Ratgeber: Puls im Training und Wettkampf |
Copyright: Herbert Steffny
Puls im Wettkampf und Training verschieden?
Frage von
Herrn J. aus Hamburg.:
Sehr geehrter Herr Steffny,
ich folge Ihren Trainingsplänen aus "Großen
Laufbuch" -
und die Trainingspläne zeigen bereits gute Wirkung. Jetzt habe
ich aber das Problem, dass ich die Trainingszeiten nicht im
Wettkampf umsetzen kann. Ich laufe z.B. 15KM bei Puls 142
(Maxpulsca. 190, bin 1,73m, 33 Jahre bei 77 KG) und einer KM-Zeit
von ca. 6m30s. Bei Wettkämpfen zeigt sich leider bei mir das
Phänomen, dass ich bei gleicher Geschwindigkeit sofort bei
Puls160-165 liege. Das ist mir bisher bei jedem Wettkampf
passiert. Dadurch kann ich meine Trainingsleistungen in keiner
Weise auf den Wettkampf übertragen. 2-3 Tage danach liege ich im
Training wieder bei den niedrigen Pulsschlägen.
Ich fühle mich nicht aufgeregt und mache alles wie im Training.
Ich fühle auch keinen erhöhten Puls außer dass ich ihn auf
meinen Pulsmesser registriere. Was mache ich falsch ? bzw. wie
kann ich meinem Körper überlisten" und meine
Trainingsleistungen im Wettkampf umsetzen ? Möchte ja nicht als
Trainingsweltmeister" in die Geschichte eingehen ;-)
Mit läuferischen Gruß
Antwort von Herbert
Steffny:
Laufen Sie
Wettkämpfe nicht nur stur nach Puls, sondern auch nach
Zwischenzeiten. Bei Maximalpuls 190 wäre Ihr Puls 160
bis 165 beim Wettkampf so um 85-86 Prozent. Beim kurzen Wettkampf
von 5-10km könnte der Puls durchaus höher über 90 Prozent
gehen, beim Marathon maximal so um 85-87 Prozent). Puls ist aber
nur ein Richtwert, der seine Grenzen nicht nur durch Adrenalin
(Nervosität), sondern auch durch Kleidung (zu warm),
Dehydrierung (dann höher), Körpertemperatur (Bewegung im Rennen
macht warm), störende Mitläufer mit Pulsgeräten usw. findet.
So steigt der Puls in 10km Rennen trotz konstanter
Geschwindigkeit meistens an. Konstante Geschwindigkeit wäre bei
einer flachen 10km Strecke aber richtig, nicht konstanter Puls!
Versuchen Sie sich wie in meinem "Großen Laufbuch" empfohlen auch bei kühler Witterung und
flacher Strecke zeitkontrolliert und letztlich auch nach
Körpergefühl zu laufen. Bergan oder bei Hitze könnte der Puls
wiederum einen besseren Hinweis geben, als eine Zwischenzeit.
Letztlich haben alle Methoden Ihre Grenzen, je besser Sie gelernt
haben, damit umzugehen, desto erfolgreicher werden Sie Rennen
laufen können.
Mit freundlichen und sportlichen Grüßen
Herbert Steffny
ähnlich: Wo liegt
der Puls im Wettkampf?
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