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und Copyright: Herbert Steffny
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Zürich Marathon für Hartgesottene
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Das Männerrennen |
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Yuki Kawauchi siegt 2016 nach seinem zweiten Platz im Vorjahr beim Zürich Marathon (Foto, Copyright: Herbert Steffny) | Das Männerrennen - Kawauchi als Tempomacher Als um 8.30 am Mythenquai der Startschuss für die über 3.000
gemeldeten Marathonläufer auf den attraktiven, flachen Kurs durch die Züricher Altstadt
und entlang des Zürichsees fiel, hätte das Wetter kaum schlechter sein können.
Drei Grad Celsius, kalter Dauerregen, gelegentlich Graupelschauer und Schneeregen
bei leichtem, aber doch kühlem Wind. Da musste man schon hartgesotten sein, um
nicht die Motivation zu verlieren. Die Bedingungen für die 14. Auflage des größten
Schweizer Citymarathons waren nichts für Kenianer und Äthiopier, selbst die afrikanischen
Tempomacher strichen frühzeitig die Segel und so musste der mit der Startnummer
1 dekorierte Vorjahreszweite Yuki Kawauchi aus Japan bei seinem vierten
Marathon in diesem Jahr die Führungsarbeit alleine übernehmen. Der japanische
Marathonheld, der als vollzeitbeschäftigter Beamter weltweit eifrig Marathons
sammelt, zeigte dabei eine unglaubliche Moral. | |||
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Hart erarbeitet! Nachdem die Favoritinnen ausgestiegen waren hieß die Überraschungssiegerin Daniela Aeschbacher aus der Schweiz. (Foto, Copyright: Herbert Steffny) |
Das Frauenrennen - Favoritinnen steigen aus Bei den Damen war die Frankfurterin Katharina Heinig nicht nur auf dem Papier Favoritin. Mit der Empfehlung von zwei persönlichen Bestleistungen im Vorfeld von Barcelona in 1:12:55 Stunden über Halbmarathon und über 10 Kilometer in Paderborn in 33:04 Minuten war sie guter Dinge die Olympianorm von 2:30:30 Stunden zu unterbieten. Dafür hatte sie drei erfahrene Tempomacher Nico Sonnenberg, Markus Weiss-Latzko und Oliver Hofmann an ihrer Seite. Anfangs lief sie in der Spitzengruppe mit der Vorjahressiegerin Yoshiko Sakamoto und der äthiopisch-stämmigen Belgierin Bekele Aga Alemitu. Danach setzte sie sich bei Kilometer 10 in 36:10 Minuten ab und lag dabei noch auf Kurs 2:32:00 Stunden.
Insgesamt starteten über 9.000 Läufer beim Marathon, Teamstaffel und einem 9,85 Kilometer Cityrun. Die Deutschen waren unter insgesamt 85 Nationen mit 283 Gemeldeten beim Marathon die stärkste ausländische Fraktion. 2.014 Männer und 458 Frauen (Frauenanteil 18,5 Prozent) beendeten das Rennen unter widrigsten Bedingungen in bis zu 5:50 Stunden. Anders als bei vielen großen Citymarathons, wo das Ziel sieben, neun oder gar 14 Stunden (Hawaii) offen ist, hat man aus verkehrstechnischen Gründen in Zürich ein Limit von 5:30 Stunden. Trostpflaster für die Langsameren: nachdem die Elite im Ziel war, wurde es für die Freizeitläufer ein wenig trockener, teilweise sah man sogar blauen Himmel zwischen den Wolken durch schimmern. 151 Männer und sechs Frauen blieben unter 3:00 Stunden.
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