Honolulu Marathon 2017 - Hawaii
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Kenia - Streckenrekorde: 2:08:27 und 2:22:14 Stunden
Alterklassen-Weltrekord W90: 7:03:59 Stunden beim Honolulu Marathon

Copyright für Text, Fotos und Grafik: Herbert Steffny
(von Herbert Steffny aus Honolulu, 10.12.2017, (leicht gekürzt auch für Laufreport.de)

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Laufreise zum Honolulu Marathon? 

Herbert Steffny berichtet exklusiv seit 20 Jahren aus Hawaii vom Honolulu MarathonInhaltsübersicht:

Aloha Girl Hawaii 2017

Herbert Steffny berichtet exklusiv jährlich seit 1993 aus Hawaii vom Honolulu Marathon

Brigid Kosgei Honolulu Marathon SiegerinLawrence Cherono Honolulu Marathon Sieger
Der Honolulu Marathon auf Hawaii war fest in kenianischer Hand - die Vorjahressieger mit hier mit dem traditionellen Blumenkranz gewannen
auch 2017 in Streckenrekorden. Links Brigid Kosgei (2:22:15 Stunden), rechts Lawrence Cherono (2:08:27 Stunden).
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

Die Kenianer Lawrence Cherono und Brigid Kosgei wiederholten bei der 45. Auflage des Tropenklassikers auf Hawaii ihre Vorjahressiege und stellten beide phantastische neue Streckenrekorde auf. Die Kenia-Dominanz war erdrückend, alle Podiumsplätze gingen an das ostafrikanische Läuferland. Weitere Gemeinsamkeiten, beide Sieger haben denselben Coach und liefen bereits ihren dritten Marathon in diesem Jahr. Rund 22.000 Läufer nahmen die volle Distanz in Angriff, weitere 4.400 starteten zeitgleich beim neu eingeführten „Start to Park 10k“ mit Zeitnahme, Medaille und T-Shirt. Am Vortag des Marathons fand auf der Kalakaua Prachtstraße in Waikiki die „Merrie Mile“ mit weiteren 2.000 Teilnehmern statt.



Männerrennen - Lawrence Cherono zum Zweiten!

Lawrence Cherono, der zuletzt als Sieger des Amsterdam Marathons einen neuen Hausrekord mit 2:05:09 Stunden aufstellte, konnte seinen eigenen Kursrekord vom Vorjahr auf der ungleich schwierigeren Strecke in Hawaii um über eine Minute auf 2:08:27 Stunden verbessern. Sensationeller noch die Leistung seiner Landsfrau Brigid Kosgei, die den Rekord der Russin Lyubov Denisova aus dem Jahre 2006 sensationell pulverisierte und um über fünf Minuten auf 2:22:14 Stunden hochschraubte. Das ist angesichts der feuchtwarmen Temperaturen und der rund 150 zu bewältigenden Höhenmeter eine nahezu unglaubliche Leistung. Die Wetterbedingungen waren in diesem Jahr sicherlich günstig für Rekordläufe. Im Ziel hatte die Elite lediglich 22 Grad Celsius, bei allerdings wie immer hoher Luftfeuchte. Unterwegs gab es sogar einen leichten erfrischenden Regenschauer, was als exotische Beigabe für Fotografen den in Hawaii obligatorischen Regenbogen als begehrtes Motiv lieferte.

Maennerelite bei 9km
Dennis Kimetto
Die Männerelite läuft in der Dunkelheit bei 9km durch die Kalakaua-Strasse...
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)
...und Weltrekordler Dennis Kimetto ist hier bereits 80 Meter dahinter.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

Auf der Papierform zumindest war der eingeladene Weltrekordler Dennis Kimetto der Favorit. Seit fast zwei Jahren erzählt der Kenianer bei jeder Pressekonferenz, dass er in guter Form sei und Streckenrekorde oder seinen eigenen Weltrekord von 2:02:57 Stunden (Berlin 2014) angreifen möchte. Allerdings folgen seit eineinhalb Jahren keine Taten mehr, sondern ein Ausstieg nach dem anderen. So auch leider hier in Honolulu, wo er bei 10 Kilometern bereits 80 Meter zurücklag und schließlich nach 25 Kilometern erneut ausstieg.


Lawrence Cherono im Ziel
Lawrence Cherono und Model
2:08:27 Stunden - Der Titelverteidiger siegt erneut im Morgengrauen
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)
Der Champ und das Model - Aloha Feeling für Lawrence Cherono im Ziel.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Anders der Auftritt des 29-jährigen Lawrence Cherono aus Eldoret, der bei seinem zweiten Start im 50. Bundesstaat der USA zum zweiten Mal einen Rekordlauf hinlegte, der ihm mit 25.000 Dollar plus weitere 25.000 Dollar Zeitbonus einbrachte. „Der Marathonlauf hat mein Leben komplett verändert“ sagte Cherono bereits im Vorjahr. Schon bei fünf Kilometern hatte er sich diesmal gut gefühlt. Bei Halbmarathon (65:32 Minuten) war noch ein Kenia-Quintett zusammen. Zunächst griff Wilson Chebet nach 30 Kilometern an, doch Cherono konterte in der Nobelwohngegend Kahala und hatte bei 36 Kilometern vor dem zweiten Anstieg um den Diamond Head Krater bereits 150 Meter Vorsprung. Hinter Cherono, der mit 2:08:27 Stunden seine eigen Marke vom Vorjahr deutlich verbesserte,  beendete Wilson Chebet in 2:09:55 Stunden zum dritten Mal in Folge das Rennen auf dem zweiten Platz. Vincent Yator komplettierte das Podium im wunderschönen Kapiolani Park in ebenfalls noch erstklassigen  2:10:37 Stunden.





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Brigid Kosgei pulverisiert Streckenrekord

Vorjahressiegerin Brigid Kosgei attackierte nach einer flotten 10 Kilometer Zwischenzeit von 32:45 Minuten zusammen mit Nancy Kiprop und Joyce Chepkirui bereits bei 20 Kilometern. Sie war nach Halbmarathon in 71:50 Minuten auf der zweiten Hälfte nicht mehr zu halten. Ihre Leistung ist hoch einzuschätzen, da die 23-Jährige ganze 22 Kilometer alleine ohne Tempomacher oder Konkurrentinnen das Tempo hochhalten musste. Nancy Kiprop blieb mit großem Abstand, aber in immer noch flotten 2:29:15 Stunden nur der zweite Platz und Joyce Chepkirui, die hier 2014 und 2015 gewann, wurde Dritte in 2:33:17 Stunden. Seit vier Jahren in Folge siegen hier die Kenianerinnen. Kosgei, die im Oktober noch als Zweite in Chicago in 2:20:22 Stunden einlief, ging im Ziel erstmal total erschöpft zu Boden, setzte sich breitbeinig hin, bekreuzigte sich und ließ sich die schmerzenden Schuhe von einem Helfer ausziehen. Der Lohn für ihre Mühe war wie bei den Männern satte 50.000 Dollar, in Kenia ein Vermögen!


Brigid Kosgei im Ziel
Brigid Kosgei am Boden fix und alle
2:22.15 Stunden! - Eine sensationelle Zeit für den tropischen Marathon
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)
Fix und alle saß Brigid Kosgei erst mal eine Weile auf dem Boden..
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

Schnellste Deutsche - Weltrekord für 90-Jährige!

Der schnellsten Deutsche waren Helmuth Noesner aus Rastatt auf Rang 39 bei den Männern in flotten 2:53:54 Stunden mit einer flotteren zweiten Hälfte. Er gewann damit auch die Altersklasse M45. Jubel in unserer 35-köpfigen InterAir Laufreisegruppe: Zweiter der Altersklasse M60 wurde Erich Hofstätter in guten 3:14:30 Stunden. Er verpasste den Klassensieg nur um 1:20 Minuten. Betty Jean McHugh aus Kanada stellte in der Altersklasse W90 einen neuen Weltrekord für diese Altersklasse auf. Sie verbesserte die alte Marke von 8:53:08 Stunden auf brutto 7:03:59 Stunden (offiziell zählt die Bruttozeit, netto  hatte McHugh 6:47:31 Stunden). Vor zwei Jahren stellte sie bereits an gleicher Stelle für 88-Jährige eine Bestmarke von 6:31:32 Stunden auf. Der Olympia Silbermedaillen Gewinner über 800 Meter Nick Symmonds lief bei seinem Marathon Debüt 3:00:25 Stunden. Der US-Amerikaner beendete vor kurzem seine Bahnkarriere. Insgesamt nahmen rund 30.000 Läufer in Honolulu an den verschiedenen Wettbewerben teil. Beim Marathon kamen 20.388 Läufer ins Ziel, darunter 9.538 Frauen, was einem hohen Anteil von 46,8 Prozent entspricht. Damit lag die Finisherzahl ein wenig über der Vorjahreszahl. Der ökonomische Input des Marathons für Oahu wird von Renndirektor Jim Barrahal mit rund 130 Million Dollar beziffert.

Unter 3:00 Stunden blieben nur 69 Athleten, unter 4:00 Stunden liefen 1.150 Läufer und Läuferinnen. Die mittlere Zielzeit betrug 6:09:22 Stunden. 20.350 Läufer, darunter 9.512 Frauen (= 46,7%) kamen in bis zu 16:23:09 Stunden ins Ziel. Letzte war die Japanerin Aayako Hayashii, die im Finale noch eine spontane Helfertruppe um sich versammelte, die die betagte Dame der Altersklasse W80 bei ihrem langen Spaziergang ins Ziel geleitete. In Hawaii gilt auch hier der "Aloha Spirit" auch im Sinne von "Leben und Leben lassen". Das Ziel bleibt grundsätzlich offen bis der Letzte angekommen ist. Im Vorjahr benötigte Takayuki Sakada aus Japan, der in der M60 startete, bereits satte 16:11:44 Stunden. Diese Zeit wurde nun noch einmal überboten und dürfte wohl Weltrekord im langsam Marathon laufen (bzw. gehen) sein. Aber auch als Letzte vor dem Besenwagen kann man zu einigem Ruhm gelangen. In der Dienstag Ausgabe des Honolulu Advertisers nahm die Story der 81-Jährigen eine halbe Seite ein und war der Redaktion gleich zwei Fotos wert.



Laufrgruppe InterAir mit herbert Steffny beim Honolulu MarathonFinisher Honolulu Medaille
Noch 50 Minuten bis zum Start - das Team InterAir ist gut gelaunt.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)
Aloha Stimmung danach - stolz werden die Medaillen präsentiert
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


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 Ergebnisse Marathon

Männer

PlatzNameZeit
1LAWRENCE CHERONO (KEN)2:08:27
2WILSON CHEBET  (KEN)2:09:55
3VINCENT YATOR  (KEN)2:10:38
4TITUS EKIRU  (KEN)2:12:19
5FESTUS TALAM  (KEN)2:17:26
6Hirotaka Tanimoto (AUS)2:29:07
7Masato Endo (JPN)2:30:40
8Ibuki Shimokawa (JPN)2:34:40
9Shuji Tsukamoto (JPN)2:35:01
10Wojciech Kopec (POL)2:37:45


Frauen

.
PlatzNameZeit
1BRIGID KOSGEI (KEN)2:22:15
2NANCY KIPROP (KEN)2:29:16
3JOYCE CHEPKIRUI (KEN)2:33:18
4JANET RONO (KEN)2:39:32
5Hiroko Yoshitomi (JPN)2:40:13
6YUMIKO KINOSHITA (JPN)2:45:20
7Eri Suzuki (JPN)2:46:47
8Kaoru Nagao (JPN)2:49:24
9ERIKO OTSUKA (JPN)2:51:45
10POLINA CARLSON (USA)2:53:16




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