Paris Marathon 2008
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Autor und Copyright: Herbert Steffny
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Paris Marathon mit schnellen Zeiten
Kenia gegen Äthiopien in zwei Akten
(6.4.2008)

Marathon Vortrag oder Workshop mit Herbert Steffny?

Im Vorjahr kam es zu einer Hitzeschlacht, doch die 32. Auflage in Paris startete um 8.45 bei günstigen 8 Grad Celsius und trockenem, teilweise sogar sonnigem Wetter. Bei der Elite hagelte es Bestzeiten. Fast 30.000 Läufer aus 94 Ländern (29 Prozent Ausländer) starteten auf dem teilweise mit Kopfsteinpflaster gespickten Citykurs durch die französische Metropole. Darunter waren auch knapp 900 Deutsche und 389 Schweizer, die von 75 Musikgruppen unterwegs bei Laune gehalten wurden. Der Frauenanteil beträgt nur 16,4 Prozent und entspricht damit ungefähr den Zahlen bei deutschen City Marathons.

Kenia gegen Äthiopien - Teil I

Der schnellste Mann im Feld Takaoka Toshinari aus Japan (Bestzeit 2:06:16, Chicago 2002), der sich noch für das japanische Olympiateam qualifizieren wollte, lief bei Halbmarathon überraschend in der zweiten Gruppe eine Minuten hinter der 15-köpfigen Spitze mit den Kenianern und dem Äthiopier Tesfaye Tola (PR 2:06:57 Stunden). Mit 63:41 Minuten war man auf einem 2:07er Kurs. Beide sollten im Rennen aber keine Rolle spielen. Der hochgehandelte Japaner, dessen besten Tag wohl vorbei sind, fiel noch auf den 16. Platz zurück. Nach 35 Kilometern zerfiel die rund 10-köpfige Spitzengruppe aus der sich der Äthiopier Tsegaye Kebede (2:08:16, Amsterdam 2007) und der einen Kopf größere Kenianer Moses Arusei (Frankfurt Zweiter 2006, 2:10:30 Stunden) absetzten. Der kleine Äthiopier zog bei 41 Kilometern das Tempo an und konnte das Rennen in neuer Bestzeit von 2:06:40 Stunden ohne Gegenwehr gewinnen. Er verpasste den Streckenrekord von 2:06:33 Stunden von Mike Rotich aus dem Jahre 2003 nur denkbar knapp. Der Lohn der Arbeit waren 50.000 Euro für den Sieg. Die letzten 2,195 Kilometer legte der Äthiopier mit 6:20 Minuten in einem Tempo von 2:52 Minuten/km zurück. Als Zweiter kam Arusei in 2:06:50 vor seinem Landsmann Hosea Rotich 2:07:24 Stunden über den Zielstrich. Insgesamt blieben bei diesem schnellen Männerrennen ein Dutzend Läufer unter 2:10 Stunden. Das würfelte auch die aktuelle Marathon-Weltjahresbestenliste 2008 vor den Klassikern in London, Rotterdam und Boston mächtig durcheinander.


Die Kenianerin Martha Komu rackerte sich in ihrem eigenartigen Laufstil zum Sieg in Paris
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


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Kenia gegen Äthiopien - Teil II

Die Frauen waren bei der Hälfte mit 72:12 Minuten mit Martha Komu, Alice Timbili (beide Kenia) und der auf der Papierform mit 2:25:42 Stunden Schnellsten Worknesh Tola aus Äthiopien mit ihrer Landsfrau Shitaye Gemechu in Reichweite des Streckenrekordes (Marleen Renders NED, 2:23:05 Stunden, 2002). Die Kenianerin Komu machte alleine das Tempo während sich die Äthiopierinnen taktisch nur auf die Verfolgungsarbeit konzentrierten. Die um einen neue persönliche Bestzeit bemühte 24-jährige Martha Komu (bisher 2:32:45, 1. Reims Marathon 2006) hatte die lauernde Äthiopierin Gemechu auf den letzten Kilometern wie eine Klette im Schlepptau. Gemechu zog erwartungsgemäß einen Kilometer vor dem Ziel scheinbar locker an und konnte bereits 10 Meter zwischen sich und die Kenianerin bringen. Alles schien klar, doch die kämpferische Komu bäumte sich noch einmal auf und suchte ihr Heil in der Flucht nach vorne. Auf der Zielgerade passierte sie Gemechu, die keine Gegenwehr mehr leisten konnte, und gewann "gerecht" ihr Rennen in 2:25:33 Stunden. Gemechu wurde in 2:25:37 Stunden Zweite. Als Dritte kam die Kenianerin Lehna Cheruyiot in 2:26:00 Stunden noch aufs Treppchen.

Ergebnisse Männer:
1. Tsegaye Kebede (ETH) 2:06:40 PB
2. Moses Kimeli Arusei (KEN) 2:06:50 PB
3. Josea Rotich (KEN) 2:07:24 PB
4. Gudisa Shentema (ETH) 2:07:34 PB
5. David Kemboi (KEN) 2:08:34 PB
6. Abraham Chelanga (KEN) 2:08:56 PB
7. Samson Barmao (KEN) 2:09:01 PB
8. Paul Kosgei (KEN) 2:09:15 PB
9. Benson Barus (KEN) 2:09:23
10. David Kiyeng (KEN) 2:09:23
11. Simon Munyutu (FRA) 2:09:24 PB
12. Philip Manyim (KEN) 2:09:56
13. James Rotich (KEN) 2:10:23
14. John Kibowen (KEN) 2:11:04 Debüt
15. Oleksandr Kuzin (UKR) 2:11:09
16. Toshinari Takaoka (JPN) 2:11:21
  Ergebnisse Frauen:
1. Martha Komu (KEN) 2:25:33 PB
2. Worknesh Tola (ETH) 2:25:37 PB
3. Lenah Cheruiyot (KEN) 2:26:00 PB
4. Shitaye Gemeshu (ETH) 2:26:10 PB
5. Alice Timbilil (KEN) 2:26:45 Debüt
6. Tanya Filonyul (UKR) 2:28:40 PB
7. Aimaz Megersa (ETH) 2:29:53 PB
8. Mindaye Gishu (ETH) 2:30:20
9. Gulnara Vigovskaya (RUS) 2:30:33
10. Olga Glok (RUS) 2:30:40 PB
11. Yamna Oubouhou (FRA) 2:31:56 Debüt

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