17.Leichtathletik
Weltmeisterschaften 2019 Doha/Katar
Vorbemerkung: Oha! Leichtathletik-WM in Doha...
...ist Moral Scheich- und scheiß-egal?
Und die Moral
von dieser Geschichte? Fragwürdige Unterdrückerregimes, Pressefreiheit, Menschen- oder Frauenrechte und Klima- bzw.
Wettkampfbedingungen (v.a. für die Langstreckenwettbewerbe bei über 30
Grad, wobei dann beim Frauenmarathon
auch einige Läuferinnen kollabierten und von 68 Starterinnen 30
ausstiegen) spielten offensichtlich keine Rolle, wenn internationale
Meisterschaften im Radsport, Fußball oder jetzt auch in der
Leichtathletik in die Emirate, wie Katar
vergeben werden. Vielmehr interessiert die Funktionärswelt eher wie
viel Reibach offiziell oder unter der Hand zu verdienen ist. In der
"ach so schönen Fußballwelt", die 2022 in Katar bei ihrer
Weltmeisterschaft das Runde ins Eckige kicken möchte, hat man ohnehin
nur noch Dollar- und Eurozeichen bzw. Ryal- und Dinar-Zeichen in den
Augen. Der Top-Verein Paris St.Germain hat seine Seele bereits nach Katar verhökert. Aber auch im Ausdauersport regiert Geld
über die Moral. Eine Reihe von Kenianern und Äthiopiern laufen als gedungene Fremdenlegionäre für Katar oder Bahrain und einige auch unserer Profi-Radsportler, Top-Triathleten wie Ironman- und Olympiasieger Jan Frodeno lassen sich von den
Scheichs (mit-)finanzieren. Ist
ja egal mit welcher Kohle die Karriere befeuert wird... und so fährt,
läuft und siegt man mit "Bahrain-Merida" oder "Bahrain Endurance" Logo
auf stolz geschwellter Brust über die Ziellinie und über das Ziel hinaus...
|
Allgemein:
Rückblick:
| Ergebnisse:
|
TV-Tipp: die Wettkämpfe werden bei ARD
/ ZDF übertragen, teilweise aber nur im Live-Stream (Marathon)
Eurosport ist diesmal erstaunlicherweise nicht dabei
|
Zeitplan
Die Finals der Mittel- und Langstreckenläufe (in MESZ)
27.09.19, 23:00 Uhr: Marathon Frauen
28.09.19, 20:10 Uhr: 10.000m F
30.09.19, 20:20 Uhr: 5000m M
30.09.19, 20:50 Uhr: 3000m Hindernis F
30.09.19, 21:10 Uhr: 800m F
01.10.19, 21:10 Uhr: 800m M
04.10.19, 20:45 Uhr: 3000m Hindernis M
05.10.19, 19:55 Uhr: 1500m F
05.10.19, 20:25 Uhr: 5000m F
05.10.19, 23:00 Uhr: Marathon M
06.10.19, 18:40 Uhr: 1500m M
06.10.19, 19:00 Uhr: 10.000m M
|
| Ergebnisse:
Marathon Frauen - Favoritensieg im Brutofen (27.9.2019)
Leider
mal wieder ohne deutsche Beteiligung startete bei 32 Grad und
hoher Luftfeuchte von über 70 Prozent in der Wüstenmetropole Doha/Katar
der
mitternächtliche Marathon der Frauen auf einem flachen sechsmal
zu durchlaufenden 7-km-Pendelkurs am Meer entlang. Diese
Witterungsbedingungen sind natürlich eine Zumutung für die Athletinnen
und so
haben auch viele Eliteläuferinnen zugunsten eines Citymarathons auf
einen Start
verzichtet. Wasser, Eis und Schwämme waren unterwegs heiß begehrt. 71
Athletinnen aus 41
Ländern waren gemeldet, darunter auch die Berlinerin Mayada
Al Fayad, die ihr Startrecht für Palästina ausübte. Der
Zuschauerzuspruch war
äußerst dürftig, es glich eher einem Geisterennen und hatte mit den
publikumswirksamen City Marathons oder den Meisterschaftsrennen
wie in New York, Berlin oder Stuttgart, die ich selbst laufen durfte,
nichts zu tun. Dürfig auch: die ARD berichtete lediglich in einem
Live-Stream. Die Favoritinnen: Äthiopien stellte von den
Vorleistungen her gesehen ein starkes Trio, Kenia die
Weltjahresschnellste Ruth
Chepngetich und Bahrain die Ex-Kenianerin und Titelverteidigerin Rose
Chebet.
Das Sieger-Trio der Hitzenacht und -schlacht: Johannes (NAM, Bronze),
Chepngetich (KEN, Gold) und Chelimo (BRN, Silber)
Das Tempo war zu Beginn erwartungsgemäß nicht sehr hoch. 14
Läuferinnen waren bei 10 Kilometern (36:44 Minuten) noch zusammen als Ruth Chepngetich,
mit 2:17:08 Stunden die Drittschnellste aller Zeiten, das Tempo enorm forcierte.
Nach 13 Kilometern hatte sie bereits einen Vorsprung von fast 50 Metern.
Dahinter zog sich das Feld der Verfolgerinnen, angeführt von Landsfrau Visline
Jepkesho bereits in die Länge. Doch bei 15 Kilometern (54:01 Stunden) hatten
die Verfolgerinnen wieder aufgeschlossen und es bildetet sich ein Quintett
bestehend aus Chepngetich, der früheren Doppelweltmeisterin 2011 und 2013 Ednah Kiplagat, Visiline
Jepkesho, Rose Chelimo und überraschenderweise der Namibierin Helalia Johannes,
deren Bestzeit aus Nagoya 2019 immerhin bei 2:22:25 Stunden liegt. Die Äthiopierinnen spielten
erstaunlicherweise keine Rolle mehr, stiegen fast beschämend letztlich alle aus, während ein
Dreifachsieg für Kenia nun im Bereich des Möglichen lag.
Nach diesem ersten Test der Favoritin Chepngetich blieb die Situation bei Halbmarathon (1:16:18
Stunden) unverändert. Von hinten arbeitete sich lediglich die Wahl-Israelin und 10.000 Meter
Europameisterin (ja, Israel liegt für die IAAF in Europa!) Lonah Salpeter
wieder ein wenig heran. Sie gewann 2019 zudem den Prag Marathon. Bei 25 Kilometern (1:31:01 Stunden) fiel Jepkesho zurück,
dafür konnte Salpeter bis auf 16 Sekunden
schon fast wieder aufschließen. Sollte sich bei den widrigen Bedingungen die
Erfahrung der Älteren durchsetzen? Immerhin sind Kiplagat und Johannes bereits 39 Jahre
alt! Weiter hinten lief sogar die 41-jährige US-Amerikanerin Roberta Groner auf
Platz neun mit.
Die Führungsarbeit wechselte zumeist zwischen Chepngetich und
Chelimo, während sich die beiden Seniorinnen eher zurück hielten. 1:49:13
Stunden war die Zwischenzeit bei 30 Kilometern, was auf eine 2:33 Stunden Zeit
hindeutete. 11 Läuferinnen waren unterdessen vor dem schwierigsten letzten Drittel bereits
ausgestiegen. Vorne sah die Boston Marathon Zweite 2019 Edna Kiplagat noch am
ruhigsten aus, was aber auch an ihrem ökonomischen Laufstil liegt. Dahinter hatte
sich die Weißrussin Olga Mazuronak, Europameisterin 2018 von Berlin auf den fünften Rang
vorgelaufen, denn Salpeter hatte sich bei der Aufholjagd wohl übernommen und war überraschend ausgestiegen. Hinter ihr war
Roberta Groner nun auf Rang sechs. An der Wasserstation bei 35 Kilometer (2:07:23
Stunden) konnte sich Chepngetich eingangs der letzten Runde einen kleinen
Vorsprung erlaufen. Mit diesem zweiten Angriff war das Quartett schnell auseinander gesprengt. Titelverteidigerin Rose
Chelimo versuchte zunächst noch zu folgen, aber für die beiden 39-Jährigen schien nur noch der
Kampf um Bronze übrig zu bleiben.
Die Weltjahresschnellste, die bei ihrem Sieg in Dubai 2019
ihren Hausrekord aufstellte, vergrößerte zusehends ihren Vorsprung, der bei 38
Kilometern 17 Sekunden betrug. Bei 40 Kilometern (2:24:52 Stunden) waren es
bereits 30 Sekunden. Unterdessen konnte sich Johannes von Kiplagat absetzen,
die damit eine weitere Medaille in ihrer bereits umfangreichen Sammlung verpasste. Vorne
war das Rennen entschieden: die Favoritin Ruth Chepngetich konnte vor
erbärmlich kleiner Kulisse ihren ersten großen Titel erlaufen und siegte
letztlich überlegen in 2:32:43 Stunden. Das ist die langsamste WM-Siegerinnen-Zeit der Geschichte,
aber erwartungsgemäß angesichts der
Bedingungen. Ihr kometenhafter Aufstieg seit 2017 bekommt durch die
Zugehörigkeit zum "Dr. Frederico Rosa Management" einen kleinen
Schatten, denn unter dessen Fittichen gedeihten u.a. die wegen
Dopingmissbrauchs gesperrten Weltklasse Marathonläuferinnen Rita Jeptoo und Jemima Sumgong.
Ebenso verunsichert ein Bericht der ZDF-Sportreportage am vergangenen
Sonntag. Zwei namentlich nicht genannte Kenianer (ein Mann und eine
Frau) des Nationalteams sollen kurz vor der WM mit versteckter Kamera
beim Setzen einer EPO-Spritze gefilmt worden sein!
Dahinter
sicherte sich Rose Chelimo nach Gold 2017 diesmal Silber
in 2:33:46 Stunden und Bronze ging überraschend durch Helalia Johannes
in
2:34:15 Stunden nach Namibia. Das ist nach der WM-Silbermedaille von
Lucketz Swaartboi 1993 der größte Marathonerfolg für diese Nation.
Mayada Al Sayad, die für Marzahn Berlin startet, kämpfte
sich durch und belegte in 3:10:30 Stunden den 39. Platz. 30 Läuferinnen
stiegen im Doha-Brutofen dagegen aus.
Ergebnisse:
1.
|
Ruth
Chepngetich
|
KEN
|
2:32:43 h
|
2.
|
Rose
Chelimo
|
BRN
|
2:33:46 h
|
3.
|
Helalia
Johannes
|
NAM
|
2:34:15 h
|
4.
|
Edna
Ngeringwony Kiplagat
|
KEN
|
2:35:36 h
|
5.
|
Wolha
Masuronak
|
BLR
|
2:36:21 h
|
6.
|
Roberta
Groner
|
USA
|
2:38:44 h
|
7.
|
Mizuki
Tanimoto
|
JPN
|
2:39:09 h
|
8.
|
Ji Hyang
Kim
|
PRK
|
2:41:24 h
|
9.
|
Lyndsay
Tessier
|
CAN
|
2:42:03 h
|
10.
|
Un-Ok Jo
|
PRK
|
2:42:23 h
|
11.
|
Madoka
Nakano
|
JPN
|
2:42:39 h
|
12.
|
Desi
Mokonin
|
BRN
|
2:43:19 h
|
13.
|
Carrie
Dimoff
|
USA
|
2:44:35 h
|
14.
|
Kwang-Ok
Ri
|
PRK
|
2:46:16 h
|
15.
|
Visiline
Jepkesho
|
KEN
|
2:46:38 h
|
16.
|
Marta
Galimany
|
ESP
|
2:47:45 h
|
17.
|
Nastasia
Iwanowa
|
BLR
|
2:48:41 h
|
18.
|
Charlotta
Fougberg
|
SWE
|
2:49:17 h
|
19.
|
Anne-Mari
Hyryläinen
|
FIN
|
2:51:26 h
|
20.
|
Marcela
Joglová
|
CZE
|
2:52:22 h
|
21.
|
Rutendo
Joan Nyahora
|
ZIM
|
2:52:33 h
|
22.
|
Sardana
Trofimowa
|
ANA
|
2:52:46 h
|
23.
|
Nazret
Weldu
|
ERI
|
2:53:45 h
|
24.
|
Yugui Ma
|
CHN
|
2:55:24 h
|
25.
|
Khishigsaikhan
Galdabrakh
|
MGL
|
2:56:15 h
|
26.
|
Alisa
Vainio
|
FIN
|
2:56:30 h
|
27.
|
Melanie
Myrand
|
CAN
|
2:57:40 h
|
28.
|
Carla
Salome Rocha
|
POR
|
2:58:19 h
|
29.
|
Gloria
Privilétsio
|
GRE
|
2:58:43 h
|
30.
|
Valdilene
Silva
|
BRA
|
2:59:00 h
|
31.
|
Manuela
Soccol
|
BEL
|
2:59:11 h
|
32.
|
Swiatlana
Kudselitsch
|
BLR
|
3:00:38 h
|
33.
|
Cuomu
Ciren
|
CHN
|
3:01:56 h
|
34.
|
Munkhzaya
Bayartsogt
|
MGL
|
3:02:57 h
|
35.
|
Rochelle
Rodgers
|
AUS
|
3:05:12 h
|
36.
|
Andreia
Hessel
|
BRA
|
3:06:13 h
|
37.
|
Johanna
Bäcklund
|
SWE
|
3:08:30 h
|
38.
|
Kelsey
Bruce
|
USA
|
3:09:37 h
|
39.
|
Mayada Al
Sayad
|
PLE
|
3:10:30 h
|
40.
|
Gabriela
Trana
|
CRC
|
3:19:13 h
|
|
Lonah
Chemtai Salpeter
|
ISR
|
dnf
|
|
Ruti Aga
|
ETH
|
dnf
|
|
Roza
Dereje
|
ETH
|
dnf
|
|
Shure
Demise
|
ETH
|
dnf
|
|
Shitaye
Eshete
|
BRN
|
dnf
|
|
Sara
Dossena
|
ITA
|
dnf
|
|
Charlotte
Purdue
|
GBR
|
dnf
|
|
Ayano
Ikemitsu
|
JPN
|
dnf
|
|
Failuna
Abdi Matanga
|
TAN
|
dnf
|
|
Giovanna
Epis
|
ITA
|
dnf
|
|
Elvanie
Nimbona
|
BDI
|
dnf
|
|
Bojana
Bjeljac
|
CRO
|
dnf
|
|
Dan Li
|
CHN
|
dnf
|
|
Monika
Bytautien
|
LTU
|
dnf
|
|
Matea
Parlov
|
CRO
|
dnf
|
|
Rosa
Chacha
|
ECU
|
dnf
|
|
Linet
Toroitich Chebet
|
UGA
|
dnf
|
|
Sasha
Gollish
|
CAN
|
dnf
|
|
Sitora
Khamidova
|
UZB
|
dnf
|
|
Hiruni
Wijayaratne
|
SLE
|
dnf
|
|
Dagmara
Handzlik
|
CYP
|
dnf
|
|
Marija
Korobizkaja
|
KGZ
|
dnf
|
|
Fadime
Suna Celik
|
TUR
|
dnf
|
|
Hanna
Vandenbussche
|
BEL
|
dnf
|
|
Oleksandra
Schafar
|
UKR
|
dnf
|
|
Elvan
Abeylegesse
|
TUR
|
dnf
|
|
Clementine
Mukandanga
|
RWA
|
dnf
|
|
Cecilia
Norrbom
|
SWE
|
dnf
|
|
Tish Jones
|
GBR
|
dns
|
|
Nikolina
Sustic
|
CRO
|
dns
|
|
|
Äthiopier mit Doppelsieg (5.10.2019)
Wie
bei den Damen zuvor startete beim Marathon Nachtlauf in Doha kein
Deutscher. Die Temperaturen waren mit 28 Grad und nur 40 Prozent
Luftfeuchtenicht ganz so hoch bei wie beim Frauenrennen. Der
Zuschauerzuspruch blieb erneut äußerst bescheiden, blamabel für eine
Weltmeisterschaft! Ebenfalls anders als bei den Damen präsentierte sich
das äthiopische Team allerdings in Bestform. Während der
Titelverteidiger Geoffrey Kirui aus Kenia nur bis etwas über 30
Kilometer an der Spitze mithalten konnte, trumpften die Äthiopier -
sich lange aus allen Geplänkeln zurückhaltend - am Ende auf. Der New
York Marathon Sieger 2018 Lelisa Desisa (2:10:40h) (Foto, Copyright: Herbert Steffny) setzte
sich im Finale gegen seinen Landsmann Mosinet Geremew (2:10:44h), dem
London Marathon Zweiten 2019 durch. Damit gesellte er einer
Silbermedaille von 2013 nun einen Goldene hinzu. Stark dahinter auch
der etwas unbekanntere Kenianer Amos Kipruto, der für Kenia noch Bronze
in 2:10:51 Stunden sicherte. In Berlin 2018
belegte er im Weltrekordrennen von Eliud Kipchoge den zweiten Platz.
Fast hätte der Brite Callum Hawkins für eine große Überraschung
gesorgt. Er schloss bei 37 Kilometern zur afrikanischen Spitzengruppe
von hinten auf und übernahm zeitweilig sogar die Führung. Doch im
Finale war er den Ostafrikanern unterlegen, belegte aber in
erstklassigen 2:10:57 Stunden den vierten Rang. Damit wiederholte er
seine Top-Platzierung der WM 2017 in London.
Angesichts der Wärme erstaunlich: der Europäer kam in Relation zu den
anderen am nächsten an seine Bestzeit von 2:08 Stunden heran. Tadesse
Abraham belegte für die Schweiz einen guten neunten Rang in 2:11:58
Stunden. Immerhin 39 Läufer unterboten auf dem flachen Kurs die 2:20
Stundengrenze und es stiegen relativ weniger als beim Frauenrennen aus.
18 von 73 Läufern beendeten das Rennen nicht.
Ergebnisse:
Gold |
Lelisa Desisa
|
ETH
|
2:10:40 h |
Silber |
Mosinet Geremew
|
ETH
|
2:10:44 h |
Bronze |
Amos Kipruto
|
KEN
|
2:10:51 h |
4. |
Callum Hawkins
|
GBR
|
2:10:57 h |
5. |
Stephen Mokoka
|
RSA
|
2:11:09 h |
6. |
Zersenay Tadese
|
ERI
|
2:11:29 h |
7. |
El Hassan El Abbassi
|
BRN
|
2:11:44 h |
8. |
Hamza Sahli
|
MAR
|
2:11:49 h |
9. |
Tadesse Abraham
|
SUI
|
2:11:58 h |
10. |
Daniel Mateo
|
ESP
|
2:12:15 h |
11. |
Laban Korir
|
KEN
|
2:12:38 h |
12. |
Yassine Rachik
|
ITA
|
2:12:41 h |
13. |
Fred Musobo
|
UGA
|
2:13:42 h |
14. |
Geoffrey Kirui
|
KEN
|
2:13:54 h |
15. |
Eyob Ghebrehiwet Faniel
|
ITA
|
2:13:57 h |
16. |
Alphonce Felix Simbu
|
TAN
|
2:13:57 h |
17. |
Tomas Hilifa Rainhold
|
NAM
|
2:14:38 h |
18. |
Stephen Kiprotich
|
UGA
|
2:15:04 h |
19. |
Paulo Roberto Paula
|
BRA
|
2:15:09 h |
20. |
Shaohui Yang
|
CHN
|
2:15:17 h |
21. |
Gopi Thonakal
|
IND
|
2:15:57 h |
22. |
Félicien Muhitira
|
RWA
|
2:16:21 h |
23. |
Ahmed Osman
|
USA
|
2:16:22 h |
24. |
Weldu Negash Gebretsadik
|
NOR
|
2:16:35 h |
25. |
Hiroki Yamagishi
|
JPN
|
2:16:43 h |
26. |
Tiidrek Nurme
|
EST
|
2:17:38 h |
27. |
Malcolm Hicks
|
NZL
|
2:17:45 h |
28. |
Adhanom Abraha
|
SWE
|
2:17:57 h |
29. |
Yuki Kawauchi
|
JPN
|
2:17:59 h |
30. |
Caden Shields
|
NZL
|
2:18:08 h |
31. |
Thijs Nijhuis
|
DEN
|
2:18:10 h |
32. |
Desmond Mokgobu
|
RSA
|
2:18:21 h |
33. |
Roman Fosti
|
EST
|
2:18:30 h |
34. |
Ngonidzashe Ncube
|
ZIM
|
2:18:42 h |
35. |
Fjodor Schutow
|
ANA
|
2:18:58 h |
36. |
John Mason
|
CAN
|
2:19:21 h |
37. |
Kohei Futaoka
|
JPN
|
2:19:23 h |
38. |
Elkanah Kibet
|
USA
|
2:19:33 h |
39. |
Julian Spence
|
AUS
|
2:19:40 h |
40. |
Byambajav Tseveenravdan
|
MGL
|
2:20:07 h |
41. |
Lemawork Ketema
|
AUT
|
2:20:45 h |
42. |
Thomas De Bock
|
BEL
|
2:21:13 h |
43. |
Stephen Scullion
|
IRL
|
2:21:31 h |
44. |
Wellington Bezerra Da Silva
|
BRA
|
2:21:49 h |
45. |
Berhanu Degefa
|
CAN
|
2:22:28 h |
46. |
Andrew Epperson
|
USA
|
2:23:11 h |
47. |
Munyaradzi Jari
|
ZIM
|
2:23:34 h |
48. |
Dmitrijs Serjogins
|
LAT
|
2:24:00 h |
49. |
Andrey Petrov
|
UZB
|
2:24:54 h |
50. |
Ihor Porosow
|
UKR
|
2:26:11 h |
51. |
Vagner Da Silva Noronha
|
BRA
|
2:26:11 h |
52. |
Isaac Mpofu
|
ZIM
|
2:29:24 h |
53. |
Uladsislau Pramau
|
BLR
|
2:31:04 h |
54. |
Ser-Od Bat-Ochir
|
MGL
|
2:36:01 h |
55. |
Nicolas Cuestas
|
URU
|
2:40:05 h |
|
Evans Kiplagat
|
AZE
|
dnf
|
|
Olivier Irabaruta
|
BDI
|
dnf
|
|
Benson Kiplagat Seurei
|
BRN
|
dnf
|
|
Bujie Duo
|
CHN
|
dnf
|
|
Merhawi Kesete
|
ERI
|
dnf
|
|
Okubay Tsegay
|
ERI
|
dnf
|
|
Mule Wasihun
|
ETH
|
dnf
|
|
Daniele Meucci
|
TA
|
dnf
|
|
Paul Lonyangata
|
KEN
|
dnf
|
|
Mohamed Reda El Aaraby
|
MAR
|
dnf
|
|
Derlys Ayala
|
PAR
|
dnf
|
|
Thabiso Benedict Moeng
|
RSA
|
dnf
|
|
Stephno Gwandu Huche
|
TAN
|
dnf
|
|
Augustino Paulo Sulle
|
TAN
|
dnf
|
|
Tony Ah-Thit Payne
|
THA
|
dnf
|
|
Polat Kemboi Arikan
|
TUR
|
dnf
|
|
Mert Girmalegesse
|
TUR
|
dnf
|
|
Solomon Mutai Munyo
|
UGA
|
dnf
|
|
Sifan Hassan schafft historisches Double (28.9./5.10.2019)
Die
gebürtige Äthiopierin Sifan Hassan schaffte über 1.500 und 10.000 Meter
Rennen ein ungewöhnliches und historisches Double: sie gewann
Gold über beide Distanzen jeweils in Jahres-Weltbestzeit. Die
Niederländerin ist wie Konstanze Klosterhalfen Mitglied des
umstrittenen Nike Oregon Projects. Die 10.000 Meter gewann Hassan in
überragendender Manier. Sie deklassierte die Konkurrenz mit einem
finalen 1.500 Meter Abschnitt in 3:59 Minuten(!) und siegte in
Weltjahresbestzeit mit 30:17,62 Minuten. 20 Meter dahinter kam die
Junioren- Crossweltmeisterin Letesenbet Gidey aus Äthiopien in
Hausrekord 30:21,23 Minuten vor der Kenianerin Agnes Tirop
(30:25,20min) ein. Die Deutsche Alina Reh stieg leider bei der Hälfte
mit Magenkrämpfen aus.
Über 1.500 Meter wiederholte die fliegende Holländerin am vorletzten Tag der Weltmeisterschaften ihren
Erfolg in erneut überragender Manier: Mit großem Vorsprung,
Weltjahresbestleistung und Europarekord 3:51,95 Minuten gewann Sifan
Hassan vor der kenianischen Titelverteidigerin Faith Chepngetich
(3:54,22min) und Gudaf Tsegay aus Äthiopien (3:54,38min).
Ergebnisse:
10.000m Frauen
|
1.
|
Sifan Hassan
|
NED
|
30:17,62 min
|
2.
|
Letesenbet Gidey
|
ETH
|
30:21,23 min |
3.
|
Agnes Jebet Tirop
|
KEN
|
30:25,20 min |
4. |
Rosemary Monica Wanjiru
|
KEN
|
30:35,75 min |
5. |
Hellen Obiri
|
KEN
|
30:35,82 min |
6. |
Senbere Teferi
|
ETH
|
30:44,23 min |
7. |
Susan Krumins
|
NED
|
31:05,40 min |
8. |
Marielle Hall
|
USA
|
31:05,71 min |
9. |
Molly Huddle
|
USA
|
31:07,24 min |
10. |
Emily Sisson
|
USA
|
31:12,56 min |
11. |
Hitomi Niiya
|
JPN
|
31:12,99 min |
12. |
Camille Buscomb
|
NZL
|
31:13,21 min |
13. |
Ellie Pashley
|
AUS
|
31:18,89 min |
14. |
Sinead Diver
|
AUS
|
31:25,49 min |
15. |
Stephanie Twell
|
GBR
|
31:44,79 min |
16. |
Stella Chesang
|
UGA
|
32:15,20 min |
17. |
Natasha Wodak
|
CAN
|
32:31,19 min |
18. |
Rachael Zena Chebet
|
UGA
|
32:41,93 min |
19. |
Minami Yamanouchi
|
JPN
|
32:53,46 min |
20. |
Juliet Chekwel
|
UGA
|
33:28,18 min |
|
Netsanet Gudeta
|
ETH
|
dnf |
|
Alina Reh
|
GER
|
dnf |
|
|
1.500m Frauen |
1.
|
Sifan Hassan
|
NED
|
3:51,95 min
|
2.
|
Faith Chepngetich Kipyegon
|
KEN
|
3:54,22 min |
3.
|
Gudaf Tsegay
|
ETH
|
3:54,38 min |
4. |
Shelby Houlihan
|
USA
|
3:54,99 min |
5. |
Laura Muir
|
GBR
|
3:55,76 min |
6. |
Gabriela DeBues-Stafford
|
CAN
|
3:56,12 min |
7. |
Winny Chebet
|
KEN
|
3:58,20 min |
8. |
Jenny Simpson
|
USA
|
3:58,42 min |
9. |
Rababe Arafi
|
MAR
|
3:59,93 min |
10. |
Ciara Mageean
|
IRL
|
4:00,15 min |
11. |
Winnie Nanyondo
|
UGA
|
4:00,63 min |
12. |
Nikki Hiltz
|
USA
|
4:06,68 min |
|
5.000 Meter: Klosterhalfen läuft zu Bronze (5.10.2019)
Nachdem
sich ihre überragende Trainingskollegin Sifan Hassan für einen
Doppelstart über 1.500 und 10.000 Meter entschieden hatte, blieb für
die deutsche Laufhoffnung Konstanze Klosterhalfen die 5.000 Meter
Distanz übrig. Die Viertschnellste der Weltjahresbestenliste hatte
klare Medaillenchancen. Die Frage war, wie das größte Talent der
Mittel- und Langstrecken seit Jahrzehnten in Deutschland den Rummel und
die Fragen zum Generalverdacht bezüglich Dopings ihrer Trainingsgruppe
in Oregon wegstecken würde. Nach dem Startschuss übernahm die
Cross-Weltmeisterin 2019 Hellen Obiri aus Kenia rasch die Initiative
und gestaltete ein schnelles Rennen. "Koko" Konstanze Klosterhalfen
hielt sich immer auf Vorderplätzen aus und wahrte ihre Chancen.
Eingangs der letzten Runde waren noch Koko und fünf Afrikanerinnen auf
einer aussichtsreichen Position. Während Obiri ihren überragenden
Start-Ziel vergoldete, konnte Klosterhalfen ihre ausgebauten
Spurtfähigkeiten unter Beweis stellen und sich das ersteüber 5.000 Meter
jemals von einer Deutschen WM-Edelmetall in Form von Bronze erlaufen.
Mit 14:28,43 Minuten blieb sie nur knapp über ihrem deutschen Rekord
(14:26,76min, Berlin) vom August. Hellen Obiri, die nach ihrem fünften
Platz über 10.000 Meter sicherlich nicht zufrieden war, siegte in
14:26,72 Minuten vor Landsfrau Margaret Chelimo Kipkemboi, die
Klosterhalfen auf der Zielgeraden noch überholte und für Kenia zu
Silber lief (14:27,49min).
Ergebnisse:
1.
|
Hellen Obiri
|
KEN
|
14:26,72 min |
2.
|
Margaret Chelimo Kipkemboi
|
KEN
|
14:27,49 min |
3.
|
Konstanze Klosterhalfen
|
GER
|
14:28,43 min |
4. |
Tsehay Gemechu
|
ETH
|
14:29,60 min |
5. |
Lilian Kasait Rengeruk
|
KEN
|
14:36,05 min |
6. |
Fantu Worku
|
ETH
|
14:40,47 min |
7. |
Laura Weightman
|
GBR
|
14:44,57 min |
8. |
Hawi Feysa
|
ETH
|
14:44,92 min |
9. |
Karissa Schweizer
|
USA
|
14:45,18 min |
10. |
Eilish McColgan
|
GBR
|
14:46,17 min |
11. |
Elinor Purrier
|
USA
|
14:58,17 min |
12. |
Camille Buscomb
|
NZL
|
14:58,59 min |
13. |
Andrea Seccafien
|
CAN
|
14:59,95 min |
14. |
Nozomi Tanaka
|
JPN
|
15:00,01 min |
15. |
Dominique Scott
|
RSA
|
15:24,47 min |
Crossweltmeister auch König auf der Bahn (6.10.2019)
Das
10.000 Meter Rennen der Männer litt in der ZDF TV-Berichterstattung
unter dem gleichzeitig ausgetragenen "deutschen Disziplinen"
Speerwurf der Männer und Weitsprung der Frauen. Letztlich siegte dabei
Malaika Mihambo überragend mit 7.30 Metern, aber es war leider nicht
viel von diesem Weltklasserennen zu sehen. Offensichtlich fehlte auch
den KommentatorenPeter Leissl und Marc Windgassen das
Hintergrundwissen und der Überblick die Klasse des Rennens zu erkennen.
Statt dessen spekulierten sie inwieweit die 10.000 Meter Läufer bei
ihrem 25 Runden Lauf die Speerwerfer bei ihren Versuchen stören.Lächerlich und ein Zeichen der Inkompetenz!
Zum
Rennen: Das Uganda-Duo Joshua Cheptegei und Abdalah Kibet Mande sorgte
von Anfang an für ein hohes Tempo, das sich im Laufe des Rennens aber
noch weiter steigerte. Uganda ist spätestens nach den Erfolgen des
Marathon Olympiasiegers Stephen Kiprotich eine Macht im
Langstreckenlauf geworden. Nach der Hälfte führte der Kenia-Cross
Meister und 10km Straßenlauf Spezialist Rhonex Kipruto in 13:33
Minuten. Die Pace wurde immer schneller, die zweite Hälfte wurde in
13:13 Minuten gelaufen. Eingangs der zweiten Hälfte waren die Muzungus ("Weißer Mann" auf Suaheli)
bereits abgehängt und der Schweizer Halbmarathon Europarekordler Julien
Wanders bereits ausgestiegen. Äthiopien, Kenia und der Uganda Mann
setzten sich von der Konkurrenz ab. Es kam auf der letzen Runde zum
Spurtfinale Yomif Kejelcha aus Äthiopien gegen den Cross-Weltmeister
Joshua Cheptegei und Rhonex Kipruto. Fast sah es aus, als ob der lange
Äthiopier, der bisher nur in der Verfolgung lauerte, alles in Grund und
Boden spurten würde, Kipruto fiel bereits zurück. Doch der Ugander
Cheptegei, der wie die meisten Kenianer zum Stamme der Kalenjin gehört,
nur eben auf der Uganda Seite der Grenze, hielt heftig dagegen. Er ließ
Kejelcha in der Zielkurve nicht vorbeilaufen und konnte sich auf der
Zielgeraden in der Weltjahresbestzeit von 26:48,36 Minuten durchsetzen.
Den letzten Tausender lief der erst 23-jährige Cheptegei in 2:27,6
Minuten, die letzte Runde in 55 Sekunden! Seinem Vizeweltmeistertitel
von 2017 konnte er nun Gold hinzufügen. Der erst 19-jährige Rhonex
Kipruto jubelte dahinter über Bronze und sechs Läufer unterboten -
sensationell für ein Meisterschaftsrennen - die 27:00 Minuten Marke!
Der einzige Weiße, der die 10.000 Meter beendete, war der norwegische
MarathonspezialistSondre Nordstad Moen auf Rang 12 in 28:02,18 Minuten.
Liebe ZDF-Kommentatoren: es war das 10.000 Meter Rennen des Jahres! Ihr habt's halt nicht erkannt....
Ergebnisse:
Gold |
Joshua Kiprui Cheptegei
|
UGA
|
26:48,36 min |
Silber |
Yomif Kejelcha
|
ETH
|
26:49,34 min |
Bronze |
Rhonex Kipruto
|
KEN
|
26:50,32 min |
4. |
Rodgers Kwemoi
|
KEN
|
26:55,36 min |
5. |
Andamlak Belihu
|
ETH
|
26:56,71 min |
6. |
Mohammed Ahmed
|
CAN
|
26:59,35 min |
7. |
Lopez Lomong
|
USA
|
27:04,72 min |
8. |
Yemaneberhan Crippa
|
ITA
|
27:10,76 min |
9. |
Hagos Gebrhiwet
|
ETH
|
27:11,37 min |
10. |
Shadrack Kipchirchir
|
USA
|
27:24,74 min |
11. |
Alex Korio
|
KEN
|
27:28,74 min |
12. |
Sondre Nordstad Moen
|
NOR
|
28:02,18 min |
13. |
Leonard Korir
|
USA
|
28:05,73 min |
14. |
Soufiane Bouchikhi
|
BEL
|
28:15,43 min |
15. |
Aron Kifle
|
ERI
|
28:16,74 min |
16. |
Rodrigue Kwizera
|
BDI
|
28:21,92 min |
17. |
Abdallah Kibet Mande
|
UGA
|
28:31,49 min |
18. |
Onesphore Nzikwinkunda
|
BDI
|
29:11,50 min |
|
Thierry Ndikumwenayo
|
BDI
|
dnf
|
|
Julien Wanders
|
SUI
|
dnf |
|
Hassan Chani
|
BRN
|
dnf
|
|
|
|