Autor und Copyright: Herbert Steffny
Sie können gerne hierhin verlinkenSpitzenzeiten beim Dubai Marathon
(25.1.2019)
Während der äthiopische Marathonrekordler Kenenisa Bekele seinen Start beim Tokio Marathon Anfang März ankündigte, gingen seine Landsleute wie in den Jahren zuvor beim ultraflachen Dubai Marathon bereits in Vorlage. Mit einem neuen inoffiziellen "Weltrekord" für Debütanten siegte bei nicht unbedingt idealen Bedingungen (pers. Kommunikation mit Prof. Helmut Winter, der vor Ort war: 17C, aber hohe Luftfeuchte) der Äthiopier Getaneh Molla in sensationellen 2:03:34 Stunden, was gleichzeitig einen neuen Streckenrekord und Platz sechs in der Ewigen Weltbestenliste bedeutet. Bisher hatte Molla über 5.000 Meter als 12:59 Minuten Läufer geglänzt. Der Zweitplatzierte Herpassa Negasa fiel erst einen Kilometer vor dem Ziel zurück und lief mit 2:03:40 ebenfalls noch eine Spitzenzeit. Sein Hausrekord lag bisher bei 2:09:14 Stunden. Den äthiopischen Dreifach-Triumph komplettierte Asefa Mengstu, der nach 2:04:24 im Ziel war. Der Schweizer Rekordhalter Tadesse Abraham belegte Platz zehn in 2:09:50, nachdem er in der zweiten Hälfte sein Tempo nicht mehr halten konnte.
Beim Frauenrennen gab es ebenfalls einen neuen Streckenrekord. Die Kenianerin Ruth Chepngetich (Foto, Copyright: Helmut Winter) rannte in Begleitung zweier äthiopischer (!) Tempomacher, die sie teilweise sogar behinderten, mit 2:17:08 die drittbeste je gelaufene Zeit. Nur die britische Weltrekordlerin Paula Radcliffe und die Kenianerin Mary Keitany waren mit 2:15:25 beziehungsweise 2:17:01 Stunden zuvor schneller als Chepngetich, die für ihren Sieg ebenso wie Molla eine Prämie von 100.000 Dollar bekam. Sie verbesserte den bisherigen Streckenrekord von 2:19:17 um über zwei Minuten. Damit verhinderte die 24-Jährige auch den totalen Erfolg der Äthiopier in Dubai. „Ich traue mir zu, auch den Weltrekord anzugreifen“, sagte Kenias neuer Lauf-Star. Ein ungutes Gefühl bei ihrer Leistung habe ich insofern, dass Chepngetich aus dem Dr. Rosa Team stammt, bei dem es in letzter Zeit eine Reihe prominenter Dopingfälle gab. Chepngetich gewann zuvor im November den Istanbul Marathon in hervorragenden 2:18:35 Stunden. Mit 2:17:41 Stunden verbesserte die zweitplatzierte Worknesh Degefa den äthiopischen Rekord von Tirunesh Dibaba um 15 Sekunden und wurde zur viertschnellsten Läuferin aller Zeiten. Das Podest komplettierte Worknesh Edesa aus Äthiopien mit 2:21:05 Stunden.
Die Siegerzeiten von Dubai dürften sich in der Jahresbestenliste mindestens bis zum London Marathon ganz oben halten. Dort treffen bei den Frauen acht Läuferinnen mit Bestzeiten unter 2:20 Stunden aufeinander, darunter die 2:17:01 Stunden Läuferin Mary Keitany aus Kenia. Bei den Männern darf man auf das Aufeinandertreffen von Europarekordler Mo Farah und Weltrekordler Eliud Kipchoge gespannt sein. Nachdem der britische Olympiasieger über 5.000 und 10.000 Meter, der mittlerweile auch den Marathon voll im Griff hat, dem Kenianer den Fehdehandschuh hinwarf und ihn im 1:1 Kampf für schlagbar hielt, antwortete dieser mit seiner Zusage für London... willigte also ein. Nun Sir Mo... nun hast du deine Chance den Leu zu necken! Ich bin auf den Leckerbissen gespannt!
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Molla Getaneh und Herpassa Negasa bei Kilometer 40 in Dubai.
Männer
Frauen 1 Getaneh Molla (ETH) 2:03:34
2 Herpassa Negasa (ETH) 2:03:40
3 Asefa Mengstu (ETH) 2:04:24
4 Emmanuel Saina (KEN) 2:05:02
5 Shifera Tamru (ETH) 2:05:18
6 Kelkile Gezahegn (ETH) 2:06:09
7 Adugna Takele (ETH) 2:06:32
8 Birhanu Teshome (ETH) 2:08:20
1 Ruth Chepngetich (KEN) 2:17:08
2 Worknesh Degefa (ETH) 2:17:41
3 Worknesh Edesa (ETH) 2:21:05
4 Waganesh Mekasha (ETH) 2:22:45
5 Sintayehu Lewetegn (ETH) 2:25:59
6 Rahma Tusa (ETH) 2:26:38
7 Muluhabt Tsega (ETH) 2:27:36
8 Sule Utura (ETH) 2:32:52