Berlin Marathon 2008
Bericht, Resultate, FotosAutor und Copyright: Herbert Steffny
Sie können gerne hierhin verlinkenHailes Marathon Weltrekord - Mikitenkos Sensationssieg
(von Herbert Steffny am 28.9.2008 aus Berlin)
Traumrennen bei Traumbedingungen Sensationell! Das Rennen hätte an diesem Wochenende beim 35. Berlin Mararthon nicht besser laufen können. Für den Spitzensport, für die Freizeitläufer, für die (TV-)Zuschauer und die Veranstalter nicht. Am Morgen herrschte am Start Wunschwetter bei rund 12 C, fast Windstille und trocken. An diesem sonnigen Herbsttag kletterte das Thermometer am Mittag bis auf 19 C, nicht zu warm und nicht zu kalt. Ideal für gute Stimmung und Leistungen an der Spitze und im Feld der Amateure. Bestes Licht für Fernsehkameras und Fotoapparate. Beste Witterung für richtig schnelle Zeiten. An so einem Tag riskieren nicht nur Topstars einen Angriff auf die Bestzeit, sondern diese Chance muss auch ein Freizeitläufer nutzen. Fast 40.000 Läufer waren gemeldet, darunter 21,5% Frauen, erneut eine leichte Steigerung gegenüber 2007. Weitere 7.000 nahmen tags zuvor an Inliner Rennen teil und fast 10.000 Kinder und Jugendliche starteten beim Mini-Marathon über ein Zehntel der Strecke, einem Mannschaftsrennen für Schulen. Mein highlight: Zum zweiten Male durfte ich in meiner Sportart einen Weltrekord am Fernsehen kommentieren.
Heimspiel für die Haile-Hatz
Wenn Haile Gebrselassie seine persönliche Bestzeit verbessern möchte, so wackelt der Weltrekord. Berlin ist seit seinem "Er-kam-sah-und-siegte-Auftritt" von 2006 der Superstar in Berlin. Die Hauptstadt war 2007 und auch 2008 im Haile-Fieber, denn im Vorjahr verbesserte der 35-jährige Äthiopier den Weltrekord auf 2:04:26 Stunden. Damit ließ er diesen Rekord den Berlinern, denn 2003 stellte Paul Tergat mit 2:04:55 die alte Marke an gleicher Stätte auf. Auch 2008 wollte Haile auf Weltrekordjagd gehen, sein Traum ist 2:03 Stunden. Diese Zeit verpasste der zweifache 10.000 Meter Olympiasieger im Januar in Dubai durch einen zu ungestümen Start und einen leichten Einbruch in der zweiten Hälfte. Resultat "nur" 2:04:53 Stunden, immerhin die zweitschnellste Leistung aller Zeiten. Glück für Berlin: schon damals hätte er 2:03 Stunden laufen können. Ganz nebenbei verpasste der Wunderläufer die Rekordprämie von 1.000.000 Dollar (in Worten: eine Million!). Den taktischen Fehler gab Haile hinterher zu. "Wir dachten das wäre so ein Tag, an dem alles möglich sei," so sein Manager Jos Hermens, selbst früher Weltrekordler im Stundenlauf, auf meine Frage, warum er ihn nicht denn nicht unterwegs gebremst hätte.
Rekordjagd statt Medaillen
Die Saison lief für den Äthiopier nicht rund. Die vorzeitige Absage des Olympia-Marathons in Peking wegen der befürchteten schlechten Luft. Der mit Pollenallergie kämpfende Haile qualifizierte sich mit respektablen 26:51 Minuten für das äthiopische 10.000 Meter Team, was in Peking mit einem sechsten Platz über die 25-Runden Distanz endete, mit dem Haile nach eigener Aussage zufrieden war. Angesprochen auf die in Peking beim Marathon letztlich gar nicht so schlechte Luft und eine verpasste Olympiamedaille, weicht der eloquente Läufer immer wieder aus und bekräftigt, dass die Rekordjagd ihn mehr interessiere. Immerhin zeigte er sich erstaunt über die gute Zeit von 2:06:32 die Samuel Wanjiru bei dem ersten kenianischen Marathon Olympia Sieg in der Wärme vorlegte. Meiner Meinung hätte er Wanjiru vielleicht nicht besiegt, aber eine Medaille war im Marathonlauf vollkommen realistisch. Es war seine letzte Olympiachance, denn 2012 in London ist er zu alt. Zudem hat ihm London nie Glück gebracht. Dort wurde er immer besiegt und stieg 2007 sogar mit Luftproblemen aus. Ganz anders Berlin. Hier ist Haile bisher ungeschlagen, schon als Junior gewann er mit einer Ekiden Staffel. Die WM 2009 in Berlin, ein Olympia Ersatz? Nicht wirklich finde ich. Es war absehbar, dass man in Peking die Schornsteine und Auspuffrohre während der Olympischen Spiele drosseln würde. Hätte Haile den Kampf in Peking aufgenommen, vielleicht sogar Gold geholt, er wäre ohne Zweifel der erfolgreichste Langstreckenläufer aller Zeiten geworden. Aber vielleicht scheut er den taktischen Kampf im Rudel. Die auf ihn zugeschnittenen gleichmäßigen Rennen mit eigenen Edelhasen, die ihm bis 21, 25 und sogar 30 Kilometer das Tempo machen können, liegen dem kleinen Äthiopier offenbar mehr, als das unruhige Laufen in engen Gruppen mit Gerangel und taktischen Tempowechseln bei anderen City Marathons und Meisterschaftsrennen.
Zweifel - Zwacken in der Wade
Nun war der Mann mit dem entwaffnenden Lächeln, der längst weiß, dass er nur an Superlativen gemessen wird, wieder für Großtaten in Berlin. Einen Nachschlag musste es für ihn 2008 noch geben. Die Fachwelt raunte seit Peking mehr über den jungen 21-jährigen Samuel Wanjiru, wann und wo der wohl nach dem Halbmarathon auch den Marathon Weltrekord von Haile zertrümmern könnte. Zeit, dass der alte Fuchs noch einmal rechtzeitig seine Duftmarke setzt. Das Training lief gut, bis 14 Tage vor Berlin. Bei einem Tempolauf über 20 Kilometer in 58:00 Minuten (!), der 40 Sekunden schneller als im Vorjahr war, zwackte und verkrampfte die Wade und bereitete Sorgen. Der erfahrene Gebrselassie lief für sechs Tage überhaupt nicht und trainierte statt dessen auf einem Fahrrad Ergometer, um die Ausdauer zu erhalten. In Berlin wolle er etwa wie ihm Vorjahr angehen, auf keinen Fall so schnell wie in Dubai, teilte er bei der Pressekonferenz mit.
Ein Schwadron Edelhasen für "Neftenga"
Für das generalstabsmäßig geplante Weltrekordunterfangen heuerte Renndirektor Mark Milde eigens fünf persönliche Tempomacher an, die für Haile zum Halbmarathon ein Tempo von 62:00 Minuten anschlagen sollten und teilweise bis 25, 30 Kilometer mitlaufen sollten. Diese Edelhasen müssen natürlich selbst Weltklasseläufer sein und so pflegt der Chef selbst besten Kontakt zu seinen "Domestiken." Mit Abel Kirui, im Vorjahr in 2:06:51 Stunden Zweiter in Berlin, ist Haile mittlerweile freundschaftlich verbunden. Zweimal lud er den Kenianer zu sich nach Addis Abeba ein. In Dubai machte er dem Neftenga (= Chef, genauer: "der, der die Pistole hat", so die Übersetzung von Haile) bereits im Januar das Tempo, der Mann seines Vertrauens sollte ihm auch in Berlin den Wind brechen und für konstantes Tempo sorgen. Für den Kenianer ein hartes Tempotraining für den eigenen geplanten Start in New York. Und wenn Hailes Wade nicht hält? Könnte es sein, dass Kirui auf eigene Kappe durchläuft? So weit müsste es erst mal kommen... Haile zog seinen für ihn angefertigten gelben Wettkampfschuh an. Darauf steht: Neftenga. Der Weltrekordler versteckt sich nicht, er bläßt auf Angriff!
Startschuss durch Jogi Löw
Am Start um 9.00 Uhr waren zunächst andere die Neftengas. Den Startschuss gab Bürgermeister Klaus Wowereit zusammen mit wesentlich sportlicheren Fussball Bundestrainer Jogi Löw, der es immerhin schon mal auf einen Halbmarathon in Freiburg gebracht hat. Das ist immerhin doppelt soviel wie ein normaler Fussballer auf dem Platz in 90 Minuten zusammenrennt. Die Männer überliefen die 5 Kilometer Marke mit 14:35 Minuten, das ist Kurs in Richtung 2:03 Stunden! Hält bei dem Tempo die Wade? Bei 10 Kilometern 29:13 Minuten, 11 Sekunden schneller als 2007. Die Kenianer James Kwambai und Charles Kamathi folgten im Schlepptau der Truppe. Seine Niederlage 2001 in Edmonton bei den Weltmeisterschaften über 10.000 Meter wurmte Haile besonders. Er verlor gegen jenen mitlaufenden Charles Kamathi, der wie Haile mittlerweile auf die Strasse wechselte! In Lissabon beim Halbmarathon hat der Äthiopier den Kenianer in diesem Jahr bereits besiegt. Kwambai ist dagegen ein eher unbeschriebenes Blatt. Die Bestzeit von 2:10:20 Stunden stammt aus Brescia im Jahr 2006. Hellhöriger konnte man schon werden, wenn man wusste, dass Kwambai beim Boston Marathon dem späteren Sieger und World Marathon Majors Champion Robert K. Cheruiyot bis Kilometer 38 erbitterten Widerstand leistete. Haile kannte diesen Kenianer aber nicht. In 44:03 und 58:49 Minuten wurden die 15 und 20 Kilometer Schilder passiert, ein 2:04:00 Kurs, alles im gewünschten Zeitfenster für Haile, und die mitlaufenden Kwambai und Kamathi. Die Halbmarathonzeit von 1:02:05 Stunden bestätigte den schnellen, aber nicht zu riskanten Weltrekordkurs. Die zweite Gruppe folgte abgeschlagen fast eineinhalb Minuten dahinter.
Der Hase, Haile oder Kwambai?
Der Marathon beginnt erst nach 30 Kilometern. Hält die Wade? Was passiert, wenn Haile aussteigen muss? Der schnellste Mann im Pulk nach Haile ist der Tempomacher Abel Kirui. Noch konnte man spekulieren. Doch Haile ist sein sechsstelliges Antrittsgeld wert, das der Titelsponsor für ihn hinlegen musste, um die starke Medienpräsenz zu erkaufen. 25 und 30 Kilometer wurden mit 1:13:41 und 1:28:27 Stunden überlaufen. Zum Vergleich, der Weltrekord im 30 Kilometer Strassenlauf steht bei 1:28:00 Stunden. Das Tempo hatte sich leicht verlangsamt und deutete auf eine Endzeit von 2:04:30 Stunden hin. Alles war möglich. Der letzte Hase, Abel Kirui scherte bei 30 Kilometern vereinbarungsgemäß aus. Es würde also keinen überraschenden Sieg eines Tempomachers geben, was auch in Berlin schon vorkam. Nun war klar: Haile ist ernsthaft bei der Sache. Aber auch die beiden Kenianer. Der lange locker mitlaufende Charles Kamathi war das erste Opfer, er musste bei 31,5 Kilometern abreißen lassen. Doch Kwambai lief Haile nicht nur hinterher, sondern schloss zu ihm auf und zeigte sich selbstbewusst Seite an Seite. Mit so einem Begleiter hatte Haile es bei seinen Rekordläufen in Berlin und Dubai bisher nicht zu tun gehabt. Spannung pur: auch bei 33 Kilometern ließ der 25-jährige Nandi aus Eldoret nicht locker. Das Rennen wurde wieder schneller eine Endzeit von 2:04:14 kristallisierte sich heraus. Haile lief einen Kilometer in 2:48 Minuten, um den frechen Begleiter zu schleifen, bei 35 Kilometern konnte der nicht mehr mithalten.
Schnellere zweite Hälfte
Würde es noch zum Weltrekord reichen? Haile kann schnellere zweite Hälften laufen, aber auch, wenn er muskuläre Probleme hat? Bei 38 Kilometern gab die Uhr erneut Aufschluss: die Hatz lief in Richtung 2:04:05 Stunden. Der Weltrekord war nun ernsthaft in Gefahr, aber vielleicht sogar noch unter der historischen 2:04 Stunden Barriere? Die 40 Kilometer Zwischenzeit von 1:57:34 Stunden ließ das zu, aber dann musste Haile Gas geben, so wie im Vorjahr als er mit 6:19 Minuten für die letzten 2,195 Kilometer ein wahres Meisterstück ablieferte, eine der schnellsten Zeiten im Alleingang für das von vielen Marathonläufern gehasste Endstück. Haile wusste, dass er Weltrekord laufen würde, aber die mögliche 2:03er Zeit hatte der Meister nicht ganz realisiert. Durch das Brandenburger Tor und die lange Zielgerade auf der Strasse des 17.Juni musste es zeigen. Die Zuschauer tobten auf den Tribünen und Haile - so später im Interview - sah die Zieluhr, aber es zog und zog sich hin. Doch der nur 1,63 Meter große Kämpfer absolvierte den Schlussabschnitt zwar "nur" in 6:26 Minuten, aber es reichte hauchdünn: 2:03:59 Stunden! Weltrekord und ein neues Zeitfenster, dass bisher nur Gebrselassie alleine durchschritten hat! Eine zweite schnellere Hälfte in 1:01:54 nach 1:02:05 Stunden machte es möglich. Der Meister hat seine Lektion aus Dubai gelernt. 100.000 Euro war das Salär für Sieg und Weltrekord.... und was ihn eher menschlich macht: Haile humpelte hinterher aus der Pressekoferenz, ganz ohne Blessuren schaffen die Profis es auch nicht!
Hattrick und Rekordlawine!
Hattrick! Drei Siege in Folge in Berlin und zahlreiche weitere Rekorde: Die drei schnellsten Zeiten aller Zeiten gehören nun Haile. So wie Paula Radcliffe bei den Damen. Der Durchschnitt seiner drei schnellsten Läufe, die er binnen nur eines Jahres aufstellte, ist 2:04:26 Stunden angelangt. Das entspricht exakt dem alten Weltrekord. Mit dieser Zeit katapultiert er den Berlin Marathon in der Wertung der 10 schnellsten Zeiten zusammen mit den 2:05:36 Stunden, die James Kwambai auf Platz zwei brachten, wieder deutlich auf Platz eins der Marathon Hitparade. Der Zehner-Durchschnitt der besten je gelaufenen Männer-Zeiten liegt in Berlin nun bei 2:05:33,6 Stunden. In London beträgt dieser Schnitt 2:05:57,6. Vor dem Rennen lag man noch eine Zehntelsekunde hinter London! Damit zeigt sich erneut die Güte der Berliner Strecke und Organisation, von der auch die Freizeitläufer profitieren. Ein weiterer Rekord wird nun auch wahrscheinlicher, denn wer sollte 2008 nochmals Haile toppen? Niemals schaffte es ein Marathonläufer am Ende der Saison in der Jahresweltbestenliste viermal in Folge auf Platz eins zu stehen. Grete Waitz war viermal Weltjahresbeste, aber eben nicht in ununterbrochener Folge. Und, fast schon normal, ein neuer Weltrekord im Rekorde aufstellen: zum 26. Mal lief Gebrselassie Weltrekord, wenn gleich darunter auch ein paar Leistungen wie der Zwei-Meilen-Lauf sind, die der internationale Verband IAAF nicht offiziell führt. Für einen weiteren Rekord fehlten nur ein paar Sekunden. Die Zeitaddition der Männer und Frauen Siegerzeit. Hier liegt Berlin nur ein paar Sekunden hinter Chicago. Dafür war es der siebte Marathon Weltrekord in Berlin. Damit wären wir beim Frauenrennen. Denn das war vor allem aus deutscher Sicht noch lange nicht alles!
Mikitenkos Olympiapech - Glücksfall für Berlin
Seit 2007 überrascht Irina Mikitenko sich selbst und die Fachwelt. War ihr Debüt im Vorjahr mit Platz Zwei in Berlin in guten 2:24:51 Stunden schon eine tolle Leistung, so kam man aus dem Staunen nach ihrem Sieg in London 2008 in neuem deutschen Rekord über erstklassige Konkurrentinnen nicht mehr heraus. Dann ein Rückschlag: eine Verletzung bedingt durch einen Beckenschiefstand, der von der Wirbelsäule bis in den Fuß ausstrahlte, verhinderte die Olympiateilnahme in Peking, ein Glücksfall für Berlin wie sich zeigen sollte. Bis dahin gewann sie alle weiteren fünf Rennen, besonders den letzten Test 14 Tage vor Berlin, bei dem die gebürtige Kasachin, die seit 1996 für Deutschland startet, die Konkurrenz in Karlsruhe im Alleingang regelrecht demontierte. Die deutsche Meisterschaft im 10 Kilometer Straßenlauf beendete die 36-Jährige in 30:57 Minuten. Das ist Weltjahresbestzeit, deutscher Rekord und fast eine Minute vor Sabrina Mockenhaupt, mit der sie sich noch vor kurzem Brust an Brust Duelle lieferte. In Mann Alexander hätte mit ihr geschimpft so schnell zu laufen, aber es lief einfach prima!" So die Mutter zweier Kinder (Vanessa 3, Alexander 14) im Gespräch. "Sie hätte sich eigentlich schonen sollen, aber sie hatte keine Uhr an und wusste nur als "Mocki" abfiel, dass das Rennen einfach schnell war. Sie sei eben eine Risikoläuferin." Das bestärkte sie, nun wieder schmerzfrei, in Berlin zum Marathon anzutreten.
Selbstbewusste afrikanische Konkurrenz
Die Vorjahreszweite hinter Gete Wami bekam erneut eine Äthiopierin vorgesetzt: Assale Tafa Magarsa, die in Dubai einen neuen Hausrekord mit 2:23:23 Stunden aufstellte. Einen Tag vor Berlin wurde die selbstbewusste Läuferin gerade mal 24 Jahre alt, lief aber schon den zehnten Marathon. Sie will 2:22 Stunden laufen, sagte sie unumwunden. Die Kenianerinnen Helena Kiprop und Rose Cheruiyot sorgten dafür, dass es ein spannendes und offenes Rennen werden sollte. Könnte "Miki" die äthiopische Siegesserie in Berlin in ihrem erst dritten Marathon durchbrechen? Den letzten deutschen Sieg erlief 1995 Uta Pippig in 2:25:39 Stunden. Auf der Pressekonferenz zeigt Irina Mikitenko aber ebenfalls Flagge. "Sie sei in der Form ihres Lebens. Sie käme um zu gewinnen und möchte dabei ihre Bestzeit übertreffen!" Eine kompakte Spitzengruppe war zu erwarten, die Tempomacher sollten auf etwa 1:10:30 anlaufen. "Ich mag die Initiative gerne ergreifen, aber wenn die Afrikanerinnen 1:09 anlaufen, dann gehe ich nicht mit. So Miki im Gespräch am Vortag. Harte Trainingseinheiten hat sie bei zwei Höhentrainingslagern in St. Moritz durchgezogen. Wochen von bis zu 200 Kilometern, aber auch Programme über 3x5000m in 16:40, 16:20 und 16:09 Minuten und dazwischen nur eine (!) Minute Pause. Lange Läufe um 35 Kilometer die teilweise von 4:15 auf 3:40 Minuten pro Kilometer gesteigert wurden. Das alles zusammen mit dem 10km Test gaben ihr das Selbstbewusstsein auf Sieg zu laufen. Als London Marathon Siegerin kann man sich wirklich nicht mehr verstecken!
Verhaltener Beginn - Wettstreit der Ehemänner
Das Rennen ging los wie befürchtet. 5 Kilometer bei 16:35 und 10 Kilometer bei 32:42 Minuten. Die Afrikanerinnen liefen nicht auf 2:22, sondern auf knapp unter 2:20 Stunden an. Was tun? Ehemann und Trainer Alexander Mikitenko gab vorher die Leitlinie aus: "Bis 30 Kilometer bin ich der Chef, danach Du!" Alexander, das notwenige Korrektiv zur ungestümen Irina, taktisch genau das Richtige. Und so lief die für Wattenscheid startende Läuferin etwas verhaltener rund 100 Meter hinter den Afrikanerinnen. Assale Tafa Magarsa hatte als Tempomacher ihren Ehemann dabei, aber nicht auf dem Rad, sondern mit ihr laufend, er ist ein 2:18 Marathonläufer. Bei 15 Kilometern, die in schnellen 49:18 Minuten durchlaufen wurden, machte es den Eindruck als ob er selbst seine Bestzeit angreifen wollte, denn das deutete auf eine Zielzeit von 2:18:40 Stunden. Die Halbmarathon Marke passierten Magarsa, Kiprop und Cheruiyot in 69:37 Minuten, Mikitenko in gebremsten 70:05 nicht allzuweit dahinter. War sogar der Streckenrekord, 2:19:12 Stunden von Olympiasiegerin Mizuki Noguchi aus dem Jahre 2005 in Reichweite? Können die Frauen dieses Killertempo wirklich durchhalten?
Mit Vollgas nach 30 Kilometern in die Weltspitze
Doch das Blatt wendete sich bald. Bei 25 Kilometern, die Magarsa mit Kiprop in 1:22:50 Stunden zurücklegte, betrug Mikis Rückstand nur noch 18 Sekunden, sie war auf Kurs 2:20:18 Stunden. Bei 28 Kilometern schloss die Deutsche auf die Äthiopierin auf und nun begann ein kurzes taktisches Geplänkel, bei dem Magarsa versuchte gegenzuhalten, doch bei 32 Kilometern war die Afrikanerin mit ihrem Widerstand am Ende und musste Mikitenko ziehen lassen. Nun hatte die frühere 5.000 Meter Spezialistin und WM Fünfte mit der klügeren Renneinteilung und den besseren Reserven endlich freie Bahn. Sie zog an und eine Zeit von um 2:20 erschien wieder in Reichweite. Wo andere schwächeln beschleunigte Miki weiter und legte den Abschnitt von 30 auf 35 Kilometer in 16:24 Minuten zurück. Die 35 Kilometer Zwischenzeit von 1:56:00 Stunden verhieß sogar eine Endzeit von 2:19:50 Stunden. Doch das nur 48,5 Kilogramm wiegende, willensstarke Energiebündel verschärfte weiter. Statt wie die abgeschlagene Äthiopierin mit den Armen quer zur Laufrichtung zu fuchteln setzte sie in Bahnläuferinnen Manier die Arme ein, um die Beine beim Vortrieb zu unterstützen. Folge: von 35 auf 40 Kilometer (2:12:22) ein weiterer schneller 16:22 Minuten Abschnitt. Es war klar, die 2:20er Grenze fällt, aber auch der Streckenrekord? Die letzten 2,195 Kilometer brannte Miki ein Feuerwerk ab. Sie spurtete in fast unglaublichen 6:57 Minuten. Das ist Standard bei Männerrennen im Bereich um 2:13 Stunden und entspricht einem Kilometerschnitt von 3:10 Minuten! Schneller auf den letzten 2,195 Kilometern war bisher nach meinen Informationen nur Paula Radcliffe mit 6:56 Minuten bei ihrem 2:15:25 Stunden Weltrekordrennen 2003 in London. Zweite wurde als zweitschnellste Äthiopierin aller Zeiten noch Assale Magarsa, die sich in 2:21:31 Stunden ins Ziel rettete. Bei besserer Renneinteilung wäre bei ihr 2:20 Stunden drin gewesen.
Viertschnellste Marathonläuferin aller Zeiten
Mit 2:19:19 Stunden verpasste Mikitenko den Streckenrekord nur um sieben Sekunden! Diese Zeit katapultierte die im hessischen Freigericht wohnende Läuferin auf Platz eins der aktuellen Weltbestenliste 2008 und auf Platz vier in der ewigen Weltbestenliste, hinter Weltrekordlerin Paula Radcliffe, die Weltmeisterin Catherine Ndereba und die Olympiasiegerin Mizuki Noguchi. Ihre Bestzeit schraubte sie um fast fünf Minuten höher, mehr als man erwarten konnte. Man kann mit Fug und Recht darüber sinnieren, ob Mikitenko in dieser Form in Peking hätte Olympiasiegerin werden können. "Sie wäre, als die spätere Goldmedaillengewinnern Constantina Tomescu davonzog mitgelaufen!" so Mikitenko im Gespräch noch vor dem Berlin Marathon. Sie sah das Olympiarennen nur im Fernsehen. Man mag's ihr im Nachhinein zutrauen. Bei der WM 2009 in Berlin möchte sie, so noch vor dem Berlin Marathon, eine Medaille, nach dem Rennen sprach sie folgerichtig von WM Gold. Eine Medaille fehlt der erfolgreichen Läuferin noch in der Vita. Das Szenario könnte dann so aussehen: Die Fans werden an die Strecke kommen, an einem Tag ist Berlin wieder im Haile Fieber und am anderen ist Mikitenko der Publikumsliebling mit Heimvorteil, "Miki" wird zum Sieg getrieben. In Berlin gab es für Sieg und Zeitbonus erst mal 80.000 Euro Preisgeld. Der Leistungssprung ist schon erstaunlich. Es waren einfach ideale Bedingungen in Berlin. Offenbar hat sie mit Mitte 30 auch erst ihre eigentliche Disziplin gefunden. Erfolg und die finanzielle Absicherung führen zu einem weiteren Motivationssprung und verbesserten Trainingsbedingungen. Ihr Mann Alexander, ein Metallschichtarbeiter, könne schon mal unbezahlten Urlaub nehmen, sagte sie vor dem Rennen. Nun können sich die beiden noch mehr leisten und das sportliche Umfeld weiter optimieren. "Sie habe ihre Grenze im Marathon noch nicht erlebt", sagt Mikitenko. Und so fühlte sie sich nach dem Rennen auch so gut in Form, dass sie am liebsten Tanzen gehen würde.
Miki im Rennen um 500.000 Dollar Jackpot in Führung
Auf die 500.000 Dollarprämie der World Marathon Majors Serie 2007/2008 ist Irina Mikitenko nun mit der Äthiopierin Gete Wami erste Anwärterin. Im Punktestand (siehe Tabelle) zog sie mit ihr gleich, beide haben 65 Zähler, Mikitenko hat aber die besseren Leistungen aufzuweisen. Bei Punktegleichstand stimmen nämlich die Renndirektoren ab. Die Ergebnisse der Marathons in Chicago und New York bleiben für den Jackpot aber noch abzuwarten. Ein Start in New York habe sie aber nicht vor, zumindest wolle sie darüber mal schlafen... Ihre Ausgangssituation ist besser als die der Mitbewerberinnen. In London wird sie 2009 aber als Titelverteidigerin wieder antreten. Und bei der WM in Berlin am 23.8.2009 will sie laufen... exakt an ihrem 37.Geburtstag!
Uta Pippigs Glückszeit endlich vergessen
Nicht zu vergessen: Die 2:19:19 Stunden sind natürlich Deutscher Marathonrekord! Auch jenseits der vom Deutschen Leichtathletik Verband nicht anerkannten, aber von manchen immer noch wohl in Unkenntnis hochgehaltenen 2:21:45 Stunden von Uta Pippig, mit denen sie 1994 in Boston gewann. Eine Zeit, dank einmaligem Rückenwind auf diesem "offiziell eigentlich inoffiziellen" Punkt zu Punkt Kurs mit Gefälle. Nur weil Boston Boston ist, werden die Zeiten mit oder eben auch ohne Sternchen in den Listen geführt. Eine Tatsache mit deren Akzeptanz sich die Läuferin selbst im Gegensatz zu den damaligen Mitläufern immer schwer tat. Natürlich kann sie nichts für den bergab führenden Kurs und den Rückenwind, aber deswegen gibt es schließlich die internationalen Standards für Marathonstrecken zur Anerkennung der Zeiten. Damals analysierte ich jeweils die Top Ten bei Männern und Frauen. Alle verbesserten ihre persönliche Bestzeit um durchschnittlich vier Minuten! Niemand konnte diese Leistung danach sportlich bestätigen. Uta Pippig, die 1998 vom Deutschen Leichathletik Verband wegen eines zu hohen Testosteron/Epitestosteron Werts im Blut wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt wurde, zog leider uneinsichtig und falsch beraten sportlich die falschen Konsquenzen aus dem "Glücksrennen": Sie wolle den Weltrekord brechen und unter 2:20 laufen, kündigte sie nach Boston an. Als eigentliche 2:25 Stunden Läuferin, war sie davon natürlich weit entfernt. Sie kehrte später Deutschland den Rücken und wohnt heute in den USA. Irina Mikitenko ist nun auf einem anerkannten Rundkurs in Berlin unter 2:20 gelaufen. Damit ist dieses leidige Boston-Kapitel nun auch endlich abgeschlossen.
Geschafft - Jubelnd im Ziel!
Die anderen Sieger, die Haile
und Miki zu Höchstleistungen
vor sich her trieben....
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)
Neue Rekordteilnehmerzahl
35.786 Finisher!
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)
Hailes Weltrekord Nr. 26:
2:03:59 Stunden!
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)Hailes Zwischenzeiten
2007/2008 im Vergleich:
km Zeit
2007Split Zeit
2008Split 5 14:43 14:43 14:35 14:35 10 29:24 14:41 29:13 14:38 15 44:14 14:50 44:03 14:50 20 59:08 14:54 58:50 14:47 21,1 1:02:29 1:02:05 25 1:14:04 14:56 1:13:41 14:52 30 1:28:54 14:50 1:28:27 14:46 35 1:43:37 14:43 1:43:05 14:38 40 1:58:07 14:30 1:57:34 14:29 42,195 2:04:26
6:19
2:03:59
6:25
...Haile hat Grund zufrieden zu sein, er verbesserte seinen eigenen Weltrekord auf 2:03:59!
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)
Alle sieben Marathon Weltrekorde in Berlin:
1977 Christa Vahlensieck (Wuppertal) 2:34:48 1998 Ronaldo da Costa BRA 02:06:05 1999 Tegla Loroupe KEN 02:20:43 2001 Naoko Takahashi JPN 02:19:46 2003 Paul Tergat KEN 02:04:55 2007 Haile Gebrselassie ETH 02:04:26 2008 Haile Gebrselassie ETH 02:03:59
Hailes Schuh Model "Neftenga", d.h. "der Chef", "der Boss", ="derjenige, der die Pistole hat."
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)
Die Medaille von Berlin 2008:
Haile erlief sich sein eigenes
Konterfei und sorgte mit seinem
neuen Weltrekord dafür, dass,
der Aufdruck schon wieder von
gestern ist.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)
Die größten Marathons
nach Finishern:
38.956 New York City 2005 38.607 New York City 2007 37.866 New York City 2006 36.868 100.Boston 1996 35.913 Berlin 2008* * inkl. Walker (Quelle: Berlin Marathon)
Irina Mikitenko mit
2:19:19 nun WM Favoritin!
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)
Grund zum feiern, Sieg, deutscher Rekord und Weltjahresbestzeit
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)
Stand WMM-Serie 2007-2008 (nach Berlin 2008)
MÄNNER:
1. Martin Lel (KEN) 76 Punkte
2. Robert K. Cheruiyot (KEN) 55
3. Haile Gebrselassie (ETH) 50
4. Abderrahim Goumri (MAR) 40
4. Samuel Wanjiru (KEN) 40
6. James Kwambai (KEN) 31FRAUEN:
1. Irina Mikitenko (GER) 65 Punkte
1. Gete Wami (ETH) 65
3. Chunxiu Zhou (CHN) 50
4. Catherine Ndereba (KEN) 41
5. Constantina Tomescu Dita (ROM) 35
6. Lidiya Grigoryeva (RUS) 30
6. Jelena Prokopcuka (LET) 30
Deutsche Männer: Lichtblick statt Trauma - schnellste Zeit seit acht Jahren!
Irina Mikitenko wäre mit 2:19:19 Stunden bei den Männern in Deutschland auf Platz vier der Jahresbestenliste. Letztes Jahr schrieb ich zum Thema deutsche Männer in Berlin noch "Trauma statt Traum!" Angesichts der im nächsten Jahr anstehenden Weltmeisterschaft mit Mannschafts Weltcup Wertung im eigenen Lande rappeln sich einige nun doch endlich auf, um die nahezu aufgegebene Männer-Langstrecke mit neuen Impulsen zu beleben. Allen voran Falk Cierpinski. Der 30-jährige Sohn des früheren Marathon Doppel-Olympia-Siegers Waldemar Cierpinski steigert sich stetig vom Duathlon- und Triathlon-Umsteiger zum echten Marathonläufer. Nach 2:15:48 Stunden (etwa Platz 400 in der Weltbestenliste 2008) im Frühjahr beim Hamburg Marathon folgten in Berlin nun international schon vorzeigbarere 2:13:30 Stunden in einem gut eingeteilten Rennen (Halbmarathon 66:21 Minuten). Eine Zeit, die die deutschen Marathonläufer schon seit acht Jahren nicht mehr erreichten. Zuletzt lief 2002 Carsten Eich 2:13:47 Stunden als Sieger in Leipzig und schneller war Michael Fietz als Jahresschnellster im Jahr 2000 mit 2:11:25 Stunden. Damit gelang es dem für den SG Spergau laufenden Studenten der Betriebswirtschaftslehre sogar als Neunter ins Preisgeld hineinzulaufen. 3.000 Euro sind eine vielleicht nicht erwartete Dreingabe. Im letzten Jahr wurde er in 2:19:06 Stunden noch 23ter. Bleibt zu hoffen, dass im Gefolge von Cierpinski einige andere Läufer den weltmeisterlichen Teamgeist für 2009 noch aufnehmen. Immerhin konnte der im Frühjahr durch Kneifen beim Mainz Marathon sich als nervenschwach outende Stefan Koch vom TV Wattenscheid dieses Mal überzeugen und seine Bestzeit auf 2:15:38 Stunden anheben. Für ein Weltcupteam muss von drei Läufern eine Zeit von 6:52:00 Stunden unterboten werden. Das sind im Schnitt 2:17:20 Stunden. Allerdings gilt für alle Teamläufer, dass sie 2:18 unterboten haben. Das sollte doch wohl noch einigen Männern gelingen. Immerhin haben in diesem Jahr schon fünf Läufer die 2:20 Stunden Grenze unterboten. Man ist mit den Ansprüchen an den Männer Marathon eher bescheiden geworden...
Falk Cierpinski mausert sich vom
Triathlon-Umsteiger zu einem
echten Marathonläufer: Bestzeit
in Berlin mit 2:13:30 Std. und
schnellster Läufer seit acht Jahren!
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)Rekordergebnisse: 35.786 Finisher in Berlin!
Die erstklassigen Ergebnisse an der Spitze von Berlin bestimmen wie 2007 die aktuelle Weltbestenliste. Aber auch beim Breitensport gab es neue Rekorde: Insgesamt beendeten 28.357 Männer und 7.429 Frauen (das ist 20,8 Prozent Frauenanteil) das Rennen. Das bedeutet eine Rekordfinisherzahl von 35.786 LäuferInnen, über 3.000 mehr als im letzten Jahr. Nimmt man die Walker hinzu so beendeten 35.913 Teilnehmer das Rennen. Damit ist Berlin nach eigener Angabe der fünftgrößte Marathon aller Zeiten. Der Frauenanteil ist fast ein Prozent mehr als 2006 und 2007, aber immer noch geringer als der Durchschnittswert von 40% in den USA. Hier ein Tipp wie "frau" sich zum Marathon optimal vorbereitet.
Ergebnisse Männer: 1. Gebrselassie Haile ETH 02:03:59 WR 2. Kwambai James KEN 02:05:36 3. Kamathi Charles KEN 02:07:48 4. Kipchumba Mariko KEN 02:09:03 5. Ademasu Mesfin ETH 02:12:02 6. Ngolepus Joseph KEN 02:12:07 7. Jitsui Kenjiro JPN 02:12:48 8. Suwa Toshinari JPN 02:13:04 9. Cierpinski Falk GER 02:13:30 10. Kiprop Francis KEN 02:14:30 12. Koch Stefan GER 02:15:38
Ergebnisse Frauen: 1. Mikitenko Irina GER 02:19:19 DR 2. Magarsa AskaleTafa ETH 02:21:31 3. Kirop Helena KEN 02:25:01 4. Cheruiyot Rose KEN 02:26:25 5. Vigovskaya Gulnara RUS 02:30:03 6. Deriba Shuru ETH 02:31:20 7. Lewandoswka Edyta POL 02:33:00 8. Kimuria Evelyne KEN 02:35:53 9. Cirlan Daniela ROM 02:36:18 10. Balciunaite Zivile LTU 02:36:40
Viele Gewinner und Siegerposen, nicht nur für Haile!
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)