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Marathon Männer - Überraschung: Gold für Uganda, ein Kalenjin schlägt die Kalenjin (11.8.2012)
Wer sollte am Abschlusstag der Olympischen Spiele bei der letzten Leichtathletik Entscheidung das Erbe des verstorbenen Samuel Wanjiru
antreten. Natürlich waren alle drei Kenianer heiß es ihrem großen Idol
gleichzutun. Der Verband nominierte den London Marathon Sieger und Frankfurt Marathon Sieger in 2:03:42 Stunden vom letzten Jahr Wilson Kiprotich Kipsang, den Doppelweltmeister von Berlin und Daegu Abel Kirui und den London Marathon Sieger von 2011 Emmanuel Mutai. Man konnte es sich leisten den Weltrekordler Patrick Makau und den New York und Boston Marathon Sieger Geoffrey Mutai zuhause zu lassen. Die Konkurrenz kam aus Äthiopien mit dem Weltschnellsten 2012 Ayele Abshero (2:04:23) und seinen Landsleuten Getu Feleke und Dino Sefir, die in Dubai ebenfalls 2:04:50 Stunden liefen. Wer sollte bei diesem überlegenen kenianisch-äthiopischen Aufgebot dagegen halten können?
Bei
Temperaturen von 23 bis 25 Grad bei voller Mittagssonne wurde es doch
relativ warm, gut für die Afrikaner. Der winklige Kurs sollte wie
bei den Frauen viele Körner kosten und die Zeiten ebenfalls drücken.
Dafür war der Zuschauerzuspruch und die Stimmung für die 105 Starter
gewaltig. Das Rennen begann nicht sonderlich schnell. Die ersten beiden
5-Kilometer Abschnitte waren mit 15:23 und 15:15 Stunden auf 2:10
Stundenkurs. Der Brasilianer Franck de Almeda
durfte mehrfach vorne den Ton angeben. Einzelne Zwischenspurts galten
allerdings auch nur dem Ziel die beste Position an den Wasserstationen
zu erlaufen, was aber auch zu einem unruhigen Rennverlauf führte.
Bei
11 Kilometern machte der Top-Favorit Wilson Kipsang ernst. Schnell riss
er ein Loch zwischen sich und die Verfolgergruppe, zeitweilig konnte
ihm nur noch Ayele Abshero folgen, der sich dann aber doch wieder
zurückfallen ließ. Kipsang baute mit einem sehr schnellen 14:20 Minuten
Abschnitt seine Führung auf rund 15 Sekunden aus. Dahinter formierte
sich eine mehr und mehr ausdünnende Verfolgergruppe. Aber war dieser
frühe Antritt nicht vorschnell? 30 Kilometer alleine laufen? Und -
viele Hunde sind des Hasen Tod! So richtig kam Kipsang nicht weg,
maximal 23 Sekunden, also immer noch in Schlagweite. Dahinter formierte
sich eine starke Gruppe mit den beiden anderen Kenianern Kirui und
Mutai, Abshero, dem Ungander Stephen Kiprotich, dem Südafrikaner Mokoka und dem Brasilianer Dos Santos, der schon zweimal den New York Marathon gewonnen hatte.
Der
5-Kilometer Abschnitt bis 20 Kilometer war mit 14:59 Minuten wieder
etwas langsamer geworden. In 1:03:15 Minuten überlief Kipsang die
Halbmarathon Marke, 16 Sekunden zurück die Verfolger, zwei Minuten
danach der Schweizer Viktor Röthlin, der Österreicher Günter Weidlinger war wie der Top-US-Amerikaner Ryan Hall
bereits ausgestiegen. Bei 22 Kilometern verlor Kipsang einige Sekunden,
als er an einer Verpflegungsstation nochmals zurück lief , um einen
Becher zu ergattern. Das sehen natürlich die Jäger und das baut sie
auf. Souverän war der Führende offenbar nicht. Das äthiopische Team
reduzierte sich erstaunlicherweise auf nur noch Abshero.
Sefir
war bei 11 Kilometern schon zurückgefallen, Feleke schwächelte bei 22
Kilometern. Aber auch die Kenianer verloren Emmanuel Mutai, der für den
verletzten Moses Mosop ins Team nachgerückt war.
Bei
24 Kilometern deutete sich eine Wende an. Der Mann aus Uganda Stephen
Kiprotich setzte überraschend nach, nur Kirui konnte ihm folgen. Bei 25
Kilometern (1:14:58 Stunden, 15:01 Minuten Abschnitt) hatte Kipsang nur
noch sieben Sekunden Vorsprung und kurz vor 27 Kilometern schlossen
Kiprotich und Kirui auf. Wie würde Kipsang reagieren? War er heiß
gelaufen? Kirui nutzte eifrig jede Gelegenheit sich mit Wasser und
Schwämmen zu kühlen. Die Dreiergruppe arbeitete nun zusammen. Die
Äthiopier waren geschlagen, die Medaillen schienen verteilt. Abshero
versank Kilometer um Kilometer im Niemandsland und wurde von den
dahinter Laufenden passiert. Blamabel für die Marathonnation: Alle drei
Äthiopier erreichten den Zielstrich nicht! Vielleicht lag es an der Unerfahrenheit der jungen Talente. Sollte der
Meisterschaftsläufer Kirui, der von seiner Bestzeit 2:05:04 Stunden zwar nicht der
schnellste Kenianer ist, aber mit zwei Weltmeistertiteln der
Erfolgreichste, sich noch einen Olympiatitel hinzulaufen? Sein
typischer Laufstil: hängender rechter Arm und nach rechts geneigter
Kopf. Zu diesem Zeitpunkt war er der Aktivste in der Gruppe.
Die
drei vorne konnten zusammenarbeiten, denn sie kennen sich. Wilson
Kipsang und Abel Kirui wohnen und trainieren beide in Iten im Hochland
von Kenia und sind vom Stamme der Kalenjin,
dem Läufervolk. Aber auch Stephen Kiprotich stammt aus Cheptilyal einem unbekannten Dorf mal gerade 200
Kilometer entfernt, denn auch dieser Teil von Uganda, die Provinz
Kapchorwa ist Kalenjinland. Daher auch der "kenianische" Name und
das ähnliche Aussehen des Uganders. Zudem trainiert Kiprotich auch in
Kenia. Dennoch erstaunlich, dass der Nachbar mithalten konnte. Wer ist
der Mann? Es war erst sein vierter Marathon. Der 23-Jährige lief seine Bestzeit von 2:07:20 Stunden in Enschede 2011 beim Debüt. Danach wurde er Neunter
bei der WM in Daegu und im gleichen Jahr immerhin Sechster bei
der Cross Weltmeisterschaft in Punta Umbria. Seine Vielseitigkeit
stellte er schon früher unter Beweis, als er 3.000 Meter Hindernis lief
und bei den Weltmeisterschaften
im Berglauf 2010 in Kamnik Fünfter wurde. Zuletzt lief er Im Frühjahr
2012 in Tokio in 2:07:50 Stunden auf den dritten Platz. Seine Bestzeit
über 10.000 Meter steht bei 27:58 Stunden.
In 1:30:15
Stunden passierte das Trio das 30 Kilometer Schild, ein Abschnitt in
nur noch 15:18 Minuten. Die Verfolger bedeuteten aber keine Gefahr
mehr. Die beiden Kenianer führten zumeist, der Ugander lief im
Schlepptau. Bis 35 Kilometer (1:46:03 Stunden) verlangsamte sich das
Tempo auf nur noch 15:48 Minuten für den 5-Kilometer Abschnitt. Nun
versuchte es nochmals Kipsang, konnte Kirui aber nicht abschütteln. Der
Ugander schien geschlagen und griff sich 10 Meter zurückliegend ans
Bein. War das die Vorentscheidung? Doppelsieg für Kenia? Doch dann
erholte sich Kiprotich, schloss wieder auf und griff in einer Kurve bei
37 Kilometern entscheiden an. Kirui versuchte mitzugehen, Kipsang war
geschlagen. Schnell hatte der nun wieder erstaunlich leicht
laufende Ugander 70 Meter Vorsprung, doch Kirui dessen Kopf immer
schiefer lag und der sich immer wieder den rechten Arm
ausschüttelte, gab sich noch nicht geschlagen. Hatte sich Kiprotich nun
übernommen? Doch er schien sich seiner Sache sicher zu sein, denn bei
40 Kilometer (2:01:12 Stunden, 5km Abschnitt in 15:09 Minuten) grüßte
er bereits ins Publikum, drehte sich allerdings auch immer mal wieder
um. Er konnte nur noch über sich selbst stolpern.
Kirui lag 19, Kipang bereits 51 Sekunden zurück. Kiprotich, der über die Ferse laufend eine
kleinere Schrittlänge als seine Verfolger hatte, hielt sein Tempo,
schnappte sich auf der Zielgeraden noch die nationale Flagge und lief
dann mit 26 Sekunden Vorsprung jubelnd als zweiter Ungander der
Geschichte zu Olympiagold.* Zuvor hatte 1972 John Akii-Bua
über 400 Meter Hürden in München bereits ganz oben auf dem Treppchen
gestanden. Im Ziel wirft er sich auf die Knie und küsst den olympischen
Boden. Kirui ist mit Silber zufrieden und zeigt sich erneut auf den
Punkt fit. Seine Nominierung war nicht unumstritten, nun aber
gerechtfertigt. Er war der beste Kenianer, aber ironischerweise nicht
der der beste Kalenjin! Im Ziel umarmten sich dann auch der Ugander und
Kirui und wechselten ohne Sprachbarriere ein paar Worte. Kipsang, der
für seinen furiosen Antritt bei 11 Kilometern doch Tribut zahlen
musste, sicherte nur noch 1:36 Minuten dahinter einkommend die
Bronzemedaille ab. Der US-Amerikaner Mebrahtom Keflezighi arbeitete sich noch auf den vierten Platz vor. Marilson Dos Santos wurde als erster Nichtafrikaner Fünfter vor dem Japaner Kentaro Nakamoto. Bester Europäer war der 2:07-Stunden Pole Henryk Szost
auf Platz neun. Der 37-jährige Schweizer Viktor Röthlin konnte als
Elfter und drittbester Europäer nicht mehr an die großen Erfolge
vergangener Jahre anknüpfen. In Peking 2008 wurde er Sechster. Schade,
Deutsche waren nicht am Start.
------------------------------------------ * Für den Olympiasieger stiftete der ugandische Präsident Yoweri Museveni bei einem Empfang zuhause einen Check in Höhe von 200.000.000 Uganda Shilling,
was ungefähr 60,000 Euro entspricht. Das ist in diesem armen Land ein
Vermögen! Bleibt abzuwarten, ob Kiprotichs Goldmedaille und der
finanzielle Erfolg nun viele ugandische Nachwuchsathleten
motiviert es ihm gleich zu tun, denn natürlich können sie laufen - genauso gut wie ihre kenianischen Nachbarn.
| Ergebnisse:
1 | Stephen | Kiprotich | UGA | 2:08:01 | 2 | Abel | Kirui | KEN | 2:08:27 | 3 | Wilson | Kipsang | KEN | 2:09:37 | 4 | Mebrahtom | Keflezighi | USA | 2:11:06 | 5 | Marilson | dos Santos | BRA | 2:11:10 | 6 | Kentaro | Nakamoto | JPN | 2:11:16 | 7 | Cuthbert | Nyasango | ZIM | 2:12:08 | 8 | Paulo-Roberto | Paula | BRA | 2:12:17 | 9 | Henryk | Szost | POL | 2:12:28 | 10 | Ruggero | Pertile | ITA | 2:12:45 | 11 | Viktor | Röthlin | SUI | 2:12:48 | 12 | Oleksandr | Sitkovskyy | UKR | 2:12:56 | 13 | Franck | de Almeida | BRA | 2:13:35 | 14 | Aleksey | Reunkov | RUS | 2:13:49 | 15 | Wirimai | Juwawo | ZIM | 2:14:09 | 16 | Michael | Shelley | AUS | 2:14:10 | 17 | Emmanuel | Kipchirchir-Mutai | KEN | 2:14:49 | 18 | Rachid | Kisri | MAR | 2:15:09 | 19 | Yared | Asmerom | ERI | 2:15:24 | 20 | Dylan | Wykes | CAN | 2:15:26 | 21 | Raúl | Pacheco | PER | 2:15:35 | 22 | Eric | Gillis | CAN | 2:16:00 | 23 | Dmitriy | Safronov | RUS | 2:16:04 | 24 | Carles | Castillejo | ESP | 2:16:17 | 25 | Iaroslav | Musinschi | MDA | 2:16:25 | 26 | Marius | Ionescu | ROU | 2:16:28 | 27 | Reid | Coolsaet | CAN | 2:16:29 | 28 | Martin | Dent | AUS | 2:16:29 | 29 | Vitaliy | Shafar | UKR | 2:16:36 | 30 | Lee | Merrien | GBR | 2:17:00 | 31 | Ignacio | Cáceres | ESP | 2:17:11 | 32 | Duhaeng | Lee | KOR | 2:17:19 | 33 | Faustine | Mussa | TAN | 2:17:39 | 34 | José-Carlos | Hernández | ESP | 2:17:48 | 35 | Miguel | Barzola | ARG | 2:17:54 | 36 | Urige | Buta | NOR | 2:17:58 | 37 | Grigoriy | Andreev | RUS | 2:18:20 | 38 | José-Amado | García | GUA | 2:18:23 | 39 | Daniel | Vargas | MEX | 2:18:26 | 40 | Ryo | Yamamoto | JPN | 2:18:34 | 41 | Jesper | Faurschou | DEN | 2:18:44 | 42 | Kári-Steinn | Karlsson | ISL | 2:18:47 | 43 | Lusapho | April | RSA | 2:19:00 | 44 | Mike | Tebulo | MAW | 2:19:11 | 45 | Arata | Fujiwara | JPN | 2:19:11 | 46 | Primož | Kobe | SLO | 2:19:28 | 47 | Guor | Marial | IOA | 2:19:32 | 48 | Luís | Feiteira | POR | 2:19:40 | 49 | Stephen | Mokoka | RSA | 2:19:52 | 50 | Miguel-Ángel | Almachi | ECU | 2:19:53 | 51 | Ser-Od | Bat-Ochir | MGL | 2:20:10 | 52 | Song-Chol | Pak | PRK | 2:20:20 | 53 | Kwang-Hyok | Kim | PRK | 2:20:20 | 54 | Guojian | Dong | CHN | 2:20:39 | 55 | Anuradha | Cooray | SRI | 2:20:41 | 56 | Methkal | Abu-Drais | JOR | 2:21:00 | 57 | Mark | Kenneally | IRL | 2:21:13 | 58 | Yonas | Kifle | ERI | 2:21:25 | 59 | Ivan | Babaryka | UKR | 2:21:52 | 60 | Carlos | Cordero | MEX | 2:22:08 | 61 | Scott | Overall | GBR | 2:22:37 | 62 | Pedro | Mora | VEN | 2:22:40 | 63 | Jeff | Hunt | AUS | 2:22:59 | 64 | Stsiapan | Rahautsou | BLR | 2:23:23 | 65 | César | Lizano | CRC | 2:24:16 | 66 | Samson | Ramadhani | TAN | 2:24:53 | 67 | Jan | Kreisinger | CZE | 2:25:03 | 68 | Mohammed-Abduh | Bakhet | QAT | 2:25:17 | 69 | Jussi | Utriainen | FIN | 2:26:25 | 70 | Arturo | Malaquias | MEX | 2:26:37 | 71 | Wissem | Hosni | TUN | 2:26:43 | 72 | Tamás | Kovács | HUN | 2:27:48 | 73 | Sinkweon | Jang | KOR | 2:28:20 | 74 | Antoni | Bernadó | AND | 2:28:34 | 75 | Marcel | Tschopp | LIE | 2:28:54 | 76 | Bekir | Karayel | TUR | 2:29:38 | 77 | Chia-Che | Chang | TPE | 2:29:58 | 78 | Ram | Singh-Yadav | IND | 2:30:06 | 79 | Jean-Pierre | Mvuyekure | RWA | 2:30:19 | 80 | Konstadínos | Poúlios | GRE | 2:33:17 | 81 | Zohar | Zemiro | ISR | 2:34:59 | 82 | Jinhyeok | Jeong | KOR | 2:38:45 | 83 | Juan-Carlos | Cardona | COL | 2:40:13 | 84 | Augusto | Soares | TLS | 2:45:09 | 85 | Tsepo | Ramonene | LES | 2:55:54 | . | Tayeb | Filali | ALG | DNF | . | Günther | Weidlinger | AUT | DNF | . | Zicheng | Li | CHN | DNF | . | Zatara | Mande-Ilunga | COD | DNF | . | Samuel | Tsegay | ERI | DNF | . | Ayele | Abshero | ETH | DNF | . | Getu | Feleke | ETH | DNF | . | Dino | Sefir | ETH | DNF | . | Abraham | Kiprotich | FRA | DNF | . | Abdellatif | Meftah | FRA | DNF | . | Patrick | Tambwé | FRA | DNF | . | Valerijs | Žolnerovics | LAT | DNF | . | Ali-Mabrouk | El Zaidi | LBA | DNF | . | Abderrahime | Bouramdane | MAR | DNF | . | Roman | Prodius | MDA | DNF | . | Rui-Pedro | Silva | POR | DNF | . | Coolboy | Ngamole | RSA | DNF | . | Darko | Živanovic | SRB | DNF | . | Abdihakem | Abdirahman | USA | DNF | . | Ryan | Hall | USA | DNF |
Zwischenzeiten:
| | Zeit | Split | 5km | | 00:15:23 | 00:15:23 | 10km | | 00:30:38 | 00:15:15 | 15km | | 00:44:58 | 00:14:20 | 20km | | 00:59:57 | 00:14:59 | 25km | | 01:14:58 | 00:15:01 | 30km | | 01:30:15 | 00:15:17 | 35km | | 01:46:03 | 00:15:48 | 40km | | 02:01:12 | 00:15:09 | 42,195km | | 02:08:01 | 00:06:49 |
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800m Frauen - Russinnen laufen taktisch zu Medaillen (11.8.2012)
Die
Russin Mariya Savinova konnte in einem taktisch klugen Rennen ihrem
Europa- und Weltmeistertitel nun auch noch den Olympiasieg
hinzugesellen. Die US-Amerikanerin Montano und die Kenianerinnen liefen
die erste Runde in 56:31 Sekunden äußerst aggressiv an, während die
Russinnen sich zurück hielten. Auf den letzten 150 Metern zündeten
sie dann den Turbo und stürmten auf der Zielgeraden einem Doppelsieg
entgegen. Doch Caster Semeneya aus Südafrika konnte Ekaterina
Poistogova noch abfangen, während die Kenianerinnen einmal mehr,
kennzeichnend für diese Olympischen Spiele wieder leer ausgingen.
Deutsche waren nicht am Start.
Nachtrag 11.11.2015: Der
Weltantidoping-Agentur Bericht vom 9.11.2015 schlägt hohe Wellen. Die
Mittelstreckendisziplinen müssen mittlerweile zu den
Doping-verseuchtesten Disziplinen der Leichtathletik gerechnet werden.
Hier wirken offensichtlich sowohl Anabolika als auch EPO oder
Eigenbluttransfusionen besonders wirksam. Die Medaillenvergabe des 800 Meter Finales von London 2012 muss nun neu geregelt werden. Olympiasiegerin, Europa- und Weltmeisterin und Europas Leichtathletin des Jahres 2009 Mariya Savinova ist eine Kernfigur des russischen Dopingskandals.
Ihr Olympiasieg dürfte aberkannt werden. Sie gab im letzten Jahr in
einem ARD-Video bereits die Einnahme von Anabolika zu. Die Dritte Ekaterina Poistogova
bekannte sich ebenfalls in einem ARD-Video zum Gebrauch von Oxandrolon
und EPO. Jetzt am 9.11.2015 empfahl die WADA Kommission Savinova und
Poistogowa lebenslänglich zu sperren.
Wer rutscht dann nachträglich in die Medaillenränge? Die Zweite des
Rennens Caster Semenya - ebenfalls umstritten wegen ihrer
Geschlechtszugehörigkeit - zeigte sich von der Aussicht doch noch Olympia-Gold
zu erhalten nicht sonderlich begeistert. In einem Interview
gab Sie zu verstehen: "Ich kann nichts anderes als meine Silbermedaille
feiern.... Es würde mir nichts bedeuten, es wäre gut für mein Land,
aber ich kann mich nicht für den Gedanken begeistern!" Lieber würde
Sie hart trainieren, um regulär bei Olympischen Spielen zu gewinnen.
Tragisch: Semenya unterlag auch ein Jahr zuvor eben jener Savinova bei
den Weltmeisterschaften 2011 in Daegu. Sollten die beiden Erfolge gestrichen werden, wäre Caster Semenya durch ihren WM-Sieg 2009 in Berlin
nun Doppelweltmeisterin und Olympiasiegerin! Mittlerweile ist die
umstrittene südafrikanische Athletin jedenfalls startberechtigt. Die nach den zu
erwartetenden Disqualifikationen neue Dritte Alysia Johnson Montano
aus
den USA ging offensiver mit den Russinen um. Den WADA Report
kommentierte sie als Genugtuung. Sie misstraute schon damals den
russischen Machenschaften, gab die Hoffnung nie auf und sähe sich jetzt
als neue Bronzemedaillengewinnerin bestätigt. Ihre Ausgangslange mag
Berechtigung dazu bieten, denn viermal war sie bei internationalen
Meisterschaften jeweils hinter Russinnen und ihr entgingen dadurch
bisher drei Medaillen. Ach ja, die Sechste, die Hallen- und U23-Europameisterin 2011 Elena Arzhakova war übrigens auch gedopt. Wegen Auffälligkeiten im Blutprofil / Biologische Pass im Jahre 2013 wurden ihre Ergebnisse u.a. von den Olympischen Spielen gestrichen. Ihre Sperre reicht bis 2015.
| Ergebnisse:
1 |
Mariya |
Savinova* |
RUS |
1:56.19 |
2 |
Caster |
Semenya |
RSA |
1:57.23 |
3 |
Ekaterina |
Poistogova* |
RUS |
1:57.53 |
4 |
Pamela |
Jelimo |
KEN |
1:57.59 |
5 |
Alysia |
Johnson Montano |
USA |
1:57.93 |
6 |
Elena |
Arzhakova* |
RUS |
1:59.21 |
7 |
Francine |
Niyonsaba |
BDI |
1:59.63 |
8 |
Janeth |
Jepkosgei Busienei |
KEN |
2:00.19 |
* siehe Text
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5.000m Männer - Mo Farah did it again! (11.8.2012)
80.000
Zuschauer fieberten am Schlusstag der Stadion-Leichtathletik dem 5.000
Meter Finale der Männer entgegen. Die britischen Zeitungen wollten mehr
von Mo Farah, der Doppelerfolg
für den 10.000 Meter Olympiasieger lag in der Luft und war auch
durchaus realistisch. Was wird die Konkurrenz, die schnellen Äthiopier
und Kenianer, die in der Weltbestenliste vor dem gebürtigen Somalier
standen, unternehmen? Nichts! Und das war das Erstaunliche. Wie das
Kaninchen vor der Schlange hatte keiner den Mumm sich eine Strategie
gegen den schnellen Spurter auszudenken. Da gab es schon Vorbilder wie
1993 bei den Weltmeisterschaften in Stuttgart, als der Kenianer Ismael Kirui
mit einem plötzlichen Zwischenspurt bei 1.800 Metern und einem
gnadenlosen Tempolauf ein riesiges Loch zwischen sich und die Gruppe um
Haile Gebrselassie riss. Als
der Meister merkte, dass Kirui kein "Opferläufer" der Kenianer war,
sondern deren momentane Nummer Eins, zog er seinen unwiderstehlichen
Spurt an, aber zu spät, ein halber Meter fehlte Haile an der
Ziellienie. So macht man das!
Anders in London. Mo Farah
kontrollierte in einem unglaublich langsamen Bummelrennen auf den
ersten 2.000 Metern die Konkurrenz, die scheinbar nur noch auf den
zweiten Platz laufen wollte. Keiner unternahm etwas. Bei 2.500 Metern
ging Farah sogar selbst an die Spitze, nicht um das Tempo anzuziehen,
sondern um für einen Ausreissversuch der Gegner gerüstet zu sein. Nun
begann der Steigerungslauf, den die Äthiopier starteten. Vielleicht
wäre es für die drei Weltjahresbesten Äthiopier besser gewesen im
Teamwork von Anfang an gnadenlos Tempo zu laufen und die Spurtkraft von
Farah zu brechen. Einer wäre vielleicht durchgekommen. Aber es lief nun
alles nach Schema F ab. Eingangs der letzten Runde waren alle noch
beieinander und einer war am Schluss der Schnellste. Na wer wohl?
Während
Mo Farah in der langsamsten olympischen Siegerzeit seit Mohammed Gamoudi 1968 unter dem ohrenbetäubendem Jubel des Stadionovals dem Abend
aus britischer Sicht die goldene Krone aufsetzte, balgten sich dahinter
die Geschlagenen um die verbliebenen zwei Medaillen. Der Ex-kenianische
US-Amerikaner Bernard Langat verstolperte eingangs der Zielgeraden und behinderte dabei leicht die kenianische Hoffnung Isiah Kiplangat. Sein Landsmann Thomas Longosiwa lag 100 Meter vor dem Ziel sogar noch fast gleichauf mit Mo Farah, wurde dann aber doch noch vom Äthiopier Dejen Gebremeskel abgefangen. Die anderen mitfavorisierten Äthiopier wurden mit Platz 11 und 12 abgestraft. Schnellster Weißer wurde Galen Rupp (USA) auf Platz sieben, der sich über 10.000 Meter bereits Bronze gesichert hatte. Einzger deutscher Teilnehmer war Arne Gabius aus Tübingen, der im Vorlauf knapp ausschied.
| Ergebnisse:
1 | Mohamed | Farah | GBR | 13:41.66 | 2 | Dejen | Gebremeskel | ETH | 13:41.98 | 3 | Thomas | Pkemei Longosiwa | KEN | 13:42.36 | 4 | Bernard | Lagat | USA | 13:42.99 | 5 | Isiah | Kiplangat Koech | KEN | 13:43.83 | 6 | Abdalaati | Iguider | MAR | 13:44.19 | 7 | Galen | Rupp | USA | 13:45.04 | 8 | Juan Luis | Barrios | MEX | 13:45.30 | 9 | Hayle | Ibrahimov | AZE | 13:45.37 | 10 | Lopez | Lomong | USA | 13:48.19 | 11 | Hagos | Gebrhiwet | ETH | 13:49.59 | 12 | Yenew | Alamirew | ETH | 13:49.68 | 13 | Mumin | Gala | DJI | 13:50.26 | 14 | Cameron | Levins | CAN | 13:51.87 | 15 | Moses | Ndiema Kipsiro | UGA | 13:52.25 |
|
1.500m Frauen - Nanu? Türkischer Doppelerfolg! (10.8.2012)
Für die 1.500 Meter gab es keine klare Favoritin. Vielleicht die Türkin Gamze Bulut, die sich seit letztem Jahr um satte 18 Sekunden verbesserte, oder ihre Landsfrau Cakir Alptekin Asli, die aktuelle Europameisterin oder Doppel-Weltmeisterin 2007 und 2009 Maryam Yusuf Jamal
(Ex-Äthiopien, nun Bahrein)? Es war zudem die letzte Chance für die
Kenianerinnen noch eine Goldmedaille zu erobern. Aber es qualifizierte
sich mit Hellen Obiri nur eine Teilnehmerin. Auch für Äthiopien startete mit Abeba Aregawi nur eine Läuferin. Das Rennen war also die Chance für die Nichtafrikanerinnen.
Gamze Bulut und Yusuf Jamal machten das Tempo, aber nicht besonders schnell. 2:23,97 Minuten war die Zwischenzeit bei 800 Metern, 3:26,88 bei 1.200 Metern. Die Europameisterin und frühere Doperin Cakir Alptekin Asli
hatte in 4:10,23 Minuten schließlich knapp vor der noch aufkommenden
Gamze Bulut und Yusuf Jamal die Nase vorne. Hellen Obiri, die
diesjährige 3.000 Meter Hallenweltmeisterin, wurde übrigens Letzte,
kennzeichnend für den überraschend schwachen Auftritt von Kenias Frauen
bei diesen Olympischen Spielen. Erstaunlich wie schlecht einige der
Jahresweltbesten liefen. Die Äthiopierin Abeba Aregawi lief in diesem
Jahr bereits dreimal unter 4:00 Minuten, kam aber über Platz fünf nicht
hinaus.
| Ergebnisse:
1
| |
Asli Çakir Alptekin
|
TUR
|
4:10.23
|
|
2
| |
Gamze Bulut
|
TUR
|
4:10.40
|
|
3
| |
Maryam Yusuf Jamal
|
BRN
|
4:10.74
|
|
4
| |
Tatyana Tomashova
|
RUS
|
4:10.90
|
|
5
| |
Abeba Aregawi
|
ETH
|
4:11.03
|
|
6
| |
Shannon Rowbury
|
USA
|
4:11.26
|
|
7
| |
Natallia
Kareiva
|
BLR
|
4:11.58
|
|
8
| |
Lucia
Klocová
|
SVK
|
4:12.64
|
|
9
| |
Ekaterina Kostetskaya
|
RUS
|
4:12.90
|
|
10
| |
Lisa
Dobriskey
|
GBR
|
4:13.02
|
|
11
| |
Laura Weightman
|
GBR
|
4:15.60
|
|
12
| |
Hellen
Onsando Obiri
|
KEN
|
4:16.57
|
|
| |
Morgan Uceny
|
USA
|
DNF
|
|
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5.000m Frauen - Meseret Defar mit 3:0 für Äthiopien (10.8.2012)
Die Olympiasiegerin 2012 über 10.000 Meter Tirunesh Dibaba oder ihre äthiopische Landsfrau Meseret Defar, Olympiasiegerin 2004, oder doch noch die Doppelweltmeisterin über 5.000 und 10.000 Meter von 2011 Vivian Cheruiyot aus Kenia? Doch zunächst machte die Britin Jo Pavey
das Tempo in Richtung mäßige 15:35 Minuten, denn die ersten 1.000 Meter
wurden in langsamen 3:07,58 Minuten durchlaufen. Auch bei 2.000 Metern
(6:17,35 Minuten) joggten die Afrikanerinnen immer noch hinten.
Was wollten die Kenianerinnen gegen die spurtstarken Äthiopierinnen
unternehmen?
Die Europäerinnen Pavey und die Italienerin Elena Romagnolo durften sich weiter vorne publikumswirksam in Szene setzen. Auch bis 3.000 Meter (9:27,75 Minuten) tat
sich nichts. Ungewohnt: Tirunesh Dibaba selbst ging bei 3.500 Metern
schließlich in Front, das Tempo wurde angezogen und schon war an der
Spitze nur noch Afrika versammelt. 68er bis 69er Runden folgten und der
Steigerungslauf begann. Die 4.000 Meter Marke wurde in 12:24,81 Minuten
durchlaufen. Zwei Runden vor dem Ziel lag die Zugmaschine Dibaba weiter
vor Defar und Cheruiyot, die Weißen fielen ab. Auf 65,12 Sekunden
beschleunigte Defar die vorletzte Runde. In einer flotten 60er Runde
und 15:04,25 Minuten siegte schließlich auf der Zielgerade Meseret
Defar in einem nicht besonders aufregenden Rennen vor Cheruiyot.
Die
Kenianerin, selbst keine schlechte Spurterin, konnte sich noch vor die
im Spurt müde wirkende Dibaba schieben und schien den 10.000 Meter von
letzter Woche Lauf besser verkraftet zu haben. Meseret Defar startete
eben nicht über 10.000 Meter. So konnte die Olympiasiegerin von 2004,
die auch 2007 den Weltmeistertitel erkämpfte und 2008 Bronze gewann nun den zweiten
Olympiasieg als Krönung ihrer Karriere verbuchen. Für die letzten 1.000
Meter benötigte sie 2:41 Minuten. Mit einem Heiligenbildchen in den
Händen auf der Bahn knieend dankte sie hinterher offenbar den Göttern und bei der Siegerehrung flossen bei ihr dann auch reichlich die Tränen. Nach dem Sieg von Dibaba über 10.000 Meter und Tiki Gelana im Marathonlauf
war das nun schon das dritte Gold für die Frauen Äthiopiens. Die
Kenianerinnen gehen dagegen leer aus. Dibaba und Defar holten bei
den letzten drei Olympischen Spielen jeweils entweder Gold oder Bronze.
| Ergebnisse:
1
|
Meseret Defar
|
ETH
|
15:04.25
|
2
|
Vivian
Jepkemoi Cheruiyot
|
KEN
|
15:04.73
|
3
|
Tirunesh Dibaba
|
ETH
|
15:05.15
|
4
|
Sally Jepkosgei Kipyego
|
KEN
|
15:05.79
|
5
|
Gelete Burka
|
ETH
|
15:10.66
|
6
|
Viola Jelagat Kibiwot
|
KEN
|
15:11.59
|
7
|
Joanne Pavey
|
GBR
|
15:12.72
|
8
|
Julia Bleasdale
|
GBR
|
15:14.55
|
9
|
Olga
Golovkina
|
RUS
|
15:17.88
|
10
|
Shitaye Eshete
|
BRN
|
15:19.13
|
11
|
Molly Huddle
|
USA
|
15:20.29
|
12
|
Tejitu
Daba
|
BRN
|
15:21.34
|
13
|
Yelena
Nagovitsyna
|
RUS
|
15:21.38
|
14
|
Julie
Culley
|
USA
|
15:28.22
|
15
|
Elena
Romagnolo
|
ITA
|
15:35.69
|
|
800m Männer - Rudisha mit Weltrekord zu Olympiagold (9.8.2012)
Das war Balsam auf die geschundene Seele Kenias. Bisher hatte man nur eine Goldmedaille im 3.000m Hindernislauf durch Ezekiel Kemboi zu verbuchen. Wenn aber einer eine sichere Bank für den Olympiasieg war, dann war es der Masaii David Rudisha
im 800 Meter Lauf, Weltrekordler (1:41:01 Minuten, Rieti 2010) und in
diesem Jahr ungeschlagen. Der 23-Jährige, der von der
Lauftrainerlegende Brother Colm O'Connel
aus Iten betreut wird, schaut normalerweise eher etwas finster-traurig
daher. Doch diesmal hatte der bescheidene Superstar des Teams Kenia
allen Grund zur Freude. Unmittelbar nach dem Startschuss übernahm der
1,90 Meter große Rudisha mit seinem unglaublich raumgreifendem Schritt
die Spitze und gab sie nicht mehr her. Der Weltmeister von Daegu 2011
braucht keinen Tempomacher, und - wer hat eigentlich die Klasse
ihm Tempo machen zu können?
Die Durchgangszeit von 49:28
Sekunden verhieß bereits eine schnelle Zeit. Würde der Meister
einbrechen? Nein - der Mann aus Kilgoris, dessen Vater schon bei den
Olympischen Spielen in Mexiko City im 4x400 Meter Lauf Olympiasilber
erlief - hielt sein Tempo und lief ungefährdet in neuer Weltrekordzeit von 1:40,91 Minuten zu
seinem ersten Olympiagold. Olympiasieg mit Weltrekord, der Traum eines
jeden Athleten! Das gelang zweimal einem der größten Läufer aller
Zeiten, dem Äthiopier Abebe Bikila, der im Marathonlauf 1960 und 1964 in Rom und Tokio gewann. Rudisha stahl damit auch dem wesentlich extrovertierteren Usain Bolt
an diesem Abend die Show, denn dem Jamaikaner gelang es knapp eine
Stunde später zwar über 200 Meter erneut Gold zu holen, aber den
Weltrekord verpasste er, vielleicht beim Austrudeln auf der Ziellinie.
Hinter Rudisha konnte sich der junge Nijel Amos
aus Botswana im Spurt von seinen Konkurrenten absetzen und mit einem
neuen Juniorenweltrekord in 1:41,73 Minuten Silber erlaufen. In
persönlicher Bestzeit von 1:42,53 Minuten holte der Kenianer Timothy Kitum
die zweite Medaille für Kenia. Alle Finalisten konnten sich
letztlich beim Tempomacher Rudisha bedanken. In seinem Windschatten gab
es das schnellste Rennen über 800 Meter aller Zeiten und selbst
der Letzte Andrew Osagie (GBR) lief auf Platz 8 noch in persönlicher Bestzeit von 1:43,77 Minuten ein.
| David Rudisha - 800 Meter Olympiasieger in Weltrekordzeit von 1:40,91 Minuten. (Foto, Copyright: Horst Steffny)
Ergebnisse:
1 | David L. Rudisha | KEN | 1:40.91 | (WR) | 2 | Nijel Amos | BOT | 1:41.73 | (WJ) | 3 | Timothy Kitum | KEN | 1:42.53 | (PB) | 4 | Duane Solomon | USA | 1:42.82 | (PB) | 5 | Nick Symmonds | USA | 1:42.95 | (PB) | 6 | Mohammed Aman | ETH | 1:43.20 | (NR) | 7 | Abubaker Kaki | SUD | 1:43.32 | (SB) | 8 | Andrew Osagie | GBR | 1:43.77 | (PB) |
|
Vorläufe 5.000m Männer - Arne Gabius bleibt im Vorlauf hängen (8.8.2012)
Der Tübinger Arne Gabius,
der in diesem Jahr mit für deutsche Verhältnisse guten Leistungen
aufwarten konnte (u.a. 5.000 Meter im Juni in Oslo in 13:13,43 Minuten)
kam im ersten Vorlauf als Siebter in 13:28,01 Minuten nicht weiter. Im
zweiten Vorlauf, der deutlich schneller war, kamen dagegen alle, die
sich nicht unter den ersten fünf Plätzen direkt qualifizieren konnten,
über die Zeitregel weiter. Im Finale stehen neben den drei schnellen
Äthiopiern Gebremeskel, Alamirew und Gebrhiwet,
die in diesem Jahr die Weltbestenliste anführen und über 10.000 Meter
nicht starteten, auch die Gold- und Silbermedaillen Gewinner des 10.000 Meter Rennens Mo Farah (GBR) und Galen Rupp
(USA), die allerdings vielleicht nicht mehr ganz so frisch im Finale am
Samstag sein könnten. Im Finale fehlt auch der Kenianer Edwin Soi, der in diesem Jahr in Paris bereits 12:55,99 Minuten gelaufen ist und in Peking Olympiadritter wurde.
| Arne Gabius scheiterte bei Olympia bereits im Vorlauf (Foto,
Copyright: www.herbertsteffny.de)
|
1.500m Männer - Makloufi? Ein rätselhaftes Rennen! (7.8.2012)
Zugegeben,
dieses Rennen läßt einige Fragezeichen offen. Nicht der leichte Regen
war ein Problem. Der haushohe Favorit und Olympiasieger 2008 Asbel Kiprop, wenn auch nur nachträglich durch Disqualifikation des Dopingsünders Rashid Ramzi,
reihte sich von Beginn an hinten ein, was zunächst nicht ungewöhnlich
für den großen, schlanken Kenianer ist. Doch als dann vorne die Post
abging, joggte er kampflos hinterher!? Es sah aus, als ob er es noch
nicht einmal im Ansatz versuchen würde seinen Titel zu verteidigen.
Alle drei kenianischen Teilnehmer Asbel Kiprop, Silas Kiplagat und Nixon Chepseba
belegten in der Weltjahresbestenliste in dieser Reihenfolge die drei
ersten Plätze, dominierten die Vor- und Zwischenläufe und gingen hier
plötzlich als die Geschlagenen vom Platz. Was ist los im Lande der
Wunderläufer? Haben die letzten Dopingskandale ihre Spuren hinterlassen? Laut dem kenianischen Nachrichten Magazin "Standard" ("Team Kenya in a mess as athletes flop") waren
einige Athleten, auch Asbel Kiprop im Finale verletzt. Es soll auch
Streitereien unter den Offiziellen geben, die die Athleten
beeiträchtigen würden.
Die nächste Irritation: Der Algerier Taoufik Makloufi, der
sich in letzter Zeit sensationell verbesserte, wurde zunächst wegen
unsportlichen Verhaltens nicht für das 1.500 Meter Finale zugelassen,
da er auf seiner zweiten gemeldeten Distanz 800 Meter, wo er immerhin
Afrikameister wurde, tags zuvor nur zum Schein
antrat und kurz nach dem Start ohne Verletzungsanzeichen ausstieg.
Hinterher gab er bei einer Pressekonferenz Knieprobleme an. Einem
Protest
des algerischen Verbandes wurde stattgegeben, man hatte vergessen ihn
vorher für die 800 Meter abzumelden. Dass der Läufer folglich über 800
Meter
antreten musste, aber durch seine vorzeitige Aufgabe nach 200
Metern Kraft sparen
wollte, ist nachvollziehbar, wenn gleich das sehr seltsam aussah. Der
24-Jährige, der im Vorlauf schon einen überragenden oder (wie
angestochen laufenden?) Auftritt hatte, durfte also nach einigem
Hickhack über 1.500 Meter starten. Mit dem Bahrainer Ali Mansour
und dem Türken Ilham Tanui Özbilen waren übrigens zwei
weitere Exil-Kenianer im Feld, die aber ebenfalls keine Rolle im Finale spielen sollten. Die Äthiopier brachten nur einen
Teilnehmer ins Finale.
Nach dem Startschuss machte keiner
das Rennen zunächst wirklich schnell. Nach 1.000
Metern beschleunigte Nixon Chepseba etwas, man dachte die Attacke
der Kenianer würde nun beginnen. Etwas irritierend, dass Asbel Kiprop immer
noch ganz hinten trödelte. Eingangs der letzten Runde war die Gruppe noch
komplett zusammen. Der durch eine Spritze ins Knie wiederhergestellte Taoufik Makloufi schob sich in die erste Reihe neben die verbliebenen Kenianer und den Äthiopier Mekonnen Gebremedhin, um dann auf den letzten 300 Metern alles in Grund und Boden zu sprinten. Der Nordafrikaner siegte überlegen in 3:34:08 Minuten. Der Beifall hielt sich in Grenzen. Zuletzt siegte für Algerien Nourredine Morceli 1996 bei den Männern über 1.500 Meter bei Olympia. Leonel Manzano, der schon die US-Trials gewann, schob sich in einem energischen Spurt noch auf den Silberrang vor Abdalaati Iguider.
Der Favorit Asbel Kiprop joggte zehn Sekunden danach über die
Ziellinie. So hatte man den sonstigen Überläufer noch nicht gesehen.
Was soll man zum Totalausfall der Kenianer sagen? Vielleicht eine
Lebensmittelvergiftung? Der deutsche Teilnehmer Carsten Schlangen kam über den Zwischenlauf nicht hinaus.
| Ergebnisse:
1 | Taoufik Makhloufi | ALG | 3:34.08 | . | 2 | Leonel Manzano | USA | 3:34.79 | (SB) | 3 | Abdalaati Iguider | MAR | 3:35.13 | . | 4 | Matthew Centrowitz | USA | 3:35.17 | . | 5 | Henrik Ingebrigtsen | NOR | 3:35.43 | (NR) | 6 | Mekonnen Gebremedhin | ETH | 3:35.44 | . | 7 | Silas Kiplagat | KEN | 3:36.19 | . | 8 | Ilham Tanui Özbilen | TUR | 3:36.72 | . | 9 | Nicholas Willis | NZL | 3:36.94 | . | 10 | Belal Mansoor Ali | BRN | 3:37.98 | . | 11 | Nixon Kiplimo Chepseba | KEN | 3:39.04 | . | 12 | Asbel Kiprop | KEN | 3:43.83 | . |
|
Triathlon Männer - Das Laufdiktat des Alistair Brownlee (7.8.2012)
Die läuferische Leistung des Alistair Brownlee
im Hyde Park war beeindruckend! Nachdem beim Schwimmen des olympischen
Ausdauerdreikampfes die Einzelleistung abgefragt wird, man sich aber
beim Radfahren durch das anders als beim Ironman erlaubte
Windschattenfahren irgendwie aber durchlutschen kann, musste der
Showdown beim abschließenden 10 Kilometer Lauf fallen! Und da ließ der
Brite vor heimischem Publikum nichts mehr anbrennen. Kaum die
Laufschuhe an den Füßen, übernahm er nach einem Blitzwechsel aus einer
20er-Gruppe mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Joanathan Brownlee das Tempodiktat, dem nur noch der Spanier Javier Gomez
folgen konnte. Ohne sich um die anderen zu kümmern, zog der 24-Jährige
dann sein Ding konsequent durch und schüttelte seine Mitstreiter nach
und nach ab. Im Ziel hatte er letztlich eine ordentliche Zeit von 29:07
Minuten und die Goldmedaille sicher. Ein weiterer Grund zum feiern:
Bruder Jonathan Brownlee holte hinter dem Spanier noch Bronze. Bester
Deutscher wurde als Sechster Titelverteidiger und Routiner Jan Frodeno,
der nach Verletzungspausen noch eine beachtliche Leistung ablieferte.
Erst seit knapp zwei Monaten konnte er wieder das Lauftraining
aufnehmen. Mit 30:06 Stunden (sechstschnellste Zeit) war er schneller
als der als guter Läufer bekannte Steffen Justus (30:16 Minuten, achtschnellste Zeit), der auf Platz 16 einkam. Auf Rang 31 landete der dritte Deutsche Maik Petzold (33:00 Minuten).
| |
3.000m Hindernis - Die (gedopte) Weltmeisterin Zaripova mit
Start-Ziel-Sieg (6.8.2012)
Toll zunächst, dass zwei deutsche Teilnehmerinnen es - wie weiter unten
berichtet - es bis ins
Finale geschafft haben. Bei leichtem Regen wurde im Verlaufe
des
Rennens nach anfänglichen Stehversuchen das Tempo zunehmend schneller.
Die beiden Deutschen
Antje Möldner und Geza Felicitas Krause,
die keine ernsthaften Medaillenchancen hatten, hielten sich hinten auf.
Vorne gab dagegen die Russin Yuliya Zaripova den
Takt vor. Zur Hälfte des Rennes teilte sich das Feld und
die Deutschen verloren den Abschluss. Vorne bildete
sich eine
Siebenergruppe heraus mit zwei Kenianerinnen und drei Äthiopierinnen.
Die Weltrekordlerin Gulnara
Galkina
aus Russland stieg vorzeitig aus. Eingangs der letzte
Runde führte
immer noch die amtierende Weltmeisterin Zaripova, dahinter zwei
Äthiopierinnen,
eine Kenianerin und die Tunesierin Habiba
Ghribi,
die noch die Ostafrikanerinnen überlaufen konnte. Doch die Russin ließ
sich vorne die Goldmedaille nicht mehr nehmen. In 9:06:72 Minuten und
persönlicher Bestleistung gewann sie überlegen das Finale, Bronze
sicherte sich die Äthiopierin Sofia
Assefa gegen die heranstürmende Kenianerin Milcah Chemos Cheywa.
Nachtrag
22.11.2016: Wegen der Einnahme des Anabolikums Oral-Turinabol wurden
der Russin Zaripova, die bereits 2015 wegen Unregelmäßigkeiten im
Blutpass gesperrt wurde, nun der Olympiasieg aberkannt. Nachtests des
IOC kamen zu dem neuen Befund.
Mit 9:21,78 wurde Antje Möldner
auch angesichts ihrer Krankheitsvorgeschichte gute Siebte und die
gerade 20-Jahre alt gewordene Nachwuchsläuferin Krause spurtete
sich bei ihrer Olympia-Premiere gegen die US-Amerikanerin Emma Coburn auf
Platz acht, erzielte damit also einen Endkampfplatz noch vor
der
Kenianerin Mercy Njoroge.
Sie
bezeichnete ihr Olympiafinale hinterher im Interview als "einen Traum."
Immerhin lief Kause mit 9:23,52 Minuten erneut persönliche Bestzeit und
U-23 Europarekord. Damit ist sie auch nur noch fünf Sekunden
vom deutschen Rekord von Antje Möldner (9:18:54 Minuten) entfernt.
Das Ziel der EM-Vierten war Olympiafinale und Hausrekord, den sie in London
um rund 10 Sekunden nach oben schraubte. Das läßt für die Zukunft
hoffen! Die beiden Deutschen belegen übrigens mit ihren Leistungen
die Plätze acht und zehn der momentanen Weltjahresbestenliste!
Konkurrenz hat noch immer das Geschäft und die Motivation gehoben!
|
Ergebnisse:
1. |
|
Yuliya
Zaripova* |
RUS |
9:06.72 |
(PB) |
2. |
|
Habiba
Ghribi |
TUN |
9:08.37 |
(NR) |
3. |
|
Sofia
Assefa |
ETH |
9:09.84 |
. |
4. |
|
Milcah
Chemos Cheywa |
KEN |
9:09.88 |
. |
5. |
|
Hiwot
Ayalew |
ETH |
9:12.98 |
. |
6. |
|
Etenesh
Diro |
ETH |
9:19.89 |
(PB) |
7. |
|
Antje
Möldner-Schmidt |
GER |
9:21.78 |
(SB) |
8. |
|
Gesa
Felicitas Krause |
GER |
9:23.52 |
(PB) |
9. |
|
Emma
Coburn |
USA |
9:23.54 |
(PB) |
10. |
|
Mercy
Wanjiku Njoroge |
KEN |
9:26.73 |
. |
11. |
|
Clarisse
Cruz |
POR |
9:32.44 |
. |
12. |
|
Marta
Domínguez |
ESP |
9:36.45 |
. |
13. |
|
Polina
Jelizarova |
LAT |
9:38.56 |
. |
14. |
|
Bridget
Franek |
USA |
9:45.51 |
. |
. |
|
Gulnara
Galkina |
RUS |
DNF |
|
|
3.000m Hindernis Männer - Ezekiel Kemboi überragend
(5.8.2012)
Als ich Ezekiel Kemboi
in Eldoret auf der Crossbahn im Trainingscamp des IOC/IAAF auf der Farm
der kenianischen Lauflegende Kipchoge
Keino
traf, machte er einen sehr intelligenten Eindruck. Er wußte wovon er
sprach, als wir beispielsweise über sein Training redeten. Er kam im
Februar gerade von einem 30 Kilometerlauf zurück. 30 Kilometer
...Training wie ein Marathonläufer? Ja, er mache zu diesem Zeitpunkt
viel Grundlagenausdauertraining, 220 Kilometer die Woche! Klar im Mai
oder Juni vor den Höhepunkten sind es dann weniger Umfang bei mehr
Intensität und hindernisspezifischem Training. Machen wir es kurz: von
Nichts kommt Nichts und Ezekiel Kemboi ist ein Meister darin auf den
Punkt fit zu sein. Das hat er bereits als Doppelweltmeister 2009 / 2011
und als Olympiasieger von 2004 bewiesen. Weiter: der Kerl hat
Nerven wir Drahtseile und ist dennoch ein ganz lockerer Typ. Selbst die
Klage einer Frau vor ein paar Wochen im heimischen Eldoret, er habe sie
nach einem Barbesuch zu Sex aufgefordet und dann mit dem Messer
bedroht, weil sie sich weigerte, konnten ihn in der Konzentration nicht
stören.
Dem Vorwurf widersprach der frühere Schul-Diskjockey natürlich
und
seine Anwälte erwirkten eine Verschiebung der Verhandlung hinter die
Olympischen Spiele.
Und so cool und lässig gestaltete der Mann
mit dem kenianischen Irokesenschnitt (den er sich extra nach dem Vorlauf wie bei der WM 2011 für das Finale
zulegte) dann auch den Rennverlauf.
Zunächst nicht besonders spannend. Ein verbummelter erster Kilometer.
Kemboi trödelt weit hinten eingeklemmt auf der Innenbahn. Als nach der
Hälfte sein junger Landsmann Abel
Mutai
das Tempo erhöhte, zog das Feld von selbst auseinander. Der Pulk war
entwirrt und Kemboi wurschtelte sich auf der Innenbahn durchgehend
irgendwie weiter nach vorne. Erst zwei Runden vor Schluss, als es
richtig schnell wurde, zeigte er sich in der ersten Reihe und griff
dann auf der letzten Runde mit einer harten Beschleunigung an. Das riß
ein Loch zwischen sich und die Verfolger. Wie schon zuvor 2011 in Daegu
konnte er zur Außenbahn rauslaufen und schon vor der Ziellinie
austrudeln, um seinen Sieg genüßlich auch wieder mit einem Tänzchen zu
feiern. Er holte das erste Gold für Kenia bei diesen Spielen und sorgte
dafür, dass die olympische Siegesserie im 3.000m Hindernislauf seit
1984 nicht unterbrochen wurde. Bedenkt man, dass Kenia die Spiele 1976
und 1980 boykottierte, so ergibt sich mit den
Siegen von Amos Biwott
(Mexiko 1968) und Kipchoge Keino (München 1972)
eine lupenreine Siegesserie, zumindest also, wenn Kenia teilnahm.
Der Titelverteidiger Brimin
Kipruto war
in der vorletzten Runde zu Sturz gekommen und konnte danach
nicht
mehr in die Spitze zurückkommen. Sein fünfter Platz ist aller Ehren
wert. Kemboi aber dürfte mit drei weiteren
Silbermedaillen bei den Weltmeisterschaften 2003, 2005 und 2007 nun als
der erfolgreichste
Hindernisläufer aller Zeiten
gelten. Lediglich der Weltrekord fehlt ihm noch. Den streifte er
bereits 2011 um zwei Sekunden als er in 7:55,76 Minuten in Monaco die
Marke von Saif Saaeed
Shaheen (Qatar, Ex-Kenia, alias Stephen Cherono) nur um
knapp zwei Sekunden verfehlte. Aber das kann für den 30-Jährigen
ja noch kommen... falls er nicht seine Anküdigung wahr macht, das sein
sein letztes Bahnrennen gewesen. Denn er möchte in Absprache mit seinem
Trainer Moses Kiptanui, der
selbst dreimal Hindernis-Weltmeister war, jetzt auf Marathon
umsteigen. Warum nicht? Es gab viele gute Umsteiger von Hindernis auf
Marathon. Auch Waldemar
Cierpinski, Doppelolympiasieger der DDR im Marathonlauf
war zuvor Hindernisläufer und auch meine beste Disziplin in der Jugend
war der Hindernislauf bevor ich auf Marathon umsattelte.
|
Fit
auf den Punkt - Ezekiel Kemboi ist ein Meisterschaftsläufer 2x WM-Gold,
2x Olympiasieger! Hier mit Herbert Steffny in Eldoret/Kenia
(Foto,
Copyright: www.herbertsteffny.de)
Ergebnisse:
1. |
Ezekiel Kemboi |
KEN |
8:18.56 |
. |
2. |
Mahiedine Mekhissi-Benabbad |
FRA |
8:19.08 |
. |
3. |
Abel Kiprop Mutai |
KEN |
8:19.73 |
. |
4. |
Roba Gari |
ETH |
8:20.00 |
. |
5. |
Brimin Kiprop Kipruto |
KEN |
8:23.03 |
. |
6. |
Evan Jager |
USA |
8:23.87 |
. |
7. |
Hamid Ezzine |
MAR |
8:24.90 |
. |
8. |
Donald Cabral |
USA |
8:25.91 |
. |
9. |
Tarik Langat Akdag |
TUR |
8:27.64 |
. |
10. |
Ion Luchianov |
MDA |
8:28.15 |
. |
11. |
Brahim Taleb |
MAR |
8:32.40 |
. |
12. |
Nahom Mesfin |
ETH |
8:35.12 |
. |
13. |
Yuri Floriani |
ITA |
8:40.07 |
. |
|
Benjamin Kiplagat |
UGA |
DQ |
. |
. |
Jukka Keskisalo |
FIN |
DNF |
|
|
Marathon Frauen - Tiki Gelana, die Nichte des Olympiasiegers! (5.8.2012)
116
Frauen starteten mittags bei Regen und 18,5 Grad Celsius auf
einem winkligen Rundkurs entlang aller Sehenswürdigkeiten in der
Londoner Innenstadt. Das bedeutete auch wechselnde Untergründe,
teilweise enge Gassen, nasse, glatte Platten und Kopfsteinpflaster. Das
Londoner Publikum stand bewaffnet mit Regenschirmen dennoch dicht am Straßenrand. Dabei auch die
mittlerweile 42-jährige Titelverteidigerin Constantina Dita aus
Rumänien und die deutschen Teilnehmerinnen Irina Mikitenko
und Susanne Hahn,
die sich bei einem moderaten Beginn auch in vorderster Reihe zeigten.
Die favorisierten Afrikanerinnen hielten sich zu diesem Zeitpunkt noch
zurück. Die 5 Kilometer Marke wurde in 17:20 Minuten durchlaufen. Frage
war wie lange die Afrikanerinnen um die große Favoritin Mary Keitany
aus Iten/Kenia sich zurück halten werden. Kenia gewann noch nie
olympisches Gold im Marathonlauf. Allerdings liegt ihnen Regen
überhaupt nicht! Dabei ist Regen, abgesehen vom möglichen Rutschen auf
dem Untergrund bei schlechtem Schuhwerk eher leistungsfördernd, denn
das Abkühlen mit Wasser spielt nun keine Rolle. Trinken ist nur noch
wegen der Kohlenhydrataufnahme relevant. Vielleicht eine Chance für
Europäerinnen, Amerikanerinnen, Japanerinnen oder auch die
mitfavorisierten Chinesinnen? Irina Mikitenko hat schon beim London
Marathon bewiesen, dass sie im Regen laufen kann. Solte es ihr Tag
werden?
Bei neun Kilometern übernahm Mary Keitany kurz die
Führung, um allerdings nur etwas unbeholfen an einer
Verpflegungsstation zur Flasche zu greifen. Afrikanerinnen und
Getränkestationen - immer eine Katastrophe! Die englische Hoffnung Mara Yamauchi
stieg unterdessen schon aus. Bei 10 Kilometern in 34:46
Minuten
lag Susanne Hahn sogar in Front. Das Tempo war nicht schneller geworden
und lief zunächst auf 2:26 Stunden hinaus. Das wäre klare Bestzeit für
Susanne Hahn, die sich mit bis zu 200km / Woche u.a. auf Texel, während
sich Mikitenko in St Moritz vorbereitete. Das Feld schrumpfte
mittlerweile auf rund 40 Läuferinnen zusammen. Nach einer
Dreiviertelstunde ließ der Regen etwas nach. Die offensiv an der Spitze
laufende Italienerin Valeria
Straneo (2:23:44, Rotterdam 2012) durfte weiter das Tempo
machen. Mit in der Führungsgruppe bei 15 Kilometern (52:10 Minuten)
in vorderster Front weiter Irina Mikitenko und etwas weiter hinten die
nach wie vor mutig laufende Susanne Hahn. Das Tempo blieb konstant auf
2:26er Kurs. Straneo ließ man weiter an der Spitze gewähren.
Die Keniatruppe um Weltmeisterin Edna
Kiplagat
(mit Kappe gegen Regen), Mary Keitany und Priscah Jeptoo, stark
x-beinig laufend, hielten sich sehr zurückhaltend und schwätzend hinten
in der Spitzengruppe auf. Irina Mikitenko positionierte sich
nach wie vor an dritter, vierter Position und hinterließ einen guten
Eindruck. Bei 18 Kilometern musste Susanne Hahn
abreissen lassen, ebenso wie die Mitfavoritin Liliya Shobukhova
aus Russland, die die schnellste Bestzeit mit 2:18:20 Stunden im
Vorfeld aufweisen konnte. Bei 20 Kilometern
in 1:09:26 Stunden waren noch knapp 30 Läuferinnen zusammen. Das Tempo
wurde nur minimal schneller. Susanne Hahn lag auf dem Rang 42.
Halbmarathon wurde in 1:13:13 Stunden unter Führung von Straneo
durchlaufen. Shobukova befand sich nicht mehr in der Spitzengruppe und
stieg bei 22,5km mit Muskelproblemen aus.
Marathon ist die Kunst des Warten könnens.... wann würde Mary Keitany
losgehen? Oder wer sonst? Bei 22 Kilometern
übernahm Edna Kiplagat kurz die Führung, um an einer
Verpflegungsstation vorne zu sein. Auch die Äthiopierinnen erwies sich
wie Tiki Gelana
sehr ungeschickt bei der Flaschenaufnahme. Da musste sie schon mal ne
Flasche vom Boden auflesen. Bei 23 Kilometern
zeigten sich erstmals die Kenianerinnen vorne. Das Feld schrumpfte auf
knapp 20 Läuferinnen zusammen. Darunter nach wie vor Irina Mikitenko.
Drei Äthiopierinnen waren noch dabei. Der Steigerungslauf solte
beginnen? Bei 24 Kilometern setzte die Weltmeisterin Edna Kiplagat
eine Lücke zwischen sich und die Führungsgruppe. Sofort zogen die drei
Äthiopierinnen und die beiden anderen Kenianerinnen nach. Der Rest
konnte nicht mehr folgen. Es deutete sich ein Länderkampf Kenia gegen
Äthiopien an. Mikitenko positionierte sich um Platz 10. 1:26:23 Stunden
war die Zwischenzeit bei 25 Kilometern,
der 5 Kilometer Abschnitt war mit 16:57 Minuten etwas schneller
geworden, aber sicherlich noch nicht der flotteste Abschnitt. Hinter
den Afrikanerinnen nahmen die US-Amerikanerin Shalane Flanagan,
die Portugiesin Jessica
Augusto und die Chinesin Xiaolin Zhu die
Verfolgung auf und konnten bald wieder aufschließen, während mit Aselefech Mergia
die erste Äthiopierin sich nach hinten verabschiedete. Das konnte noch nicht alles gewesen
sein. Wann wird der nächste Antritt kommen?
Die
Sonne kam mittlerweile raus, das Wetter wurde etwas afrikanischer.
Wieder zogen die Kenianerinnen an. Zhu und Flanagan fielen wieder
zurück. Die Weltjahres-Zweitschnellste Tiki Gelana und die Schwester
der Olympia-10.000m Siegerin Mare Dibaba machten noch einen guten
Eindruck. Sollte es durch die Kenianerinnen zu
einer Wiederholung von Platz 1-3 wie beim London Marathon im Frühjahr
kommen? Mikitenko lag unterdessen in der langen Kette der Abgehängten
auf Platz 11 rund 120 Meter dahinter. Bei 30 Kilometern,
die das Führungsquintett in 1:42:44 Stunden durchlief, hatte Mikitenko
schon 38 Sekunden Rückstand. Vorne drückte Keitany auf die Tube. Der
letzte 5 Kilometern
Abschnitt war nun schon in 16:21 Minuten! Das ist ein Tempo für unter
2:20 Stunden. Doch dann testete die vergleichsweise etwas kräftiger
gebaute Tiki Gelana bei 31 Kilometern
an einer Wasserstation die Konkurenz mit prüfendem Blick besonders auf
die zierliche Keitany. Die allerdings mit schief gelegtem Kopf sich
scheinbar nicht beirren ließ.
Als erste bekam nun Mare Dibaba Schwierigkeiten, während sich etwas überraschend die Russin Tatyana Petrova Arkhipova,
eine 2:25:01 Stunden Läuferin (Fünfte in Berlin 2011), von hinten
wieder an die Spitzengruppe heran pirschte. Sie ist keineswegs ein
unbeschriebenes Blatt, denn die 31-Jährige gewann bereits den Los
Angeles 2009. 2007 wurde sie zudem Vize-Weltmeisterin im Hindernislauf
in Osaka. Edna Kiplagat schwächelte etwas, so dass die Russin auf Platz
vier lag. Fast machte es den Eindruck, also ob die Afrikanerinnen etwas
irritiert waren, dass eine Weiße zu ihnen auflief. Irgendwie
war
jetzt das Tempo raus. Die taktischen Geplänkel, die vielen Kurven und
Ecken kosteten zudem auch Kraft. Drei Kenianerinnen, ein
Russin
und die Äthiopierin Gelana belauerten sich. Bei 34 Kilometern
hatte Kiplagat erneut Schwierigkeiten und sollte endgültig
zurückfallen. Bei 1:59:29 Stunden übernahm die Russin zeitweilig sogar
die Führung. Das Tempo war mit 16:45 Minuten wieder langsamer geworden.
Sollte es durch die Russin, die einen starken Eindruck machte, eine
Überraschung geben? Irina Mikitenko lag unterdessen nur
noch auf Platz 16. Flanagan und Zhu liefen sich als Sechste und Siebte langsam an
Kiplagat heran.
Vier
liefen vorne noch zusammen, eine würde keine Medaille bekommen. Die
Russin war psychologisch vielleicht im Vorteil von hinten
aufgeschlossen zu haben. Keitany übernahm wieder die Führung,
beschleunigte bei 39 Kilometern wieder etwas an einem Anstieg, Tiki Gelana, die Nichte des
Olympiasiegers 2000 Gezaghene Abera und Priscah Jepotoo
konnten folgen. Teamwork: Jeptoo brachte bei
39 Kilometern an einer Getränkestaton Keitany sogar eine Flasche. Dabei
verloren die Afrikanerinnen allerdings wieder Zeit, so dass Petrova, die zwischenzeitlich den Kontakt
verlor wieder
aufschließen konnte. 40 Kilometer in 2:16:10 Stunden. Das Tempo blieb
mit 16:41 Minuten konstant. Die Spannung wuchs. Wer aus dem Quartett
würde sich durchsetzen können? Niemand zeigte wirklich eine Schwäche.
Tiki Gelana forcierte leicht und Überraschung: Mary Keitany, die
Favoritin, fiel zurück! Jeptoo versuchte verzweifelt zu folgen, Petrova
20 Meter dahinter. Immer wieder umschauend hatte die Rotterdam Siegerin
Tiki Gelana 700 Meter vor dem Ziel 20 Meter Vorsprung. Jeptoo kämpfte
wie besessen, konnte aber nicht mehr aufschließen. Mit fünf Sekunden
Rückstand blieb ihr immerhin Silber, ihr zweites nach WM-Silber im
Vorjahr in Daegu. Sieg aber für Äthiopien in 2:23:07 Stunden,
einem olympischen Rekord (bisher Naoko Takahashi, JPN
2:23:14 Stunden 2000)! Der zweite Olympiaerfolg
nach Fatuma Roba
im Jahre 1996! Die Siegerin küsste hinter dem Ziel
den Boden. Freudentänze natürlich im äthiopischen Lager! Bronze
holte sich Tatjana Petrova in 2:23:29 Stunden.
Mary Keitany ging als
Vierte 49 Sekunden hinter der Siegerin leer aus. Für die Kenianerinnen
blieb es die dritte Silbermedaille in Folge. Im Interview kommentierte sie folgendermaßen: "Das
war nicht mein Tag. Ich bin auch im Training nie im Regen gelaufen und
da waren diese vielen Kurven und Ecken in diesem Rennen...." Puhhh,
....das klingt für mich nicht gerade nach einer optimalen Vorbereitung.
Den Streckenplan hätte man sich doch schon mal anschauen können. Dass
Afrikaner keinen Regen mögen, hatte ich eingangs schon erwähnt, aber
auch das läßt sich trainieren! Auch in ihrem Heimatort Iten/Kenia gibt
es Regen(-zeit). Den meiden die Einheimischen aber wie die Katzen, wie ich bei meinen Aufenthalten dort oben selbst beobachten konnte.
Irina Mikitenko
kämpfte sich durch und lief in 2:26:44 Stunden auf den 14. Platz, 3:37
Minuten hinter der Spitze, aber immerhin noch vor der Weltmeisterin Edna
Kiplagat, die nur noch den 20. Platz belegen konnte. Susanne Hahn,
die wohl für ihre Verhältniss etwas zu schnell anging, kam in soliden
2:30:22 Stunden auf Platz 32. Immerhin eine Verbesserung gegenüber
Peking 2008, als die Saarbrückerin 52.Platzierte wurde. Irina
Mikitenko war hinterher im Interview mit der Platzierung nicht
zufrieden, sie lief auf Risiko, es wäre aber nicht aufgegangen. Die
Strecke schätzte sie als schwierig ein. Respekt hatte die
Gelnhausenerin für die vorne erzielten Zeiten. Meiner Meinung nach
hatte Mikitenko 2008, als sie in Peking nicht antrat, den rechten
Zeitpunkt verpasst olympisches Edelmetall zu ergattern. Mit 39
Jahren ist der Zug schon abgefahren. Die Schweizerin Maja Neuenschwander
belegte unter 107 Finisherinnen in 2:34:50 Stunden den 53. Platz, eine Sekunde und einen Platz vor der Österreicherin Andrea Mayr. Die
Titelverteidigerin Constantina
Dita
aus Rumänien lief auf dem 86. Platz in 2:41:34 Stunden ein,
kurioserweise genau an ihrem 42,195. Geburtstag. Soll heißen, sie war
an diesem Tag 42 Jahre
und 195 Tage alt. Der heimliche Geburtstag für jeden
Marathoni, und das bei Olympia, das nenne ich einen Volltreffer!
|
Die
Marathon Olympiasiegerin Tiki Gelana kurz vor dem Ziel. Dahinter die
Kenianerin Priscah Jeptoo.
Ergebnisse:
1 |
Tiki Gelana |
ETH |
2:23:07
|
(OR) |
2 |
Priscah Jeptoo |
KEN |
2:23:12
|
. |
3 |
Tatyana Petrova Arkhipova |
RUS |
2:23:29
|
(PB) |
4 |
Mary Jepkosgei Keitany |
KEN |
2:23:56
|
. |
5 |
Tetyana Gamera-Shmyrko |
UKR |
2:24:32
|
(NR) |
6 |
Xiaolin Zhu |
CHN |
2:24:48
|
. |
7 |
Jessica Augusto |
POR |
2:25:11
|
. |
8 |
Valeria Straneo |
ITA |
2:25:27
|
. |
9 |
Albina Mayorova |
RUS |
2:25:38
|
. |
10 |
Shalane Flanagan |
USA |
2:25:51
|
. |
11 |
Kara Goucher |
USA |
2:26:07
|
. |
12 |
Helalia Johannes |
NAM |
2:26:09
|
(NR) |
13 |
Marisa Barros |
POR |
2:26:13
|
. |
14 |
Irina Mikitenko |
GER |
2:26:44
|
. |
15 |
Kimberley Smith |
NZL |
2:26:59
|
. |
16 |
Ryoko Kizaki |
JPN |
2:27:16
|
. |
17 |
Lisa Jane Weightman |
AUS |
2:27:32
|
(PB) |
18 |
Isabellah Andersson |
SWE |
2:27:36
|
. |
19 |
Yoshimi Ozaki |
JPN |
2:27:43
|
. |
20 |
Edna Ngeringwony Kiplagat |
KEN |
2:27:52
|
. |
21 |
Ana Dulce Félix |
POR |
2:28:12
|
. |
22 |
Xueqin Wang |
CHN |
2:28:21
|
. |
23 |
Mare Dibaba |
ETH |
2:28:48
|
. |
24 |
Hilda Kibet |
NED |
2:28:52
|
. |
25 |
Inés Melchor |
PER |
2:28:54
|
(NR) |
26 |
Alessandra Aguilar |
ESP |
2:29:19
|
. |
27 |
Rasa Drazdauskaité |
LTU |
2:29:29
|
(PB) |
28 |
Diana Lobacevske |
LTU |
2:29:32
|
(PB) |
29 |
Anna Incerti |
ITA |
2:29:38
|
. |
30 |
Rosaria Console |
ITA |
2:30:09
|
. |
31 |
Diane Nukuri |
BDI |
2:30:13
|
(NR) |
32 |
Susanne Hahn |
GER |
2:30:22
|
. |
33 |
Nastassia Staravoitava |
BLR |
2:30:25
|
. |
34 |
Sviatlana Kouhan |
BLR |
2:30:26
|
. |
35 |
René Kalmer |
RSA |
2:30:51
|
. |
36 |
Karolina Jarzynska |
POL |
2:30:57
|
. |
37 |
Souad Aït Salem |
ALG |
2:31:15
|
. |
38 |
Beata Naigambo |
NAM |
2:31:16
|
. |
39 |
Jessica Trengove |
AUS |
2:31:17
|
. |
40 |
Jessica Draskau-Petersson |
DEN |
2:31:43
|
(PB) |
41 |
Yunhee Chung |
KOR |
2:31:58
|
. |
42 |
Aselefech Mergia |
ETH |
2:32:03
|
. |
43 |
Gladys Tejeda |
PER |
2:32:07
|
(PB) |
44 |
Freya Murray |
GBR |
2:32:14
|
. |
45 |
Lidia Simon |
ROU |
2:32:46
|
(SB) |
46 |
Marisol Romero |
MEX |
2:33:08
|
. |
47 |
Adriana Aparecida da Silva |
BRA |
2:33:15
|
. |
48 |
Olena Burkovska |
UKR |
2:33:26
|
. |
49 |
Kum-Ok Kim |
PRK |
2:33:30
|
. |
50 |
Karina Pérez |
MEX |
2:33:30
|
. |
51 |
Erika Abril |
COL |
2:33:33
|
(NR) |
52 |
Lisa Christina Stublic |
CRO |
2:34:03
|
. |
53 |
Maja Neuenschwander |
SUI |
2:34:50
|
. |
54 |
Andrea Mayr |
AUT |
2:34:51
|
. |
55 |
Wilma Arizapana |
PER |
2:35:09
|
. |
56 |
Kyong-Hui Jon |
PRK |
2:35:17
|
. |
57 |
Claire Hallissey |
GBR |
2:35:39
|
. |
58 |
Jiali Wang |
CHN |
2:35:46
|
. |
59 |
Rehaset Mehari |
ERI |
2:35:49
|
. |
60 |
Iuliia Andreeva |
KGZ |
2:36:01
|
. |
61 |
María Elena Espeso |
ESP |
2:36:12
|
. |
62 |
Lishan Dula |
BRN |
2:36:20
|
. |
63 |
Bahar Dogan |
TUR |
2:36:35
|
. |
64 |
Erika Olivera |
CHI |
2:36:41
|
(SB) |
65 |
Natalia Cerches |
MDA |
2:37:13
|
(PB) |
66 |
Linda Byrne |
IRL |
2:37:13
|
. |
67 |
Ivana Sekyrová |
CZE |
2:37:14
|
. |
68 |
Ava Hutchinson |
IRL |
2:37:17
|
. |
69 |
Natalia Romero |
CHI |
2:37:47
|
. |
70 |
Dailín Belmonte |
CUB |
2:38:08
|
(PB) |
71 |
Ana Subotic |
SRB |
2:38:22
|
. |
72 |
Sultan Haydar |
TUR |
2:38:26
|
. |
73 |
Samira Raif |
MAR |
2:38:31
|
(SB) |
74 |
Mi-Gyong Kim |
PRK |
2:38:33
|
. |
75 |
Remalda Kergytè |
LTU |
2:39:01
|
. |
76 |
Kyung-Hee Lim |
KOR |
2:39:03
|
. |
77 |
Sladana Perunovic |
MNE |
2:39:07
|
(NR) |
78 |
Olga Dubovskaya |
BLR |
2:39:12
|
. |
79 |
Risa Shigetomo |
JPN |
2:40:06
|
. |
80 |
Amira Ben Amor |
TUN |
2:40:13
|
(NR) |
81 |
Tanith Maxwell |
RSA |
2:40:27
|
. |
82 |
María Peralta |
ARG |
2:40:50
|
. |
83 |
Rosa Chacha |
ECU |
2:40:57
|
(SB) |
84 |
- Triyaningsih |
INA |
2:41:15
|
. |
85 |
Beáta Rakonczai |
HUN |
2:41:20
|
. |
86 |
Constantina Dita |
ROU |
2:41:34
|
. |
87 |
Leena Puotiniemi |
FIN |
2:42:01
|
. |
88 |
Žana Jereb |
SLO |
2:42:50
|
. |
89 |
Ümmü Kiraz |
TUR |
2:43:07
|
. |
90 |
Mamorallo Tjoka |
LES |
2:43:15
|
(SB) |
91 |
Gabriela Traña |
CRC |
2:43:17
|
. |
92 |
Zsófia Erdélyi |
HUN |
2:44:45
|
. |
93 |
Jane Suuto |
UGA |
2:44:46
|
. |
94 |
Yolimar Pineda |
VEN |
2:45:16
|
. |
95 |
Anikó Kálovics |
HUN |
2:45:55
|
. |
96 |
Seongeun Kim |
KOR |
2:46:38
|
. |
97 |
Vanessa Veiga |
ESP |
2:46:53
|
. |
98 |
Dace Lina |
LAT |
2:47:47
|
. |
99 |
Katarina Bérešová |
SVK |
2:48:11
|
. |
100 |
Benita Willis |
AUS |
2:49:38
|
. |
101 |
Claudette Mukasakindi |
RWA |
2:51:07
|
. |
102 |
Otgonbayar Luvsanlundeg |
MGL |
2:52:15
|
. |
103 |
Evelin Talts |
EST |
2:54:15
|
. |
104 |
Konstadína Kefalá |
GRE |
3:01:18
|
. |
105 |
Ni Lar San |
MYA |
3:04:27
|
. |
106 |
Juventina Napoleao |
TLS |
3:05:07
|
(PB) |
107 |
Caitriona Jennings |
IRL |
3:22:11
|
. |
. |
Lucia Kimani |
BIH |
DNF |
. |
. |
Yolanda Caballero |
COL |
DNF |
. |
. |
Mara Yamauchi |
GBR |
DNF |
. |
. |
Soumiya Labani |
MAR |
DNF |
. |
. |
Lornah Kiplagat |
NED |
DNF |
. |
. |
Irvette van Blerk |
RSA |
DNF |
. |
. |
Liliya Shobukhova |
RUS |
DNF |
. |
. |
Olivera Jevtic |
SRB |
DNF |
. |
. |
Tetyana Filonyuk |
UKR |
DNF |
. |
. |
Desireé Davila |
USA |
DNF |
. |
. |
Sharon Tavengwa |
ZIM |
DNF |
|
|
Ist ja ein
Ding - da läuft was beim 20km Gehen!
Daumen hoch
- alles ok? Nö!!! Tut mir leid, ich kann mich mit dem Wettkampfgehen
nicht anfreunden. In der
Zeitlupe
erkennt man schnell, dass das Wettkampfgehen, bei dem immer ein Fuß
Bodenkontakt haben soll,
zumeist nichts anderes ist, als ein Power-Walking mit verkappter
Flugphase... also getarntes
Laufen.
Hier eine Kostprobe ausgerechnet des Olympiasiegers Chen Ding aus
China...
|
|
10.000m
Männer - Mo Farah vor Kenia und Äthiopien! (4.8.2012)
Kenia gegen Äthiopien, wie bei den Frauen? Bei den Männern konnte man
schon eher mit Überraschungen rechnen. Würde der Äthiopier Kenenisa Bekele
seinen dritten Olympiasieg in Folge über 10.000 Meter feiern können?
Das Rennen begann langsam. Der Titelverteidiger zeigte sich ungewohnt
zunächst sogar an der Spitze. Die ersten 1.000 Meter joggte man in
lahmen 2:54,88 durch. Die nächsten 1.000 Meter waren noch langsamer. In
für olympische Verhältnisse drittklassigen 5:59,56 Minuten wurde die
2.000 Meter Marke durchgebummelt. Es musste also bald explodieren. Wer würde zuerst gegen die Spurter das
Tempo verschärfen?
Dem Halbmarathon-Weltrekordler Zersenay
Tadese
aus Eritrea platzte zuerst der Kragen. Er schmiss eine schnelle 62er
Runde rein und der Steigerungslauf begann. Der spurtschwache Tadese
beherrschte das Rennen bis 6.000 Meter, dann kamen ihm die Kenianer zur
Hilfe. Moses Masai
und Bedan Karoki
sorgten für ein höheres Tempo, doch die Spurterkönige Mo Farah oder auch Kenenisa Bekele
bezogen dahinter Stellung. Der dritte Kenianer, Wilson Kiprop,
der Weltjahresschnellste über 10.000 Meter, ansonsten eher ein
Halbmarathon Sezialist, stieg bei 7.000 Meter überraschend aus. Der
US-Amerikaner Galen Rupp,
dem
man im Vorfeld durchaus eine Medaille zutrauen konnte, lief als "bester
Weißer" immer in Lauerstellung mit. Bei 8.000 Meter hatten sich Tadese
und die Kenianer offensichtlich müde gelaufen. Die Spurterkönige konnte
man einfach nicht distanzieren.
Nun positionierte sich der
Vize-Weltmeister und Europameister Mo Farah an der Spitze und checkte
fast provozierend seinen Gegner, nach dem Motto: "Hey Jungs, hier bin
ich!" Die Äthiopier waren noch dabei und immer noch sein
Trainingskamerad Galen Rupp, während die Kenianer mehr und mehr
schwächelten. Bei 9.000 Meter (25:01,97 Stunden) waren im starken
Finale immer noch 14 Läufer (!) beisammen. Der gebürtige
Somalier
Farah, der als Achtjähriger mit seinen Eltern auswanderte,
kontrollierte nun nur noch in vorderster Front und zog eingangs
der letzten Runde unwiderstehlich auf und davon. Die letzte Runde
semmelte der Brite in 53,48 Sekunden runter, dem hatte die Konkurrenz
nichts mehr entgegenzusetzen, obwohl die Abstände im Ziel nicht groß
waren. Er bereitete sich im Kampf gegen die Afrikaner u.a. bei ihnen in
Kenia im Höhentrainingszentrum Iten vor. 3x Gold für die Gastgeber
Nation, denn am gleichen Abend
gewannen auch Jessica
Ennis den 7-Kampf der Frauen und Greg Rutherford den
Weitsprung. Das Publikum war aus dem Häusschen!
Dahinter erkämpfte sich Galen Rupp gegen den "Kleinen Bekele"
Tariku Bekele die Silbermedaille, während Kenenisa Bekele
mit dem vierten Platz zwar leer ausging, aber dennoch eine beachtliche
und starke Performance hinlegte. Seine Karriere scheint sich zum Ende
zu neigen, obwohl immer wieder über einen Auftritt auf der
Marathondistanz spekuliert wird. Allerdings hinterließen seine
bisherigen Straßenlaufversuche eher einen schwachen Eindruck und die
Marathon Konkurrenz in Äthiopien ist unglaublich stark. Die zweite
Hälfte des 10.000 Meter Rennens war nach 14:05 Minuten erheblich
schneller, aber mit 13:25 Minuten auch nicht so schnell, so dass die
letzte schnelle Runde für die Trainingsgruppe Mo Farah / Galen Rupp
entschied. Der US-Amerikaner dürfte den
"Weißen" wieder Mut machen, dass gegen die Afrikaner etwas geht! Es war
übrigens bei Olympia über
10.000 Meter die dritte Medaille für die US-Amerikaner. 1964 holte der
Indianer Billy Mills
Gold und bereits 1912 Louis Tewanima
ebenfalls Silber.
Ergebnisse:
1. |
Mohamed Farah |
GBR |
27:30.42 |
. |
2. |
Galen Rupp |
USA |
27:30.90 |
. |
3. |
Tariku Bekele |
ETH |
27:31.43 |
. |
4. |
Kenenisa Bekele |
ETH |
27:32.44 |
. |
5. |
Bedan Karoki
Muchiri |
KEN |
27:32.94 |
. |
6. |
Zersenay Tadese |
ERI |
27:33.51 |
. |
7. |
Teklemariam
Medhin |
ERI |
27:34.76 |
. |
8. |
Gebregziabher
Gebremariam |
ETH |
27:36.34 |
. |
9. |
Polat Kemboi
Arikan |
TUR |
27:38.81 |
(PB) |
10. |
Moses Ndiema
Kipsiro |
UGA |
27:39.22 |
. |
11. |
Cameron Levins |
CAN |
27:40.68 |
. |
12. |
Moses Ndiema
Masai |
KEN |
27:41.34 |
. |
13. |
Dathan
Ritzenhein |
USA |
27:45.89 |
. |
14. |
Robert Kajuga |
RWA |
27:56.67 |
(PB) |
15. |
Nguse Tesfaldet |
ERI |
27:56.78 |
. |
16 |
Thomas Ayeko |
UGA |
27:58.96 |
. |
17. |
Moukheld
Al-Outaibi |
KSA |
28:07.25 |
. |
18. |
Mohammed Ahmed |
CAN |
28:13.91 |
. |
19. |
Matthew
Tegenkamp |
USA |
28:18.26 |
. |
20. |
Ben St.Lawrence |
AUS |
28:32.67 |
. |
21. |
Diego Estrada |
MEX |
28:36.19 |
. |
22. |
Yuki Sato |
JPN |
28:44.06 |
. |
23. |
Ayad Lamdassem |
ESP |
28:49.85 |
. |
24. |
Daniele Meucci |
ITA |
28:57.46 |
. |
25. |
Christopher
Thompson |
GBR |
29:06.14 |
. |
26. |
Mykola
Labovskyy |
UKR |
29:32.12 |
. |
|
Ali Hasan
Mahbood |
BRN |
DNF |
. |
|
Bayron Piedra |
ECU |
DNF |
. |
|
Wilson Kiprop |
KEN |
DNF |
|
|
Zieleinlauf
10.000 Meter: Olympiasieger Mo Farah und Trainingskumpel Galen Rupp -
Gold, Silber, ...Emotionen pur!
Zwischenzeiten:
1000m |
Kenenisa Bekele |
ETH |
2:54.88 |
2000m |
Wilson Kiprop |
KEN |
5:59.56 |
3000m |
Zersenay Tadese |
ERI |
8:42.45 |
4000m |
Zersenay Tadese |
ERI |
11:23.16 |
5000m |
Zersenay Tadese |
ERI |
14:05.79 |
6000m |
Zersenay Tadese |
ERI |
16:52.71 |
7000m |
Moses Ndiema Masai |
KEN |
19:32.58 |
8000m |
Moses Ndiema Masai |
KEN |
22:15.49 |
9000m |
Gebregziabher Gebremariam |
ETH |
25:01.97 |
|
Vorlauf 3.000m Hindernis Frauen (4.8.2012)
Einen Tag nach ihrem 20. Geburtstag überzeugte Geza Felicitas Krause
erneut mit einem mutigen Auftritt und sauberer Hindernistechnik. Sie
hielt sich taktisch geschickt immer in der Spitzengruppe des ersten
Vorlaufs auf, denn nur vier Läuferinnen kommen sicher weiter. In der
letzten Runde zog die Nachwuchsläuferin der LG Frankfurt schon am
Wassergraben in Front. Auf der Zielgeraden ließ die EM-Vierte dann die
Konkurrenz stehen, darunter auch die Weltrekordlerin Gulnara Galkina
(8:58,81 Minuten) aus Russland, die auf dem fünften Platz nur über die
Zeit weiter kam. Krause lief in 9:24,91 neue persönliche Bestzeit und
hat sich hoffentlich noch einige Körner für das Finale aufgespart. Ihr
Ziel war bei Olympia Bestzeit aufzustellen. Das ist ihr jetzt schon
gelungen. Alles was bei Finale am Montag Abend kommt ist Kür und
vielleicht auch Überraschung.
Im dritten Vorlauf trat die EM-Dritte Antje Möldner
an und ging sogleich in Führung. Die vom Lymphdrüsenkrebs wieder
genesene deutsche Rekordlerin (9:18:54 Minuten) sorgte bis zur Hälfte
des Rennens für ein zügiges Tempo und reduzierte das Feld bald auf eine
Siebenergruppe. Die Potsdamerin lag eingangs der letzten Runde auf
Platz vier und konnte den auch
routiniert bis ins Ziel (9:26:57 Minuten) halten. Toll! Zwei
Deutsche im Finale, wo sich die beiden dank nationaler
Konkurrenz
noch zu erstaunlichen Leistungen hochstacheln könnten. Überraschung
dagegen: die
Europameisterin Gülcan
Mingir aus der Türkei schied in 9:47,35 Minuten
aus. (Finale Montag 22.05 MESZ)
|
Erfrischend!
Gesa Felicitas Krause mit einem tollen ersten Auftritt bei Olympia über
3.000m Hindernis.
(Foto, Copyright: Herbert
Steffny)
|
Triathlon Frauen - Gold für Spirig (4.8.2012)
Mit
einem einem packenden Photofinish um die Medaillen endete der Triathlon
der Frauen über die Olympische Distanz. Zuletzt hatte die Schweizerin Nicola Spirig
(1:59:48 Stunden) hauchdünn die Nase vor der Schwedin Lisa Norden. Auch die Dritte Erin Densham
aus Australien, die sich lange um das Tempo beim abschließenden 10km
Lauf bemüht hatte, lag nur zwei Sekunden zurück. Beste
Deutsche
auf dem 11. Rang war Anne
Haug (2:01:35 Stunden). Mit einer famosen Laufleistung
schob sie sich von weit hinten noch drei Sekunden und einen Platz vor Anja Dittmer.
|
|
Vorschau
Marathon Frauen (5.8.2012, 12.00 MESZ)
Paula Radcliffe
musste verletzungsbedingt schon vor ein paar Wochen ihren
Start vor
heimischem Publikum absagen. Mal ehrlich, was hätte die mittlerweile
38-Jährige noch anrichten können? Es wäre an der Stätte ihres
Weltrekordes von 2003 (2:15:5 Stunden) vor heimischem Publikum ein
Debakel geworden, denn die
Britin hat ihre beste Zeit längst hinter sich. Aber auch ohne "Queen
Paula" startet ein illustres Feld, schneller, denn je. Kenia stellte
bisher bei den Frauen noch keine Olympiasiegerin. Mit der Weltmeisterin
Edna Kiplagat,
der
Weltjahresschnellsten und London Marathonsiegerin des Frühjahres Mary
Keitany (2:18:37 Stunden) und der London Dritten Priscah Jeptoo
haben sie eine starke Truppe aufzuweisen, der es
aber wahrscheinlich nicht gelingen wird den Dreifachsieg der WM in
Daegu 2011 zu wiederholen. Die wiedererstarkten Äthiopierinnen kommen
mit einem neuen schnellen Team um Landesrekordlerin (2:18:58 Stunden) Tiki
Gelana. Aselefech Mergia
(2:19:31 Stunden) und die Schwester der Doppelolympiasiegerin Tirunesh
Dibaba, Mare Dibaba
(2:19:52 Stunden)
qualifizierten sich als Erste und Dritte in Dubai im Januar. Von den
sieben (!)
Läuferinnen, die mit einer Bestzeit unter 2:20 Stunden
aufwarten
können, sollte die Russin Liliya
Shobukhova
als einzige Nichtafrikanerin ein Wörtchen um die Medaillen mitreden
können. In diesem Jahr trat die zweifache World Marathon Majors
Siegerin nicht in Erscheinung, aber mit ihrer Bestzeit von
2011 (2:18:20 Stunden)
ist sie die Schnellste im Feld. Ihre Stärke ist das Finale, mit dem
allerdings die 30-jährige Kenianerin Mary Keitany in diesem Jahr bei
London Marathon ebenfalls glänzte. Es wird wohl am Ende wieder ein
unglaublicher Steigerungslauf werden. Die Wettervorhersage für London
für die Mittagszeit ist wechselhaft, aber nicht zu warm bei
Temperaturen um 20 Grad. Es kann also durchaus schnelle Zeiten geben. Die deutsche Teilnehmerin Irina Mikitenko hat
ihren Zenit überschritten und hätte ihre Chance in Peking 2008 gehabt,
die sie nicht wahrte. Susanne
Hahn dürfte bei ihrer zweiten Olympiateilnahme ein solides
Rennen abliefern. 2008 belegte die Saarbrückerin Platz 52 in 2:38:31 Stunden.
|
Die
Weltjahresschnellste
Mary Keitany ist Favoritin für den Olympia Marathon .
(Foto,
Copyright: Herbert Steffny) |
10.000m Frauen - Dibaba souverän (3.8.2012)
Kenia gegen Äthiopien - die alte Geschichte,
aber immer noch aktuell. Während der schwergewichtige
Deutsche David
Storl die Kugel gerade
noch um Silber oder Gold stieß, gingen die leichtgewichtigen
Langstrecklerinnen auf die erste Medaillenjagd bei den Frauen über
10.000 Meter. 2008 gewann Tirunesh
Dibaba in einer Zeit unter 30:00 Minuten, aber nur weil
damals die äthiopisch-stämmige Türkin Elvan Abeylegesse
mächtig Dampf machte. Zunächst zeigten sich gleich alle drei
Japanerinnen in Front und erliefen sich einen Vorsprung von rund 25
Metern. Dieser überraschende Vorstoß veranlasste die Afrikanerinnen
nachzusetzen und nach 1.200 Metern waren die Ausreißerinnen wieder
gestellt. Doch das Trio bestimmte zunächst weiter das Tempo. In
relativ flotten 9:18:27 Minuten wurden die 3.000 Meter
passiert,
was auf 31:00 Minuten hinauslaufen würde. Sabrina Mockenhaupt lief da
bereits als Letzte 10 Meter hinter dem Feld her. Verletzungsprobleme
und immer wieder Unstetigkeit, was sich z.B. im häufigen Trainerwechsel
ausdrückt, sind keine guten Voraussetzungen für ein stabiles
leistungsförderndes Umfeld mit entsprechenden Leistungen.
12.24,93 Minuten war die 4.000 Meterzeit mit der Japanerin Hitomi Niiya noch
in Front. Nach der Hälfte schoben sich die Kenianerinnen mit Favoritin Vivian Cheruiyot und
Joyce Chepkirui
in Front. Die Äthiopierinnen blieben ihnen vorerst in gewohnter Manier
auf den Fersen. In 15:32:06 Minuten durchliefen die Kontrahentinnen in
einer noch großen, aber lang gezogenen Gruppe die 5.000 Meter Marke.
Die Kenianerin Sally
Kipyego machte nun die Pace. Die Top Sechs der verbliebenen 13er Gruppe waren nun nur noch Kenianer- und
Äthiopierinnen. In 18.32:08 Minuten passierte etwas ungewohnt die
Äthiopierin Wernesh
Kidane
als Erste die 6.000 Meter. Das war ein schnellerer Kilometer
in
3:00 Minuten. Mockenhaupt lag unterdessen als Vorletzte schon 150 Meter
zurück. Vorne machten Joyce Chepkirui und v.a. Kidane weiter
das
Tempo. Bei 17 Grad Celsius konnte man durchaus noch gute Zeiten
erwarten. Kidane forcierte und bald folgten ihr nur noch zwei
Kenianerinnen und ihre beiden Landsfrauen, die aber scheinbar etwas
Schwierigkeiten bekamen das Tempo zu halten. Chepkirui stieg
überraschend bei 7.000 Meter aus. Bei 8.000 Meter in 24:34 Minuten -
nun lief man nahezu 3:00er Schnitt - waren nur noch zwei Kenianerinnen
und zwei Äthiopierinnen vorne. Kidane bestimmte
weiter das
Tempo, Cheruiyot und Kipyego ihr auf den Fersen, während Dibaba wie
üblich nur dahinter lauerte. 1.000 Meter vor dem Ziel
war
die Vierergruppe längst alleine. Eine würde ohne Medaille bleiben. Bei
9.000 Meter wurde das Quartett von Kipyego in 27:35:07 Minuten angeführt. 3:01 für den Kilometer,
die Pace blieb hoch.
Eingangs der letzten Runde konnte sich
die Titelverteidigerin Tirunesh
Dibaba
mit Leichtigkeit absetzen, die beiden Kenianerinnen hatten klar das
Nachsehen. In Weltjahresbestzeit 30:20,75
Minuten wiederholte
die erst 26-jährige Äthiopierin nicht nur als erste Frauen den
Olympiasieg, sondern deklassierte die Kenianerinnen mit einem letzten
schnellen Tausender in 2:45 Minuten noch überraschend deutlich. Die
zweite Hälfte lief die Äthiopierin in schnellen 14:47 Minuten. Vivian Cheruiyot,
Weltjahressportlerin 2011 und Doppelweltmeisterin über 5.000 und 10.000
Meter von Daegu 2011, in diesem Jahr bisher ungeschlagen, unterlag
etwas unerwartet noch ihrer Landsfrau Sally Kipyego. Als
schnellste Weiße kamen auf Platz sieben und acht letztlich die
Lokalmatadorinnen Joanne
Pavey und die Halbdeutsche, aber für England startende Julia Bleasdale, die
noch unter 31:00 Minuten blieben und wie eine Reihe folgender
Läuferinnen persönliche Bestzeiten aufstellten. Sabrina Mockenhaupt
wuchs nicht mehr über sich hinaus und beendete das Rennen letztlich als
17-Platzierte in 31:50,35 Minuten.
Ergebnisse:
1. |
Tirunesh Dibaba |
ETH |
30:20.75 |
(SB) |
2. |
Sally
Jepkosgei Kipyego |
KEN |
30:26.37 |
(PB) |
3 |
Vivian
Jepkemoi Cheruiyot |
KEN |
30:30.44 |
(PB) |
4. |
Werknesh Kidane |
ETH |
30:39.38 |
(SB) |
5. |
Beleynesh
Oljira |
ETH |
30:45.56 |
. |
6. |
Shitaye Eshete |
BRN |
30:47.25 |
(NR) |
7 |
Joanne Pavey |
GBR |
30:53.20 |
(PB) |
8. |
Julia Bleasdale |
GBR |
30:55.63 |
(PB) |
9. |
Hitomi Niiya |
JPN |
30:59.19 |
(PB) |
10. |
Kayoko Fukushi |
JPN |
31:10.35 |
(SB) |
11. |
Amy Hastings |
USA |
31:10.69 |
(PB) |
12. |
Janet
Cherobon-Bawcom |
USA |
31:12.68 |
(PB) |
13. |
Lisa Uhl |
USA |
31:12.80 |
(PB) |
14. |
Sara Moreira |
POR |
31:16.44 |
(PB) |
15. |
Fionnuala
Britton |
IRL |
31:46.71 |
. |
16. |
Mika Yoshikawa |
JPN |
31:47.67 |
. |
17. |
Sabrina
Mockenhaupt |
GER |
31:50.35 |
. |
18. |
Nadia Ejjafini |
ITA |
31:57.03 |
. |
19. |
Elizaveta
Grechishnikova |
RUS |
32:11.32 |
. |
20. |
Olha Skrypak |
UKR |
32:14.59 |
. |
21. |
Eloise Wellings |
AUS |
32:25.43 |
. |
|
Joyce Chepkirui |
KEN |
DNF |
|
Vorläufe 1.500m Männer (3.8.2012)
Carsten Schlangen
schaffte es äußerst knapp in einem langsamen dritten Vorlauf sich für
das Halbfinale über 1.500 Meter zu qualifizieren. Mit einem energischen
Nachvornewerfen seines langen Oberkörpers auf der Ziellinie
sicherte er sich hauchdünn mit einer Hundertstel Sekunde den sicheren
sechsten Platz vor dem Spanier Diego
Ruiz.
Als Siebter hätte es über die Zeit nicht gereicht. Auf der
Gegengeraden war Schlangen noch in eine Rempelei mit dem Kenianer Nixon Chepseba
verwickelt, der aus dem Tritt kam und nur als Neuntner einlief.
3.000m
Hindernis - Vorläufe (3.8.2012)
Während die
Favoriten aus Kenia um Ezekiel
Kemboi und Titelverteidiger Brimin
Kipruto sich souverän durchsetzten, wurde der Deutsche Steffen Ulizcka
unverschuldet in einen Sturz verwickelt und lief danach nur noch
frustriert als Letzter seines Vorlaufs in 8:41 Minuten hinterher.
|
Vivian
Cheruiyot hatte gegen Tirunesh Dibaba das Nachsehen.
(Foto,
Copyright: Herbert Steffny)
Zwischenzeiten:
1000m |
Kayoko
Fukushi |
JPN |
3:06.07 |
2000m |
Hitomi
Niiya |
JPN |
6:11.57 |
3000m |
Hitomi
Niiya |
JPN |
9:18.27 |
4000m |
Hitomi
Niiya |
JPN |
12:24.93 |
5000m |
Sally
J. Kipyego |
KEN |
15:32.06 |
6000m |
Werknesh
Kidane |
ETH |
18:32.08 |
7000m |
Werknesh
Kidane |
ETH |
21:36.78 |
8000m |
Werknesh
Kidane |
ETH |
24:34.07 |
9000m |
Sally
J. Kipyego |
KEN |
27:35.07 |
|
Vorschau
- 10.000
Meter Frauen (Freitag, 22.25 MESZ)
Und
schon haben wir bei der ersten Entscheidung im Mittel- und
Langstreckenlauf den ersten Kracher: Kenia versus Äthiopien. Die
Weltjahresschnellste und Titelverteidigerin Tirunesh
Dibaba (ETH) trifft auf die 5.000 und 10.000 Meter
Doppelweltmeisterin von Daegu Vivian Cheruiyot
(KEN). Die Weltsportlerin des Jahres 2011 ist in diesem Jahr
ungeschlagen, war im direkten Vergleich der Äthiopierin aber zumeist
unterlegen. Beide sind gute Spurterinnen. Es wird sehr spannend. Bei
den Buchmachern hat Cheruiyot jedenfalls knapp die Nase vorne. Die
Zweite der Weltjahresbestenliste ist die Berlin Marathonsiegerin Florence
Kiplagat, sie wurde vom kenianischen Verband allerings
weder über Marathon noch 10.000 Meter nominiert. Die Deutsche Sabrina
Mockenhaupt
hat sich nach ihrem Rückzug von der Marathonstrecke bisher über 10.000
Meter bei Europameisterschaften mit einem 5. und 6. Platz immer wacker
geschlagen. Eine Medaillenchance hat sie nicht, aber Top-Ten wäre in
London für die Siegerländerin ein anspruchsvolles Ziel, vielleicht auch
Top-3 unter den Nichtafrikanerinnen. 2008 war sie in Peking auf Platz
13. Unter den 25 Starterinnen ist sie nach der persönlichen Bestzeit
die Neuntschnellste.
Startliste:
StartNr |
Name |
Nat |
Saisonbestleistung |
Persönliche
Bestleistung |
1871 |
Joanne Pavey |
GBR |
31:32.22 |
31:12.30 |
1950 |
Sabrina
Mockenhaupt |
GER |
31:36.76 |
31:14.21 |
2257 |
Hitomi Niiya |
JPN |
31:28.26 |
31:28.26 |
1710 |
Werknesh Kidane |
ETH |
30:50.16 |
30:07.15 |
2861 |
Elizaveta Grechishnikova |
RUS |
31:07.88 |
31:07.88 |
2729 |
Sara Moreira |
POR |
31:23.51 |
31:23.51 |
1713 |
Beleynesh Oljira |
ETH |
30:26.70 |
30:26.70 |
2336 |
Sally Jepkosgei Kipyego |
KEN |
32:26.82 |
30:38.35 |
3323 |
Lisa Uhl |
USA |
31:35.90 |
31:18.07 |
3294 |
Amy Hastings |
USA |
31:19.87 |
31:19.87 |
2327 |
Vivian Jepkemoi Cheruiyot |
KEN |
32:24.52 |
30:48.98 |
2324 |
Joyce Chepkirui |
KEN |
32:24.71 |
31:26.10 |
3191 |
Olha Skrypak |
UKR |
31:51.32 |
31:51.32 |
2263 |
Mika Yoshikawa |
JPN |
31:28.71 |
31:28.71 |
1084 |
Eloise Wellings |
AUS |
|
31:41.31 |
1706 |
Tirunesh Dibaba |
ETH |
30:24.39 |
29:54.66 |
2151 |
Nadia Ejjafini |
ITA |
31:45.14 |
31:45.14 |
2100 |
Fionnuala Britton |
IRL |
31:29.22 |
31:29.22 |
1258 |
Shitaye Eshete |
BRN |
|
31:21.57 |
2250 |
Kayoko Fukushi |
JPN |
31:43.25 |
30:51.81 |
1849 |
Julia Bleasdale |
GBR |
31:29.57 |
31:29.57 |
3277 |
Janet Cherobon-Bawcom |
USA |
31:33.50 |
31:33.50 |
|
Weltbestenliste 2012
10.000m Frauen (1.8.2012)
30:24.39 |
|
Tirunesh Dibaba |
ETH |
30:24.85 |
|
Florence Jebet Kiplagat |
KEN |
30:26.70 |
|
Beleynesh Oljira |
ETH |
30:50.16 |
|
Werknesh Kidane |
ETH |
31:07.88 |
|
Elizaveta Grechishnikova |
RUS |
31:09.28 |
|
Aberu Kebede |
ETH |
31:15.97 |
|
Betsy Saina |
KEN |
31:19.87 |
|
Amy Hastings |
USA |
31:23.51 |
|
Sara Moreira |
POR |
31:28.26 |
|
Hitomi Niiya |
JPN |
31:28.71 |
|
Mika Yoshikawa |
JPN |
31:29.22 |
|
Fionnuala Britton |
IRL |
31:29.57 |
|
Julia Bleasdale |
GBR |
31:32.22 |
|
Joanne Pavey |
GBR |
31:33.50 |
|
Janet Cherobon-Bawcom |
USA |
31:35.81 |
|
Christelle Daunay |
FRA |
31:35.90 |
|
Lisa Uhl |
USA |
31:36.76 |
|
Sabrina
Mockenhaupt |
GER |
31:41.54 |
|
Sule Utura |
ETH |
31:42.25 |
|
Caroline Nyakagwa |
KEN |
31:43.25 |
|
Kayoko Fukushi |
JPN |
31:44.75 |
|
Ana Dulce Félix |
POR |
31:45.14 |
|
Nadia Ejjafini |
ITA |
31:48.53 |
|
Abebech Afework |
ETH |
31:49.23 |
|
Deena Kastor |
USA |
31:51.32 |
|
Olha Skrypak |
UKR |
31:55.83 |
|
Natalya Popkova |
RUS |
31:55.97 |
|
Inga Abitova |
RUS |
31:57.38 |
|
Alina Prokopeva |
RUS |
31:59.21 |
|
Natosha Rogers |
USA |
31:59.69 |
|
Shalane Flanagan |
USA |
|
10.000m Männer
Vorschau
(Samstag,
22.15 MESZ)
Das wäre etwas, wenn der Weltrekordler Kenenisa Bekele
(26:17:53 Minuten) zum dritten Mal hintereinander den Olympiasieg
erringen könnte?! Das schafften außer ihm selbst (ETH 2004, 2008) die
Lauflegenden Paavo Nurmi
(FIN, 1920 / 1928), Emil
Zatopek (TCH, 1948 / 1952), Lasse Viren (FIN,
1972 / 1976) und sein Landsmann Haile
Gebrselassie
(ETH, 1996 / 2000). Bei den letzten vier Olympischen Spielen
ging
Gold also an nur Äthiopien. Bekele laborierte in den letzten Jahren
immer wieder an Verletzungen, konnte sich aber in den letzten Wochen
mit guten Leistungen in Erinnerung bringen. Über 5.000 Meter geben
seine jüngeren Landsleute mittlerweile den Ton an. Aber der 30-Jährige
ist ein Meister auf den Punkt fit zu sein und das könnte man ihm auf
der doppelt so langen Distanz durchaus wieder zutrauen, zumal sein
Bruder Tariku ebenfalls am Start sein wird, vielleicht gibt es sogar
familiäre Unterstützung z.B. den Anschluss nicht zu verlieren? Wird
sein Spurt aber noch schnell genug sein, um den 5.000 Meter Welt- und
Europameister Mo Farah
(GBR) in die Schranken zu verweisen?
Gelingt den Kenianern, die mit Wilson
Kiprop und Moses
Masai die Weltbestenliste 2012 anführen, die Wende?
Vollmundig verkündete Nationaltrainer Julius Kirwa,
dass sein Team bereit sei, alle 12 möglichen Goldmedaillen von 800
Meter bis zum Marathonlauf zu gewinnen. Das wird so natürlich nicht
passieren. Zum ersten und letzten Mal gewann Kenia über 10.000 Meter 1968 Olympiagold in
Mexiko durch Naftali Temu. Kein Kenianer des Teams hat
sich bisher als guter Spurter hervor getan. Bidan Karoki, den ich im Februar bei den kenianischen
Crossmeisterschaften in Nairobi als Sieger erleben durfte, hat für mich
durchaus eine Aussenseiterrolle. Was macht eigentlich der Weiße Mann,
der "Muzungu", wie ihn die Kenianer nennen, in diesem Rennen? Da könnte
mit dem US-Amerikaner Galen
Rupp
eine Überraschung in der Luft liegen. In den letzten 5.000 und 10.000
Meter Rennen konnte der 26:48 Minuten Läufer (!!!, Brüssel
2011)
sich bis in die letzte Runde in vorderster Front einreihen. Eine
Medaille, jedenfalls weit mehr als den 13. Platz von Peking 2008 kann
man sicherlich von dem 26-Jährigen erwarten. Deutsche? Nein, nix...
niemand am Start.... schade!
Startliste:
StartNr |
Name |
Nat |
Saisonbestleistung |
Persönliche
Bestleistung |
1600 |
Nguse Tesfaldet |
ERI |
27:28.10 |
27:28.10 |
1061 |
Ben St.Lawrence |
AUS |
|
27:24.95 |
1253 |
Ali Hasan Mahbood |
BRN |
27:21.40 |
27:21.40 |
2313 |
Bedan Karoki Muchiri |
KEN |
27:05.50 |
27:05.50 |
3136 |
Mykola Labovskyy |
UKR |
28:04.90 |
28:04.90 |
2371 |
Moukheld Al-Outaibi |
KSA |
27:31.61 |
27:31.61 |
1599 |
Zersenay Tadese |
ERI |
|
26:37.25 |
1621 |
Ayad Lamdassem |
ESP |
28:04.22 |
27:45.58 |
1686 |
Gebregziabher Gebremariam |
ETH |
27:03.58 |
26:52.33 |
1575 |
Bayron Piedra |
ECU |
|
27:32.59 |
3114 |
Moses Ndiema Kipsiro |
UGA |
27:04.48 |
27:04.48 |
1680 |
Tariku Bekele |
ETH |
27:03.24 |
27:03.24 |
1808 |
Mohamed Farah |
GBR |
|
26:46.57 |
1279 |
Mohammed Ahmed |
CAN |
27:34.64 |
27:34.64 |
3257 |
Matthew Tegenkamp |
USA |
27:33.94 |
27:28.22 |
2234 |
Yuki Sato |
JPN |
27:57.07 |
27:38.25 |
1293 |
Cameron Levins |
CAN |
27:27.96 |
27:27.96 |
3247 |
Dathan Ritzenhein |
USA |
27:36.09 |
27:22.28 |
2904 |
Robert Kajuga |
RWA |
28:03.24 |
28:03.24 |
1597 |
Teklemariam Medhin |
ERI |
27:16.69 |
27:16.69 |
3250 |
Galen Rupp |
USA |
27:25.33 |
26:48.00 |
3110 |
Thomas Ayeko |
UGA |
27:43.22 |
27:43.22 |
2311 |
Moses Ndiema Masai |
KEN |
27:02.25 |
26:49.20 |
1679 |
Kenenisa Bekele |
ETH |
27:02.59 |
26:17.53 |
2301 |
Wilson Kiprop |
KEN |
27:01.98 |
27:01.98 |
2497 |
Diego Estrada |
MEX |
27:32.90 |
27:32.90 |
1837 |
Christopher Thompson |
GBR |
|
27:27.36 |
3073 |
Polat Kemboi Arikan |
TUR |
27:56.28 |
27:56.28 |
2138 |
Daniele Meucci |
ITA |
27:32.86 |
27:32.86 |
|
10.000m
Männer
(1.8.2012)
27:01.98 |
|
Wilson Kiprop |
KEN |
27:02.25 |
|
Moses Ndiema Masai |
KEN |
27:02.59 |
|
Kenenisa Bekele |
ETH |
27:03.24 |
|
Tariku Bekele |
ETH |
27:03.58 |
|
Gebregziabher Gebremariam |
ETH |
27:03.65 |
|
Sileshi Sihine |
ETH |
27:04.48 |
|
Moses Ndiema Kipsiro |
UGA |
27:05.50 |
|
Bedan Karoki Muchiri |
KEN |
27:07.90 |
|
Emmanuel Kipkemei Bett |
KEN |
27:08.44 |
|
Geoffrey Kipkorir Kirui |
KEN |
27:09.38 |
|
Lucas Kimeli Rotich |
KEN |
27:11.93 |
|
Eliud Kipchoge |
KEN |
27:11.98 |
|
Lelisa Desisa |
ETH |
27:16.69 |
|
Teklemariam Medhin |
ERI |
27:18.22 |
|
Mark Kosgei Kiptoo |
KEN |
27:18.39 |
|
Abera Kuma |
ETH |
27:18.90 |
|
Tilahun Regassa |
ETH |
27:19.74 |
|
Kenneth Kiprop Kipkemoi |
KEN |
27:20.39 |
|
Haile Gebrselassie |
ETH |
27:21.40 |
|
Ali Hasan Mahbood |
BRN |
27:22.54 |
|
Lewis Mosoti |
KEN |
27:23.04 |
|
Micah Kipkemboi Kogo |
KEN |
27:23.75 |
|
Mike Kipruto Kigen |
KEN |
27:25.33 |
|
Galen Rupp |
USA |
27:27.56 |
|
Paul Kipngetich Tanui |
KEN |
27:27.96 |
|
Cameron Levins |
CAN |
27:28.10 |
|
Nguse Tesfaldet |
ERI |
27:28.82 |
|
Juan Luis Barrios |
MEX |
27:29.10 |
|
Edward Waweru |
KEN |
27:29.82 |
|
Samuel Chelanga |
| |