Copyright für Text, Fotos und Grafik: Herbert
Steffny
(von
Herbert Steffny aus Honolulu, 13.12.2015, leicht gekürzt auch für Laufreport.de)
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Laufreise zum Honolulu Marathon?
Herbert Steffny berichtet exklusiv seit 1993 aus Hawaii vom Honolulu Marathon Das Ziel erreicht - die InterAir Gruppe beim Honolulu Marathon glücklich mit Finisher Shirt unter der Statue des Hawaii-Sport-Idols Duke Kahanamoku (Foto, Copyright: Herbert Steffny) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die 43. Auflage des Tropenklassikers auf der Insel Oahu Hawaii startete wie gewohnt
bei ausgiebigem Feuerwerk um 5.00 morgens
am Ala Moana Boulevard in Honolulu bei windstilleren Bedingungen als sonst. Das mag den Eliteläufern, die vor dem
Sonnenaufgang bereits im Ziel sind, geholfen haben. Deren Zeiten waren
schneller als im Vorjahr, als es mehr Wind und zeitweilig auch Regen gab. Für
die vielen Freizeitläufer war später der sonnige und wolkenlose Himmel eher
eine Spaßbremse, wenn man es von der leistungssportlichen Seite sieht. Wohl
dem, der einen Gang zurück schraubt und sich auf das Ankommen konzentriert und
unterwegs, dank mitgenommener Kamera ein paar Fotos schießt. Motive gibt es reichlich! Streckenrekord durch zu schnellen Start vermasselt Das dürfte den eingeladenen Schwadron der überwiegend Kenia-geprägten Eliteläufer weniger interessiert haben, ging es doch bei Sieg um 40.000 US Dollar. Bei den Damen schlug die Vorjahressiegerin Joyce Chepkirui ein unmögliches Tempo an und versemmelte sich damit von Beginn an wie im Vorjahr die realistische Chance den Streckenrekord zu brechen. Unsinnigerweise hatten ihre Landsfrauen Lucy Karimi und die frühere Bahnspezialistin Isabella Ochichi auch nichts Besseres im Sinne als ihr zu folgen. Bei 10 Kilometern hatte das Trio eine Zwischenzeit von 33:21 Minuten, was auf eine Endzeit von in Hawaii unmöglichen 2:20-2:21 Stunden hinführen würde. Der Streckenrekord der Russin Lyubov Denisova steht seit 2006 bei 2:27:19 Stunden und überlebte auch die diesjährige ungestüme Attacke.
Natürlich mussten die Damen dem überzogenen Anfangstempo
Tribut zollen. Da alle drei denselben Fehler begingen, brach man auch synchron
auf der zweiten Streckenhälfte ein. Zunächst setzte sich die Favoritin Chepkirui
bei Halbmarathon in noch rekordverdächtigen
1:11:43 Stunden etwas von den Konkurrentinnen ab, wurde aber bei 28
Kilometern von
den Landsfrauen wieder eingeholt. Im schmucken Palmen-reichen
Reiche-Leute-Viertel
Kahala wurde es im Führungstrio wieder spannend. Beim 35 Meter hohen
Anstieg um den Diamond
Head Vulkankrater, dem Wahrzeichen Honolulus, konnten sich Karimi und
die 27-jährige
Chepkirui etwas absetzen. Aber im Gefälle Richtung Kapiolani Park bei
Kilometer
40 war Chepkirui erneut enteilt und lief in 2:28:34 Stunden einem
letztlich ungefährdeten
Sieg entgegen. Durch den zu schnellen Beginn entgingen der Amsterdam
Marathon
Siegerin von 2015 (2:24:11 Stunden) allerdings zusätzlich die 15.000
Dollar
Streckenrekordprämie. Lucy Karimi feierte rund 100 Meter später in
2:28:55 Stunden
ihren zweiten Platz und 15.000 Dollar zunächst mit Freudensprüngen,
kollabierte danach aber und
wurde im Rollstuhl aus dem Zielbereich gefahren. Isabella Ochichi
feierte als
Dritte in 2:29:44 Stunden immerhin noch eine neue persönliche
Bestleistung, die mit 10.000 Dollar versüßt wurde. Da sollte bei kühlen
Bedingungen und flachem Kurs noch eine schnellere Zeit drin sein. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Bei den Männern sorgte der Honolulu Novize Felix Kiprotich für eine Überraschung. Der 2:06:39 Stunden Marathonläufer (2. Seoul 2015) konnte dem dreifachen Amsterdam Marathon Sieger und Titelverteidiger Wilson Chebet nach anfänglicher kluger Zurückhaltung Paroli bieten. Zeitweilig war sogar der Streckenrekord aus dem Jahre 2004 von Jimmy Muindi (2:11:12 Stunden) in Gefahr. Nach 32 Kilometern zog der 27-Jährige auf und davon. Den Streckenrekord konnte der Kenianer zwar nicht mehr knacken, aber mit 2:11:43 Stunden stellte er die zweitschnellste Zeit bei diesem Tropenmarathon auf. Zu den 40.000 Dollar Siegprämie gesellten sich noch 10.000 Dollar Zeitbonus. Der Titelverteidiger Wilson Chebet sicherte sich in 2:12:46 Stunden den zweiten Platz vor Landsmann Daniel Limo, der mit 2:13:24 Stunden für hiesige Verhältnisse ebenfalls noch eine gute Zeit lief. Der 42-jährige Masters-Weltrekordler Kenneth Mungara (2:08:42 Stunden in Brisbane 2015) überzeugte als Fünfter in 2:18:36 Stunden. Die Kenianer siegten bei den Männern innerhalb der letzten 20 Jahre zum 19. Mal und zum neunten Male in Folge.
Flo Neuschwander überrascht Hinter dem Kenia-Quintett kam als Schnellster unter 72 Deutschen überraschend der in Frankfurt wohnende Florian Neuschwander auf Platz sechs ein. Am Wochenende zuvor lief er auf der derselben Hawaii Insel Oahu noch auf einen hervorragenden vierten Platz bei der X-Terra 21 Kilometer Gelände Weltmeisterschaft auf der Kualoa Ranch ein. Das wilde Terrain war übrigens auch Drehort der Jurassic Park Filme. Er verlängerte kurzerhand seinen Aufenthalt auf Hawaii und erzielte mit 2:27:58 Stunden, die wohl beste Zeit eines Deutschen bei Honolulu Marathon (zuvor der Münchener Udo Reeh mit 2:28 Stunden). „Eigentlich hatte ich gar nicht auf Marathon trainiert, es war eher ein spontane Aktion“ so der individualistische „Flo“ Neuschwander hinterher. Die lokale Zeitung Honolulu Star Advertiser widmete dem Tatoo-Star einen Abschnitt überschrieben mit „From dirt to concrete“ – vom Crosslauf zum Asphalt – frei übersetzt, betreffs seines anspruchsvollen Wochenprogramms. Hinter Neuschwander beendete der Triathlet Thomas Klein aus Gau-Bickelheim in neuer persönlicher Bestzeit 3:20:58 Stunden den Tropenkurs als schnellster deutscher „Nicht-Profi“. Er wurde in unserer InterAir Reisegruppe natürlich besonders gefeiert. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Insgesamt beendeten 21.551 Läufer das Rennen, etwas weniger als im Vorjahr. Die Japaner stellten mit 11.427 Finishern und 53 Prozent wie gewohnt den Löwenanteil. Die US-Amerikaner brachten 9.082 Läufer ins Ziel. Der Frauenanteil war mit 47,4 Prozent wieder extrem hoch. Zum Vergleich: in Deutschland ist dieser nur bei 17-24 Prozent. Hinzu kommen knapp 3.000 Walker, die die ersten 10 Kilometer der Marathonstrecke durch die weihnachtlich geschmückte Honolulu Innenstadt, vorbei am Iolani Palace, dem einzigen Königspalast auf US-amerikanischem Grund bis zum Queen Kapiolani Park zurücklegten. Nur 55 Läufer blieben bei den warmen tropischen Bedingungen unter 3:00 Stunden. Mit netto 6:12:21 Stunden war man in diesem Jahr genau in der Mitte des Finisherfeldes (siehe Grafik). 1.137 Läufer blieben unter 4:00 Stunden. Die Letzte war Alisa Hout aus Hawaii, die in der W25 startend satte 14:33:12 Stunden benötigte. Das reicht dann auch mal noch für unterwegs ein Bad am weltberühmten Waikiki Beach oder für ein ausgiebiges Frühstück, Mittag- und Abendessen einzunehmen. „Aloha, hang lose“ sagt man hier auf Hawaii, nimm`s locker, jeder ist willkommen, übrigens auch Kinder, die sich teilweise über den Kurs quälen (müssen)! 37 Prozent der Starter sind Debütanten.
Masters: Kenneth Mungara und eine 88-Jährige läuft Weltrekord | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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