Boston Marathon 2008 Bericht, Resultate und Analyse |
Autor, Copyright : Herbert Steffny
natürlich können Sie hierhin verlinken!Cheruiyot siegt mit Hattrick
Spannendes Frauenfinale beim Boston Marathon
(21.4.2008)
Im letzten Jahr gab es einen Regensturm, diesmal war der Wettergott gnädiger und bescherte günstige Bedingungen um 15 Grad. Auf 796.000 US-Dollar bezifferte sich in diesem Jahr das Rekord-Preisgeld beim 112. Boston-Marathon, wovon sich der World Marathon Majors Gewinner der Saison 2006/2007 Robert Kipkoech Cheruiyot alleine 150.000 Dollar sicherte. Der Kenianer, der wegen der Unruhen in seiner Heimat zum Training nach Namibia auswich, landete damit seinen vierten Sieg in Boston (2003, 2006, 2007, 2008) und den dritten Triumpf in Folge. Vier Siege gelangen in der langen Geschichte des Klassikers bisher auch Clarence DeMar, Gerard Cote, Bill Rodgers und Catherine Ndereba. Mit 2:07:46 Stunden auf dem nicht ganz einfach zu laufenden, welligen Punkt-zu-Punktkurs, der insgesamt aber ein eigentlich unzulässiges Gefälle von 150 Metern aufweist, verfehlte der 29-Jährige seinen eigenen Streckenrekord von 2:07:14 Stunden nur knapp, empfahl sich aber neben den zwei Erstplazierten des London Marathons Martin Lel und Samuel Wanjiru für Olympia. Dennoch ist er nur der 12-schnellste Kenianer der bisherigen Saison 2008! Mit deutlichem Abstand folgten die Marokkaner Abderrahime Bouramdane (2:09:04 Stunden) und Khalid El Boumlili (2:10:35 Stunden), von denen sich Cheruiyot bei 30 Kilometern am berüchtigten "heart break hill" absetzte.
Robert Kipkoech Cheruiyot.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)
Bei den Frauen gewann die 22-jährige Äthiopierin Dire Tune denkbar knapp gegen die Russin Alevtina Biktimirova durch. Seite an Seite liefen die beiden auf den letzten 10 Meilen, jeder Antritt von Tune oder Biktimirova wurde von der Gegnerin erwidert und so kam es zum finalen Sprint auf der Zielgeraden. Die Houston Marathon Siegerin vom Januar spurtete in 2:25:25 Stunden um zwei Sekunden die Honolulu Marathon Siegerin des Vorjahres und Frankfurt Gewinnerin von 2005 nieder. Das war der knappste Einlauf in der 112-jährigen Geschichte des Rennens. Dahinter lief die Kenianerin Rita Jeptoo auf den dritten Platz in 2:26:34 Stunden. Der siebenfache Tour de France Sieger Lance Armstrong finishte diesmal mit 2:50:58 Stunden auf Platz 488 und damit langsamer als beim New York Marathon 2007, wo er noch 2:46:33 Stunden erzielte. Noch vor dem Radler war in Boston mit 2:48:51 Stunden der 50-jährige Lutz Kuhart als Bester unter 108 Deutschen.
Ergebnisse Männer:
1. Robert K Cheruiyot KEN 2:07:46 2. Abderrahime Bouramdane MAR 2:09:04 3. Khalid El Boumlili MAR 2:10:35 4. Gashaw Asfaw ETH 2:10:47 5. Kasime Adillo ETH 2:12:24 6. Timothy Cherigat KEN 2:14:13 7. Christopher Cheboiboch KEN 2:14:47 8. James Kwambai KEN 2:15:52 9. James Koskei KEN 2:16:07 10. Nicholas A. Arciniaga USA 2:16:13 Ergebnisse Frauen:
1. Dire Tune ETH 2:25:25 2. Alevtina Biktimirova RUS 2:25:27 3. Rita Jeptoo KEN 2:26:34 4. Jelena Prokopcuka LAT 2:28:12 5. Askale Tafa Magarsa ETH 2:29:48 6. Bruna Genovese ITA 2:30:52 7. Nuta Olaru ROM 2:33:56 8. Robe Tola Guta ETH 2:34:37 9. Lidiya Grigoryeva RUS 2:35:37 10. Stephanie A. Hood CAN 2:44:44
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Der Boston-Marathon ist in den USA die "heilige Kuh" der Marathons. Während ausländische Marathon Touristen besonders nach New York pilgern, ist der uralte Traditionsmarathon für die Amerikaner die Herausforderung schlechthin. Wer in Boston in diesem Jahr starten wollte, musste etwas auf der Pfanne haben, denn man muss sich bei ausgewählten Marathonrennen ("Boston-qualifier") für das Rennen mit nach Alterklassen abgestuften Mindestleistungen erst einmal qualifizieren (siehe Tabelle). So musste Lance Armstrong beim New York Marathon 2007 für seine Altersklasse M35 die 3:15 Stunden Marke unterbieten. Entsprechend trainieren die US-amerikanischen Marathonis darauf, sich den Start in Boston einmal im Leben zu gönnen. Ausländische Starter kommen auch über Kontingente von Reiseveranstaltern zu einem Startplatz. Beim 100. Jubiläums Marathon 1996 beendeten in Boston die Rekordzahl von 35,868 Läufer das Rennen, was 11 Jahre später vom New York Marathon 2007 mit 38.676 Finishern übertroffen wurde.
Der siebenfache Tour de France
Sieger Lance Armstrong biss die
Zähne beim New York Marathon
zusammen, um sich zu qualifizieren.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)
Die Qualifikationszeiten für Boston 2008:
Altersklasse Männer Frauen 18-34 3: 10 Std. 3: 40 Std. 35-39 3: 15 Std. 3: 45 Std. 40-44 3: 20 Std. 3: 50 Std. 45-49 3: 30 Std. 4: 00 Std. 50-54 3: 35 Std. 4: 05 Std. 55-59 3: 45 Std. 4: 15 Std. 60-64 4: 00 Std. 4: 30 Std. 65-69 4: 15 Std. 4: 45 Std. 70-74 4: 30 Std. 5: 00 Std. 75-79 4: 45 Std. 5: 15 Std. 80 und älter 5: 00 Std. 5: 30 Std.
Die Russin Alevtina Biktimirova
lief ihre persönliche Bestzeit von
2:25:12 Stunden 2005 als Siegerin
beim Frankfurt Marathon. Zuletzt
siegte sie beim Honolulu Marathon.
Die Aussenseiterin verlor knapp im
Spurt gegen Dire Tune (ETH).
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)