Marathon Weltbestenliste 2016 Marathonlauf Top-30 Männer und Frauen |
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Herbert Steffny
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Kommentierte Marathon
Weltbestenliste 2016
(Stand 31.12.2016)
Inhalt: | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der
Kenianer Eliud Kipchoge war der Marathonläufer 2016. Er siegte in
London gewann Olympia-Gold. (Foto, Copyright: Herbert Steffny)
Arne Gabius konnte in diesem Jahr verletzungsbedingt die deutsche Marathon Statistik bei den Männern nicht aufpolieren. (Foto, Copyright: Herbert Steffny) Sub-2:10-Läufer: Aufteilung nach Nationen
| MÄNNER Eliud Kipchoge erneut Mann des Jahres Auch im Jahre 2016 war der Kenianer Eliud Kipchoge der weltbeste Läufer. Im Gegensatz zum Vorjahr erzielte er allerdings nicht die Weltjahresbestzeit, die der Äthiopier Kenenisa Bekele in Berlin mit 2:03:03 Stunden aufstellte. Dafür konnte Kipchoge mit dem überragenden Olympiasieg in Rio nach seinem 5.000 Meter Weltmeistertitel von 2003 nun auch Olympiagold mit nachhause nehmen. Olympia-Silber und Bronze jeweils über 5.000m besitzt er bereits in seiner Sammlung. Der 32-Jährige gewann im Frühjahr den London Marathon in seiner neuen persönlichen Bestzeit von 2:03:05 Stunden. Der sympathische Kenianer ist nun der drittschnellste Marathonläufer aller Zeiten. Jetzt dürfte er sich auf den Marathonweltrekord konzentrieren. Kipchoge gewann sieben seiner acht Marathons und die letzten sechs in Folge. Alle Leistungen bei diesen Veranstaltungen waren auf höchstem Niveau (s.Tabelle linke Spalte)! Die Nummer zwei hinter dem Kenianer ist der Äthiopier Kenenisa Bekele, dem in Berlin mit seinem Sieg über einen wieder erstarkten Wilson Kipsang ein wahrer Paukenschlag gelang. Der 5.000 und 10.000 Meter Weltrekordler hat das Potential für 2:02:38 Stunden, wenn man seinen 10.000 Meter Weltrekord mit 4,666 multipliziert (siehe "Das große Laufbuch"). Allerdings ist er recht verletzungsanfällig. In Berlin wurde übrigens zum sechsten Mal in Folge die Weltjahresbestzeit bei den Männern aufgestellt. Den Kampf um die weltschnellste Strecke gab Chicago auf. Man schaffte dort 2015 die "Hasenhatz" auf Rekordzeiten ab. New York konnte 2016 die bisher höchste Finisherzahl bei einem Marathon verzeichnen: 51.388 Läufer beendeten das Rennen. (Sie wollen dabei sein?). Dort konnte der Weltmeister Ghirmay Ghebreselasie als Sieger untermauern, dass sein Titel in Peking 2015 kein Zufall war. In Rio lief der Eritraer auf den undankbaren vierten Platz. Der Marathonmann des Jahres 2016 war wie im Vorjahr Eliud Kipchoge, der die letzten sechs Marathons gewann und Olympiasieger wurde. (Foto, Copyright: Herbert Steffny) Läufer unter 2:10 Stunden
Nur noch 112 Männer unter 2:10 Stunden 112 Männer unterboten 2016 mit 150 Leistungen die begehrte 2:10 Stundengrenze. Das sind deutlich weniger als in den letzten Jahren und ist wieder auf dem Niveau von 2011. Der Höchstwert wurde 2012 mit 174 Läufern erreicht. Die Gründe hierfür sind nicht leicht auszumachen, vorschnell, aber ohne es auszuschließen, wäre der Schluss, dies begründe sich auf verschärften Dopingkontrollen in Kenia und Co. Der Anteil der Kenianer ist sogar auf 64,3 Prozent gestiegen. Unter den 112 Männer sind nur noch fünf Nichtafrikaner, allesamt Japaner. Der Türke Kaan Kigen Özbilen (Platz 17) ist kenianischen Ursprungs und der Schweizer Tadesse Abraham (Platz 24) stammt aus Eritrea. Beide unterboten 2016 den Europarekord. Özbilen lief in Seoul 2:06:10 Stunden. In der Randspalte die Aufteilung der Sub-2:10-Läufer nach Nationen. Marathon Weltbestenliste 2016 - Top 30 Männer und Frauen nach Kontinenten Deutsche mit Verletzungssorgen Für unter die Top-30 zu kommen musste man in diesem Jahr mindestens 2:06:58 Stunden laufen. Das ist etwas schneller als im letzten Jahr und genauso schnell wie 2014. Fehlten 2015 die absoluten Topzeiten, so gabe es 2016 bei den Männern ein wahres Feuerwerk im Bereich des Weltrekordes. Mit Bekele, Kipchoge und Kipsang blieben gleich drei Läufer in unmittelbarer Schlagweite der Marke von Dennis Kimetto 2:02:57 Stunden. Der deutsche Marathonrekordler Arne Gabius, der 2015 in Frankfurt mit 2:08:33 Stunden noch auf Platz 73 der Weltbestenliste lief, fiel verletzungsbedingt 2016 aus. Diese Lücke konnte erwartungsgemäß kein deutscher Läufer füllen. Der Jahresschnellste Hendrik Pfeiffer konnte bei seiner Premiere in 2:13:11 Stunden (Platz 327 der Weltbestenliste) gefallen, fiel dann aber ebenfalls durch eine Verletzung für Rio aus. Die nächsten Deutschen Philipp Pflieger und Julian Flügel vertraten dank gemilderten Olympianormen Deutschland in Rio solide, aber ohne zu überraschen. Enttäuschend: nur fünf Männer unterboten 2016 die 2:20 Stunden Grenze. Da ist sehr bescheiden, denn 1985 schafften das 35 Deutsche! Ein Gabius macht also noch keinen Frühling! | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Mary Keitany siegte zum dritten Mal in New York. (Foto, Copyright: Herbert Steffny) Ed Whitlock lief 2016 mit 3:56:39 Stunden einen neuen M85 Weltrekord. (Foto, Copyright: Herbert Steffny) Sub 2:30 Läuferinnen 2016 nach Nationen:
| FRAUEN Sumgong stiehlt den Äthiopierinnen die Show Die Weltjahresschnellste Tirfi Tsegaye aus Äthiopien blieb in diesem Jahr mit ihrem Sieg in Dubai (2:19:41 Stunden) als einzige unter 2:20 Stunden. Die Äthiopierinnen stellten sogar die drei ersten der Weltjahresbestenliste. Aber die Marathonfrau des Jahres ist klar die Olympiasiegerin Jemima Sumgong aus Kenia, die ihrem Heimatland den ersten kenianischen Marathon Olympiasieg bei den Frauen erlief. Die London Marathon Siegerin belegte bisher einen undankbaren vierten Platz bei der WM 2015 nur sieben Sekunden hinter Gold. Landsfrau Mary Keitany wurde für Rio zwar nicht nominiert, siegte aber zum dritten Mal in Folge in New York. Die Weltjahresbestenliste wird erwartungsgemäß weiter von den Afrikanerinnen dominiert, allen voran den Äthiopierinnen mit 16 Läuferinnen unter den Top-30 (s. Grafik oben). Hinzu gesellen sich in diesem Jahr noch acht Kenianerinnen. In der Summe beherrschten die Afrikanerinnen inklusive der Asien-Bahrainerinnen kenianischen Ursprungs mit 26 Läuferinnen die Top-30 Weltbestenliste. 130 Läuferinnen unterboten 2016 die 2:30 Stundengrenze. Anja Scherl mausert sich zum Arbeitstier Darunter waren auch die drei Deutschen Fate Tola, Anja Scherl und Katharina Heinig. Die äthiopisch-stämmige Fate Tola feierte ihren Einstand im deutschen Nationaltrikot gleich mit der deutschen Jahresbestzeit von 2:25:42 Stunden und Platz zwei in Frankfurt. Katharina Heinig konnte in Berlin in 2:28:34 Stunden eine neue Bestzeit laufen und Anja Scherl mauserte sich zum soliden Arbeitstier der deutschen Nationalmannschaft. Mit 2:27:50 und Platz drei in Hamburg überraschte sie zunächst im Frühjahr, war aber dann sowohl beim Halbmarathon Rennen der EM in Amsterdam als auch bei den Olympischen Spielen jeweils die beste Deutsche. Die Lisa und Anna Hahner Zwillinge übertrieben es in diesem Jahr mit dem medialen Rummel, die Leistungen ließen zu wünschen übrig und folgerichtig konnten sie in Rio bei ihrem Olympia-Auftritt nicht gefallen. Mastersweltrekord mit 85 Jahren Der Kanadier Ed Whitlock knackte im Oktober im Alter von 85 Jahren mit 3:56:39 Stunden (netto 3:56:33h, aber die Bruttozeit ist der gültige Standard für Weltrekorde!) die 4:00 Stundengrenze beim Toronto Waterfront Marathon. Der gebürtige Engländer, der jetzt in Milton Ontario wohnt, hat in der Vergangenheit schon zahlreiche Altersklassenweltrekorde auch auf kürzeren Distanzen aufgestellt. An der Universität in London war er früher bereits Crosslauf Champion, pausierte mit 21 Jahren als er nach Kanada umzog und konzentrierte sich mit 40 Jahren zunächst auf die Mittelstrecken Distanzen, lief dann aber mit 48 Jahren seine Marathonbestzeit mit 2:31:23 Stunden. Nach seiner Pensionierung konzentrierte er sich auf Straßenläufe und unterbot mit 73 Jahren sensationell mit 2:54:49 Stunden die 3:00 Stundenmarke im Marathonlauf. Den bisherigen M85 Weltrekord hielt seit 2004 der Australier Robert Horman in 4:34:55 Stunden, den der rüstige Renn-Rentner nun um fast 40 Minuten verbesserte. Whitlock, der für sein Alter noch einen erstaunlich lockeren Laufstil auf den Asphalt legt, trainierte im Vorfeld täglich zwei bis drei Stunden kurioserweise auf einem benachbarten Friedhof. Er beantwortet Fragen wie: Warum er laufen würde pfiffig-lapidar mit: "Weil ich darin gut bin" oder: Wie lange er noch laufen möchte mit: "wenigstens bis morgen!" Sein erklärtes Ziel ist es allerdings noch möglichst viele Rekorde aufzustellen. |
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