03 min 
13. Emil Blomberg SWE 8:48,98 min 
14. Abdelaziz Merzoughi ESP 8:51,37 min 
Krystian Zalewski POL dns 

Getürkt? Nach dem dritten Tag der Europameisterschaften führt die Türkei nach 20 von 44 Entscheidungen mit ihrer "Fremdenlegionär-Armee" im Medaillenspiegel:

1.  TUR 3 4 1
2.  GBR 3 1 3
3.  GER 2 2 3
4.  ESP 2 1 1
5.  NED 2 0 2
6.  POL 2 0 0


5.000m Frauen - erneut Gold für Türkei (9.7.2016)

Die türkische Fremdenlegionärstruppe schlug auch über 5.000 Meter wieder zu. Es triumphierte erneut die 10.000 Meter EuropameisterinYasemin Can (Türkei, 15:18,15 min). Die gebürtige Kenianerin (als Vivian Jemutai) übernahm auch diesesmal frühzeitig die Führung. Nach langsamen 1.000 Meter in 3:19 Minuten beschleunigte die erst 19-Jährige die Pace und siegte mit fast zweieinhalb Sekunden Vorsprung vor der Schwedin Meraf Bahta (15:20,54min, gebürtig aus Eritrea) und der Britin Stephanie Twell, die knapp dahinter Bronze erlief. Die für Deutschland erstmals international startberechtigte gebürtige Äthiopierin Fate Tola (LG Braunschweig) belegte Platz acht in15:43,30 min. Die Regensburgerin Maren Kock stieg aus. 

Ergebnisse:

1. Yasemin Can TUR 15:18,15 min 
2. Meraf Bahta SWE 15:20,54 min
3. Stephanie Twell GBR 15:20,70 min 
4. Susan Kuijken NED 15:23,87 min
5. Laura Whittle GBR 15:24,18 min
6. Eilish McColgan GBR 15:28,53 min
7. Louise Louise NED 15:42,79 min
8. Geleto Fate Tola GER 15:43,30 min
9. Kristiina Mäki CZE 15:52,90 min
10. Deirdre Byrne IRL 15:53,67 min
11. Alexi Pappas GRE 15:56,75 min
Mary Teresa Cullen IRL dns 
Maureen Koster NED dns 
Maren Kock GER dnf 
Trihas Gebre ESP dns 




Die türkische Fremdenlegion -
Kommentar von Herbert Steffny


Kaan Kigen ÖzbilenGetürkt? Eine Farce? Vorweg - was hier läuft ist legal! Die türkische Nationalmannschaft für Amsterdam beinhaltet eine Reihe rasch eingebürgerte Athleten: 7 Kenianer, 2 Jamaikaner, 2 Äthiopier, 1 Kubaner, 1 Azerbeidschaner, 1 Südafrikaner und 1 Ukrainer, ach ja... und ein paar gebürtige Türken. Der neue Vize-Europameister über 3.000m Hindernis Aras Kaya alias Amos Kibitok erhielt die Startgenehmigung nur vier Tage vor dem Finale! Ein Teil der Läufer war noch nie in der Türkei! Die zweifache Europameisterin über 10.000m und 5.000m Yasemin Can alias Vivian Chemutai trainiert selbst kurz vor den Olymischen Spielen von Rio Ende Juli in Iten/Kenia noch im kenianischen Nationaltrikot (!) wie ich mich selbst vor Ort überzeugen konnte (siehe Foto).


Insbesondere bei den Langstrecken dominieren plötzlich Afrikaner auch bei Europameisterschaften, die Türken führten bei Halbzeit der EM mit viermal Gold und insgesamt zehn Podiumsplätzen im Medaillenspiegel. Soviel gab es in der gesamten EM-Geschichte nicht für den Staat am Bosporus. Den Europarekord im Marathonlauf sind die weißen Europäer seit diesem Jahr auch los, denn Kaan Kigen Özbilen (Foto oben) lief in Seoul für die Türkei startend 2:06:10 Stunden. Eingebürgerte Afrikaner gab es auch schon früher - wir erinnern uns an den dänischen 800 Meter Weltrekordler Wilson Kipketer. Nur geschieht dies nun bei einigen Nationen wie Bahrein, Katar und auch der Türkei systematisch und flächendeckend.

Innerhalb von einem Jahr können Athleten nach den Statuten der IAAF das Startrecht erhalten, wenn der ursprüngliche Landesverband die Freigabe erteilt. Hier wird finanziell gegebenenfalls nachgeholfen. Ein Jahr Abstand für Starts im Nationaltrikot ist allerdings viel zu kurz und müsste auf wenigstens drei Jahre verlängert werden. Auch wir haben mittlerweile gebürtige Äthiopier wie Tesfaye Homiyu oder Fate Tola im deutschen Trikot. Aber in Deutschland oder v.a. allem in der Schweiz wartet man länger. Bei den Eidgenossen erhält man die Staatsbürgerschaft erst nach wenigstens 12 Jahren. Der Schweizer Marathonrekordler Tadesse Abraham und neue Halbmarathon Europameister aus Eritrea musste also lange auf sein Startrecht warten und spricht mittlerweile die Landessprache. Nichts gegen Willkommenskultur, Multi-Kulti und Integration von Ausländern über Sport. Konkurrenz kann den Leistungslevel bereichern, aber dieses systematische "Einkaufen" von Athleten erinnert an die lächerlichen Verhältnisse wie im Vereinsfußball. Enttäuschend und frustrierend für manche gebürtige Europäer, wenn eine Armada von Afrikanern, die innerhalb kürzester Zeit eingebürgert wurden,
ihnen nun auch die europäischen Medaillen wegschnappen.




Halbmarathon Frauen - Sarah Moreira souverän (10.7.2016)

Bei sonnig warmen Temperaturen von 21 Grad wurden 90 Halbmarathonläuferinnen um 9.30 Uhr auf einen winkligen Zwei-Rundenkurs durch Amsterdam geschickt. Kopfsteinpflaster, kleine Anstiege über Brücken oder deren Zufahrten und viele Kurven in der Innenstadt machten die Strecke nicht gerade schnell. Der Zuschauerzuspruch war erbärmlich, also auch keine Hilfe. Hier und da klatschte mal einer... schade! Immerhin lieferten die Häuserschluchten, Parks und Alleebäume stellenweise erfrischenden Schatten. Darunter die deutschen Läuferinnen Anja Scherl, Franziska Reng, Katharina Heinig, Anna Hahner, Isabell Tegen und Melina Trenkle, die teils etwas angeschlagen waren (Hahner Sturz mit Rad, Reng Wadenprobleme). Neben der Einzelwertung ging es auch um eine Teamwertung. Die Italienerin Veronica Inglese übernahm forsch zunächst die Führung vor der äthiopisch-türkischen Sultan Haydar bei einem Tempo auf 1:09 Stunden (zwei Kilometer in 6:34 min).  Fünf Kilometer wurden von dem Duo in 16:26 Minuten durchlaufen. Die stärkste Deutsche Teilnehmerin Anja Scherl lag zu diesem Zeitpunkt 24 Sekunden dahinter auf Platz 20 (16:50 min), elf Sekunden dahinter Katharina Heinig und Franziska Reng.

Nach sieben Kilometern schloss die verhaltener angelaufene Portugiesin Sarah Moreira auf, immerhin Hallen-Europameisterin über 3.000 Meter. Bei 10 Kilometern (33:06 min) musste die Italienerin kurzfristig leicht abreissen lassen. Die Portugiesin machte nun das Tempo, Haydar beschränkte sich auf's Mitlaufen. Anja Scherl lief 48 Sekunden dahinter auf Platz 19. Katharina Heinig lag bereits zwei Minuten zurück. Die Türkin Haydar verlor bei 13 Kilometern den Anschluss, während die Italienerin wieder zu Moreira aufschloss. Der Vorsprung des Duos vergrößerte sich zusehends. Es sah nun so aus, als ob der Sieg nur noch zwischen den beiden entschieden würde. 49:50 Minuten betrug die Zwischenzeit bei 15 Kilometern vor der nun Dritten Jessica Augusto aus Portugal 50:06 Minuten.


Sarah MoreiraDie Entscheidung: nach einer Stunde hatte sich die 5.000 Meter Europameisterin Sarah Moreira (Foto) von der Italienerin freigelaufen und war nun alleine auf weiter Flur. 20 Kilometer durchlief sie in 1:06:42 Minuten. Recht locker siegte die 30-Jährige 2:24 Stunden Marathonläuferin letztlich souverän in 1:10:19 Stunden in den Katakomben am Reichsmuseum. Beim 10.000 Meter Lauf vor drei Tagen ist sie noch ausgestiegen, nun ihr größter Triumpf! Silber holte sich 16 Sekunden dahinter die Italienerin Veronica Inglese und mit Bronze legte Jessica Augusto auch den Grundstein für den portugiesischen Mannschaftssieg mit der zwölftplatzierten Dulce Felix. Dahinter holten sich die Teams von Italien und der Türkei Silber und Bronze. Beste Deutsche wurde Anja Scherl als 17. in 1:13:03 Stunden hinter der überraschend gut laufenden auf Platz 15 einkommenden Schweizerin Martina Strähl 1:12:55 Stunden. Ihre stärker eingeschätzte Landsfrau Maja Neuenschwander enttäuschte etwas und fiel auf Platz 23 in 1:13:18 Stunden zurück. Das Schweizer Team kam immerhin auf Rang sechs. Die restlichen deutschen Teilnehmerinnen hinter Scherl wuchsen nicht über sich hinaus. Isabell Teegen wurde 51. in 1:16:35 Stunden und Katharina Heinig 55. in 1:17:15 Stunden. Anna Hahner musste sich in 1:18:41 sogar mit Platz 74 begnügen. Franziska Reng und Melina Tränkle stiegen aus. Die großzügige Nominierungspolitik zahlte sich nicht aus. Den Deutschen Damen blieb nur ein enttäuschender Platz 14 unter 16 Teams.


Ergebnisse:

1. Sara Moreira POR 1:10:19 h 
2. Veronica Inglese ITA 1:10:35 h 
3. Jessica Augusto POR 1:10:55 h 
4. Rasa Drazdauskaite LTU 1:11:47 h 
5. Esma Aydemir TUR 1:11:49 h 
6. Ouranía Reboúli GRE 1:11:52 h 
7. Monica Madalina Florea ROU 1:11:56 h 
8. Eva Vrabcova-Nyvltova CZE 1:12:01 h 
9. Agnieszka Mierzejewska POL 1:12:10 h 
10. Gemma Steel GBR 1:12:19 h 
11. Sultan Haydar TUR 1:12:34 h 
12. Dulce Felix POR 1:12:39 h 
13. Alyson Dixon GBR 1:12:47 h 
14. Anna Incerti ITA 1:12:51 h 
15. Martina Strähl SUI 1:12:55 h 
16. Jacqueline Gandar FRA 1:13:00 h 
17. Anja Scherl GER 1:13:03 h 
18. Maryna Damanzewitsch BLR 1:13:09 h 
19. Rosaria Console ITA 1:13:12 h 
20. Anne-Mari Hyryläinen FIN 1:13:13 h 
21. Olga Skrypak UKR 1:13:14 h 
22. Paula Todoran ROU 1:13:16 h 
23. Maja Neuenschwander SUI 1:13:18 h 
24. Krisztina Papp HUN 1:13:23 h 
25. Nina Sawina BLR 1:13:23 h 
26. Elizeba Cherono NED 1:13:27 h 
27. Alessandra Aguilar ESP 1:13:28 h 
28. Olivera Jevtic SRB 1:13:39 h 
29. Laila Soufyane ITA 1:13:42 h 
30. Andrea Mayr AUT 1:13:49 h 
31. Jessica Draskau-Petersson DEN 1:13:50 h 
32. Nastasia Iwanowa BLR 1:13:59 h 
33. Diana Lobacevske LTU 1:14:06 h 
34. Ruth van der Meijden NED 1:14:12 h 
35. Laura Manninen FIN 1:14:16 h 
36. Maria Azucena Diaz ESP 1:14:21 h 
37. Iryna Somawa BLR 1:14:44 h 
38. Catherine Bertone ITA 1:15:06 h 
39. Laura Hrebec SUI 1:15:08 h 
40. Korlima Chemtai ISR 1:15:22 h 
41. Laurane Picoche FRA 1:15:24 h 
42. Sonja Roman SLO 1:15:27 h 
43. Sevilay Eytemis TUR 1:15:36 h 
44. Anna Sofie Holm Baumeister DEN 1:15:40 h 
45. Andreea Alina Piscu ROU 1:15:47 h 
46. Marisa Barros POR 1:15:53 h 
47. Sophie Duarte FRA 1:15:59 h 
48. Claire Mccarthy IRL 1:16:02 h 
49. Kim Dillen NED 1:16:11 h 
50. Sofija Jaremtschuk UKR 1:16:30 h 
51. Isabell Teegen GER 1:16:32 h 
52. Yelena Dolinin ISR 1:16:44 h 
53. Lily Partridge GBR 1:16:57 h 
54. Darja Mychajlowa UKR 1:17:06 h 
55. Katharina Heinig GER 1:17:15 h 
56. Estela Navascues ESP 1:17:16 h 
57. Fanny Pruvost FRA 1:17:19 h 
58. Frida Lunden SWE 1:17:22 h 
59. Tina Muir GBR 1:17:23 h 
60. Vanessa Fernandes POR 1:17:27 h 
61. Kateryna Karmanenko UKR 1:17:28 h 
62. Jamie Van Lieshout NED 1:17:36 h 
63. Monika Juodeskaite LTU 1:17:39 h 
64. Veronika Brennhovd Blom NOR 1:17:45 h 
65. Martina Tresch SUI 1:17:47 h 
66. Anita Baierl AUT 1:17:48 h 
67. Minna Lamminen FIN 1:17:48 h 
68. Kristine Helle NOR 1:17:50 h 
69. Remalda Kergytè LTU 1:17:56 h 
70. Emma Nordling SWE 1:17:58 h 
71. Gladys Ganiel O'Neill IRL 1:18:06 h 
72. Switlana Stanko-Klymenko UKR 1:18:18 h 
73. Eli Anne Dvergsdal NOR 1:18:29 h 
74. Anna Hahner GER 1:18:41 h 
75. Runa Skrove Falch NOR 1:19:11 h 
76. Cecilia Norrbom SWE 1:19:19 h 
77. Tubay Erdal TUR 1:19:25 h 
78. Marthe Katrine Myhre NOR 1:19:38 h 
79. Zsofia Erdelyi HUN 1:21:32 h 
80. Agata Strausa LAT 1:21:42 h 
81. Yasemin Can TUR 1:23:25 h 
Marta Silvestre ESP dnf 
Franziska Reng GER dnf 
Meryem Erdogan TUR dnf 
Charlotte Purdue GBR dnf 
Dominika Napieraj POL dnf 
Melina Tränkle GER dnf 
Militsa Mircheva BUL dnf 
Séverine Hamel FRA dnf 
Liliana Danci ROU dnf 




Halbmarathon Männer - Abraham Tadesse für die Schweiz
(10.7.2016)

Auch beim Halbmarathon der Männer startete 20 Minuten nach den Damen die Türkei mit mehr als einem Fremdenlegionär und mit ihrem gedungenen Marathonstar Kaan Kigen Özbilen, dem neuen Europarekordler - aus Kenia. Der übernahm dann auch gleich die Führung, gefolgt von Tadesse Abraham aus der Schweiz. Der beste Deutsche Arne Gabius blieb zunächst mutig wie immer auf Platz fünf in Tuchfühlung zur Spitze. Der Kenia-stämmige Evans Kiplagat startend für Azerbeidschan komplettierte zwei Kilometer später ein afrikanisches Führungstrio. Gabius lief etwas dahinter in einer Verfolger-Gruppe. In schnellen 14:19 Stunden raste die "Afrika-Truppe" über die Fünf-Kilometer Marke, das würde eine Zielzeit von 60:25 Minuten ergeben, unglaublich schnell für den eckigen, unruhigen Kurs. Arne Gabius lief nun viel verhaltener auf Rang 16 in 14:53 Minuten durch. Um Platz 30,35 lagen rund 15 Sekunden dahinter die Deutschen Julian Flügel, Jens Nerkamp und Philipp Pflieger. Bei acht Kilometern schloss der Italiener Daniele Meucci auf. Knapp dahinter als Fünfter der Spanier Carles Castillejo.

Tadesse Abraham10 Kilometer wurden in 29:15 durchlaufen. Philipp Pflieger und Julian Flügel liefen als Duo nun auf Platz 28/29 in 30:32 Minuten. Arne Gabius stieg zwischenzeitlich leider mit muskulären Problemen aus, der zweite Ausstieg bei einem wichtigen Rennen nach dem London Marathon im Frühjahr. Enttäuschend, denn das reduzierte dann allerdings die Chancen der deutschen Mannschaft erheblich. Das Quartett Özbilen, Abraham, Meucci und Kiplagat setzte sich in der Folge vom Spanier ab. Als nächste fielen Meucci und Kiplagat zurück und das Rennen spitzte sich auf den Schweizer Abraham (Foto) gegen den Türken Kaan Kigen Özbilen zu. Bei 15 Kilometern (43:53 Minuten) griff der Schweizer den Führenden Özbilen an und legte rasche einige Meter vor. Bei 18 Kilometern betrug der Abstand dann schon rund 40 Meter. Sollte es eine Goldmedaille für die Schweiz geben? Offenbar hatte der Türke dem Antritt des Schweizers nichts mehr entgegen zu setzen.


Julian FlügelBei 20 Kilometer (58:46 Minuten)
betrug der Abstand schon 100 Meter vor Özbilen und 200 Meter vor dem Drittplatzierten Daniele Meucci. 500 Meter vor dem Ziel schnappte Abraham sich eine Schweizer Fahne und - Schrecksekunden - verlief sich kurz in eine Autoausfahrt. Ein Streckenposten winkte irritierenderweise für Tadesse Abraham an dieser Stelle Begleitfahrzeuge von der Strecke. Doch das änderte nichts an dem klaren Sieg des Schweizer Marathonrekordlers (2:06:40 Stunden) in 1:02:03 Stunden. 24 Sekunden dahinter lief Özbilen vor Meucci ein. Bester Deutscher war Julian Flügel (Foto) auf Platz 24 in 1:05:18 Stunden vor Philipp Pflieger als 33.Platzierter 1:06:01 Stunden. Auch hier übertraf sich leider niemand.

Die Teamwertung gewann überraschend die Schweiz  mit Platz 1, 15 und 26 (Tadesse Abraham, Julien Lyon, Adrian Lehmann) mit zwei Sekunden vor Spanien mit den Plätz 8, 10 und 12. Bronze sicherte sich die Italien. Deutschland kam unter 16 gewerteten Nationen nur auf Platz 10. Da wäre mehr drin gewesen. Mit zwei von acht Aussteigern und bei den Frauen zwei von neun Aussteigern, also vier von insgesamt 17 "dnfs" (did not finish) ist die Negativ-Quote der Deutschen erstaunlich hoch! Erstaunlich: die kleine Schweiz zeigte auch wie bei den Damen den Deutschen wo der Hammer hängt!


Ergebnisse:

1. Tadesse Abraham SUI 1:02:03 h 
2. Kaan Kigen Özbilen TUR 1:02:27 h 
3. Daniele Meucci ITA 1:02:38 h 
4. Marcin Chabowski POL 1:02:54 h 
5. Abdi Hakin Ulad DEN 1:03:22 h 
6. Abdi Nageeye NED 1:03:43 h 
7. Hassan Chahdi FRA 1:03:43 h 
8. Carles Castillejo ESP 1:03:52 h 
9. Callum Hawkins GBR 1:03:57 h 
10. Jesus Espana ESP 1:04:01 h 
11. Dmitri Laschyn UKR 1:04:11 h 
12. Ayad Lamdassem ESP 1:04:13 h 
13. Stefano La Rosa ITA 1:04:15 h 
14. Mikael Ekvall SWE 1:04:28 h 
15. Julien Lyon SUI 1:04:40 h 
16. Szymon Kulka POL 1:04:47 h 
17. Paul Pollock IRL 1:04:58 h 
18. Ercan Muslu TUR 1:05:00 h 
19. Evans Kiplagat AZE 1:05:01 h 
20. Lemawork Ketema AUT 1:05:10 h 
21. Mustafa Mohamed SWE 1:05:11 h 
22. Roman Prodius MDA 1:05:14 h 
23. David Nilsson SWE 1:05:16 h 
24. Julian Flügel GER 1:05:18 h 
25. Marius Ionescu ROU 1:05:21 h 
26. Adrian Lehmann SUI 1:05:21 h 
27. Michel Butter NED 1:05:24 h 
28. Soufiane Bouchikhi BEL 1:05:31 h 
29. Ruggero Pertile ITA 1:05:48 h 
30. Asbjörn Persen NOR 1:05:56 h 
31. Roman Fosti EST 1:06:00 h 
32. Mick Clohisey IRL 1:06:00 h 
33. Philipp Pflieger GER 1:06:01 h 
34. Kevin Seaward IRL 1:06:20 h 
35. Rui Pinto POR 1:06:28 h 
36. Tom Wiggers NED 1:06:29 h 
37. Marius Öyre Vedvik NOR 1:06:29 h 
38. Xavier Chevrier ITA 1:06:31 h 
39. Bart van Nunen NED 1:06:41 h 
40. Igor Russ UKR 1:06:45 h 
41. Alexander Matwijtschuk UKR 1:06:53 h 
42. Matthew Bond GBR 1:07:00 h 
43. Yimer Getahun ISR 1:07:02 h 
44. Fredrik Uhrbom SWE 1:07:06 h 
45. Mert Girmalegese TUR 1:07:07 h 
46. Serkan Kaya TUR 1:07:09 h 
47. Christian Kreienbühl SUI 1:07:09 h 
48. Remigijus Kancys LTU 1:07:12 h 
49. José Moreira POR 1:07:17 h 
50. Jarkko Järvenpää FIN 1:07:21 h 
51. Jens Nerkamp GER 1:07:22 h 
52. Lee Merrien GBR 1:07:29 h 
53. Yohan Durand FRA 1:07:32 h 
54. Juri Rusjuk UKR 1:07:38 h 
55. Janis Viskers LAT 1:07:40 h 
56. Maru Teferi ISR 1:07:40 h 
57. Sergiu Ciobanu IRL 1:07:46 h 
58. Edwin Kemboi AUT 1:07:51 h 
59. Milan Kocourek CZE 1:08:00 h 
60. Jonas Luras Hammer NOR 1:08:06 h 
61. Konstantinos Gelaouzos GRE 1:08:09 h 
62. Roman Romanenko UKR 1:08:14 h 
63. Samuel Barata POR 1:08:30 h 
64. Jiri Homolac CZE 1:08:34 h 
65. Daniele D'Onofrio ITA 1:08:41 h 
66. Romain Courcieres FRA 1:08:42 h 
67. Marcel Berni SUI 1:08:47 h 
68. Hans Kristian Flöystad NOR 1:08:55 h 
69. Gabor Jozsa HUN 1:08:57 h 
70. Berihun Wuwe ISR 1:09:11 h 
71. Valentin Pfeil AUT 1:09:34 h 
72. Ivan Fernandez ESP 1:09:38 h 
73. Yavuz Agrali TUR 1:09:41 h 
74. Anton Kosmac SLO 1:09:45 h 
75. Eirik Gramstad NOR 1:09:55 h 
76. Rui Pedro Silva POR 1:10:04 h 
77. Jonathan Hay GBR 1:10:08 h 
78. Ageze Guadie ISR 1:10:45 h 
79. Pavel Dymak CZE 1:10:55 h 
80. Andres Kempf SUI 1:11:10 h 
81. Taras Salo UKR 1:11:24 h 
82. Vit Pavlista CZE 1:11:58 h 
83. Marcel Tschopp LIE 1:15:36 h 
84. Orjan Gronnevig NOR 1:18:12 h 
Polat Kemboi Arikan TUR dnf 
Iolo Nikolow BUL dnf 
Khalid Choukoud NED dnf 
Hendrik Pfeiffer GER dnf 
Arne Gabius GER dnf 
Mark Hanrahan IRL dnf 
Pedro Ribeiro POR dnf 
Gary Murray IRL dnf 


3.000m Hindernis Frauen - Gesa Krause überragend !  (10.7.2016)

Gesa Felicitas KrauseDie Favoritin Gesa Felicitas Krause (Foto) wurde ihrer Rolle voll gerecht. Die EM-Dritte von Zürich lief von Beginn an in vorderster Front und setzte sich am vorletzten Wassergraben von der Konkurrenz ab. Mit großem Vorsprung in der letzten Runde jagte die Frankfurterin nicht nur ihre persönliche Bestzeit, sondern auch den deutschen Rekord von Antje Möldner, den sie bei ihrer überragenden Vorstellung in 9:18,85 Minuten nur hauchdünn um 31 Hunderstel verpasste. Silber ging mit 10 Sekunden Abstand an Luiza Gega aus Albanien und Bronze an Özlem Kaya aus der Türkei. Nach diesem größten Erfolg, nach den U20 und U23 Euromameistertieln, geht es für die 23-jährige Krause erst mal für drei Wochen ins Höhentrainingslager nach Davos. Die weitere Deutsche Maya Rehberg wurde wegen Verlassens der Bahn am Wassergraben im Gedränge disqualifiziert.


Ergebnisse:

1. Gesa Felicitas Krause GER 9:18,85 min 
2. Luiza Gega ALB 9:28,52 min 
3. Özlem Kaya TUR 9:35,05 min 
4. Marija Schatalowa UKR 9:38,17 min 
5. Fabienne Schlumpf SUI 9:40,01 min 
6. Nastassia Pusakowa BLR 9:42,91 min 
7. Michelle Finn IRL 9:43,19 min 
8. Diana Martin ESP 9:43,65 min 
9. Sara Louise Treacy IRL 9:45,19 min 
10. Sandra Eriksson FIN 9:45,71 min 
11. Ingeborg Lövnes NOR 9:45,75 min 
12. Kerry O'Flaherty IRL 9:45,88 min 
13. Meryem Akda TUR 9:55,42 min 
14. Matylda Kowal POL 9:57,27 min 
Maya Rehberg GER dq 




5.000m Männer - Bronze für Richard Ringer im Photofinish!  (10.7.2016)

Richard RingerImmerhin: unter 20 Gemeldeten waren drei deutsche Athleten am Schlusstag auf der 12,5 Runden-Strecke am Start. Es gab allerdings auch keine Vorläufe. Mit Richard Ringer (Foto) gab es sogar einen mittlerweile routinierten Anwärter auf eine Medaille. Mit 13:10,94 Minuten war er der Zweitschnellste im Feld hinter dem Aserbeidschaner Hayle Ibrahimov (alias Haile Desta Hagos, ETH, PB 13:09,17min), der 2013 schon über 3.000 Meter Hallen-Europameister wurde. Die weiteren deutschen Starter sind der spurtstarke Florian Orth (PB 13:23,67 min) und Martin Sperlich (PB 13:29,54 min). Der Türke Ali Kaya, mit 13:00,31 Minuten der eigenlich schnellste Läufer im Feld, wurde vor zwei Tagen Vizemeister über 10.000 Meter, trat aber nicht an.


Das Rennen begann nur 200 Meter lang gemächlich, dann übernahm Hayle Ibrahimov halbherzig die Führung, aber 2:51 Minuten über 1.000 Meter war dann doch eher das Tempo einer deutschen Jugendmeisterschaft. Richard Ringer und Florian Orth hielten sich in der kompakten großen Spitzengruppe. Hayle Ibrahimov zog nach Ausbremsversuchen der Konkurrenz das Tempo immer wieder an. 2.000 Meter wurden in 5:36 Minuten (2:44er Abschnitt) durchlaufen. Weitere Bremsversuche, aber Ibrahimov nahm das Tempo immer wieder auf. 3.000 Meter Zwischenzeit 8:25 Minuten (2:48er Abschnitt). Noch waren alle beieinander auch die Deutschen. Es lief alles auf ein Spurtrennen hinaus. Frage war nur einen lang gezogenen oder ein kurzer in der letzten Runde?

Der Türke Aras Kaya übernahm drei Runden vor Schluss die Führung der noch ca. ein Dutzend Läufer. 4.000 Meter wurde in 11:12 Minuten passiert (2:49min Abschnitt). Zwei Runden vor Schluss war das deutsche Trio noch in einer guten Ausgangslage. 400 Meter vor dem Ziel ging's dann zur Sache. Ibrahimov zog an und ein Quintett zog los und Richard Ringer dabei. Auf der Zielgeraden schoben sich alle auf der Zielgeraden derart ineinander, dass ein Photofinish  entscheiden
musste. Unglaublich: auf die Hunderstel Sekunde genau (13:40,85 min) wurde entschieden, der Spanier Ilias Fifa gewann um Haaresbreite vor Landsmann Adel Mechaal und Richard Ringer! Was für ein spannendes Finish! Der Norweger Henrik Ingebrigtsen wurde um ein hundertstel geschlagen Vierter! Florian Orth komplettierte das gute deutsche Auftreten mit Platz sieben und auch Martin Sperlich auf Platz 10.


Ergebnisse:

1. Ilias Fifa MAR 13:40,85 min 
2. Adel Mechaal ESP 13:40,85 min 
3. Richard Ringer GER 13:40,85 min 
4. Henrik Ingebrigtsen NOR 13:40,86 min 
5. Morhad Amdouni FRA 13:40,94 min 
6. Hayle Ibrahimov AZE 13:42,20 min 
7. Florian Orth GER 13:45,40 min 
8. Yemaneberhan Crippa ITA 13:46,30 min 
9. Aras Kaya TUR 13:47,42 min 
10. Martin Sperlich GER 13:48,81 min 
11. Jamel Chatbi ITA 13:49,93 min 
12. Dennis Licht NED 13:54,21 min 
13. Jonathan Taylor GBR 13:55,20 min 
14. Carlos Mayo ESP 13:58,22 min 
15. Brenton Rowe AUT 13:58,96 min 
16. Jonny Davies GBR 14:04,13 min 
17. Kevin Batt IRL 14:20,50 min 
18. Sindre Buraas NOR 14:26,05 min 
19. Mykola Nyschnyk UKR 14:28,24 min 
Ali Kaya TUR dns 


Der finale Medaillenspiegel:
(nach 46 Entscheidungen)

Rang Nation Gold Silber Bronze
1. POL 6 5 1
2. GER 5 4 7
3. GBR 5 3 8
4. TUR 4 5 3
5. NED 4 1 2
6. ESP 3 4 1




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